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Wir erklären es dir

Male Gaze: Was bedeutet dieser Ausdruck?

Was bedeutet Male Gaze?

Vielleicht hast du diesen Ausdruck schon mal gehört – vielleicht aber auch nicht. In beiden Fällen solltest du auf jeden Fall wissen, was dahintersteckt. Denn der Begriff prägt viele Bereiche unserer Gesellschaft, die dich sicherlich auch betreffen, und da wäre es doch schade, nicht zu wissen, was sich dahinter verbirgt, oder?

Was ist der Male Gaze?

Male Gaze bedeutet übersetzt männlicher Blick – streng genommen im sexualisierten Sinne. Der Begriff hat seinen Ursprung in der feministischen Filmtheorie der 1970er Jahre und beschreibt die Darstellung von etwas aus dem Blickwinkel eines heterosexuellen Mannes, meist, um die Ungleichheit der Geschlechter voranzutreiben. Dieses Phänomen kann verschiedene Bereiche betreffen, ist oft aber vor allem in Filmen vertreten. Besonders die Frau muss hier dem Bild des Mannes und der Gesellschaft entsprechen und wird häufig objektiviert. Sie muss die zugeschriebenen Rollenklischees erfüllen, die ihr vor allem von Männern auferlegt werden. So zum Beispiel, was als sexy und attraktiv angesehen wird. Als Zuschauer*in nimmt man beim Schauen eines Films genau diese Sicht ein und wird somit schnell Objektbetrachter*in. Der Male Gaze umfasst somit genau drei Perspektiven: die der Kamera, die der männlichen Charaktere, die des Publikums.

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Gibt es einen Female Gaze?

Sozusagen als Gegenbewegung zum Male Gaze gibt es den Female Gaze – ins Leben gerufen von der feministischen Filmtheoretikerin Laura Mulvey. Hierbei geht es um zwei Dinge: Erstens, die Männer aus der übergeordneten Sicht von Frauen darzustellen. Und zweitens: Frauen NICHT als Objekte darzustellen, sondern als Wesen mit einem eigenen Charakter und einer Persönlichkeit. Doch auch beim Female Gaze kommt immer wieder Kritik auf. Stimmen äußern Bedenken, dass das Problem des Male Gazes damit keinesfalls gelöst wird. Vielmehr verschiebe sich die Problematik nur.

Male Gaze beim Dating: Wie werden wir ihn los?

Wie bereits erwähnt, kommt der Male Gaze zwar häufig in Filmen vor, doch auch andere Bereiche können von ihm beeinflusst werden. So ist es zum Beispiel auch beim Dating. Einerseits haben Frauen oft das Gefühl, sich anpassen zu müssen. Als „typisch weiblich“ wahrgenommen zu werden. Eine Frau zu sein, die ja nicht zu selbstbewusst ist, sondern sich eher unterordnet. Auf der anderen Seite suchen viele nach dem „typisch männlichen Mann“ und sind so ebenfalls in Geschlechterklischees gefangen. Auf beiden Seiten kann es also auch beim Dating zu Empfindungen kommen, die den Male Gaze unterstützen. Deswegen ist es gerade im Bereich der Liebe wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass es eben nicht „typisch Mann“ und „typisch Frau“ geben sollte. Jede*r sollte als individuelles Wesen wahrgenommen werden, mit jeweils eigenen Stärken und Schwächen. Wenn du merkst, dass du dir beim Kennenlernen zu viele Gedanken darüber machst, wie du ankommst und ob du ins klassische Bild passt, sprich am besten mit deinem Gegenüber darüber. Rede über deine Empfindungen und Ängste und arbeitet gemeinsam daran, auf beiden Seiten ein gesundes Dating-Verhalten zu entwickeln.

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Der Male Gaze ist also absolut nichts Positives und etwas, was wir aus unserer Gesellschaft verbannen sollten.

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Bildquelle: Getty Images / djvstock

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