Der Wintergarten – mit ihm verbinden wir einen ganz persönlichen Rückzugsraum, der Entspannung und Behaglichkeit verspricht. Hell, freundlich und gemütlich sollte er erscheinen, damit wir ihn vielseitig nutzen können. Ob zum Gästeempfang, als Frühstücksraum oder als Lesezimmer – der Wintergarten ist flexibel nutzbar. Doch was macht ihn eigentlich so besonders? Und über welche Basics sollte ein Wintergarten überhaupt verfügen?
Egal, ob Sonne oder Regen, Sommer oder Herbst: Der Wintergarten ist eine ganzjährige Wohlfühloase, die zum Relaxen einlädt. Als verwinkelter oder gar prunkvoller Anbau bietet er Schutz vor jedem Wetter und gleichzeitig die Möglichkeit, unabhängig von der Jahreszeit den Blick in die Natur zu genießen. Ein Wintergarten ist daher ein Luxus, nach dem sich viele sehnen. Mit verschiedenen Einrichtungsideen und Baumöglichkeiten kannst Du diesen Zusatzraum individuell und kreativ nach Deinen Vorstellungen gestalten. Lässig, mediterran oder in einem kühlen Weißton – der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt: Die Hauptsache ist, dass Du Dich wohlfühlst! Doch was muss man schon vor der Errichtung des terrassenartigen Anbaus beachten? Und mit welchen Accessoires kann der Wintergarten seine ganze Pracht entfalten?
Der Wintergarten im Wandel der Zeit
Das Besondere am Wintergarten ist, dass er ein fast vollständig verglaster Anbau ist. Durch den freien Blick auf die umliegende Umgebung kann man die schöne Aussicht auf die freie Natur, den umliegenden Garten oder das Landschaftspanorama einfach genießen. Auch in den Abendstunden ist der Blick durch die Scheiben auf den Sternenhimmel besonders effektvoll – insbesondere, wenn auch das Dach verglast ist. Obwohl er äußerst vielseitig nutzbar ist, dient der Wintergarten vor allem als Ruheoase, die mit gemütlichen Möbeln, dekorativen Accessoires wie Kissen, Teelichtern und Pflanzen Ruhe und eine relaxte Atmosphäre ausstrahlt.
Zwar kannte man schon in der Antike Bauten, die dem heutigen Wintergarten ähnelten, da in den verglasten Räumlichkeiten Pflanzen und Früchte gezüchtet wurden – seinen Ursprung in der heutigen Form hat er jedoch in England. Im 18. Jahrhundert war es unter den wohlhabenden Briten beliebt, sich derartige Anbauten zu errichten. Orangerien erfreuten sich großer Beliebtheit und die Wintergärten waren gemäß der damaligen Zeit reich verziert. Sie dienten insbesondere als Gewächshäuser und kleine Botanische Gärten.
Erst im Laufe der Zeit nutzte man den Wintergarten auch als eine Art Salon, in dem man sich länger aufhielt. Tische, Bänke und Stühle fanden ihren Weg in den Anbau und bescherten den Menschen ein neues Wohngefühl. Erst ab ca. 1880 waren Wintergärten auch in Deutschland angesagt. Vor allem Ferienpensionen wurden häufig mit dem Zusatzzimmer ausgestattet. Heute erweitert man mit dem Wintergarten die eigenen Räumlichkeiten in den Außenbereich und verleiht dem Eigenheim damit einen luxuriösen Anstrich. Außerdem kann man mit ihm die Sonne als Energiequelle nutzen, um auf schonende Weise zu heizen.
Die ideale Lage für den Wintergarten
Bevor Du einen Wintergarten bauen möchtest, solltest Du einiges beachtet. Zunächst musst Du wissen, dass sein Bau eine Genehmigung voraussetzt – auch, wenn es sich um Dein eigenes Grundstück handelt, musst Du Dich zuvor bei der Baubehörde erkundigen, ob Du dafür eine Erlaubnis erhalten kannst. Wenn der Anbau zudem nahe an der Grenze zum Grundstück Deiner Nachbarn verläuft, musst Du auch diese um ihr Einverständnis bitten.
Sind diese Schritte erledigt, solltest Du Dir darüber Gedanken, ob Dein Wintergarten auch zur Südseite Deines Grundstücks errichtet werden kann – denn diese ist von entscheidender Bedeutung. Die Südlage ist wichtig für den sogenannten „Glashauseffekt“: Indem der Wintergarten zur Südseite des Hauses erbaut wird, benötigt er nicht die üblichen Heizungstechniken, um eine angenehme Raumtemperatur zu verbreiten, sondern profitiert von der natürlichen Sonneneinstrahlung. Selbst wenige Sonnenstunden ermöglichen schon eine spürbare Aufheizung der Luft. Dadurch kann man auch das Überwintern von Pflanzen im Wintergarten gewährleisten. Je länger die Sonnenstunden andauern, desto intensiver können zudem auch die hinter dem Wintergarten liegenden Räume mit beheizt werden. Durch die solare Erwärmung verringert sich die allgemeine Heizleistung, was Energie und Kosten spart. Ein Trick, um Wärme zu speichern, ist die Errichtung von Wänden aus ungebrannten Tonziegeln oder Fliesen mit Terracottabeschichtung. Sie halten die Wärme im Wintergarten und lassen den Raum nicht so schnell auskühlen.
Im Sommer kann sich im Wintergarten die Hitze dagegen schnell stauen. Praktisch ist es daher, wenn der Anbau über Glastüren verfügt, die sich je nach Bedarf öffnen lassen. Dadurch kann man den Wintergarten auch gleichzeitig als Terrasse nutzen – auf diese Weise muss man sich von ungünstigen Wetterverhältnissen nicht ausbremsen lassen und kann den Garten, wenn auch indirekt, trotzdem genießen. Ein Wintergarten, der zur Nordseite gebaut ist, überhitzt im Sommer nicht so leicht – dafür braucht man für ihn allerdings ein gut funktionierendes Heizsystem für die kalte Jahreszeit.
Wie verschönert man den Wintergarten?
Wenn es um die Gestaltung geht, kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen: Der Wintergarten kann auf vielfältige Weise Deine Persönlichkeit ausstrahlen und seine Gemütlichkeit entfalten. Eine auf die Einrichtung passende Dekoration spielt dabei eine große Rolle. Effektvolle Lichter lassen den Wintergarten in einem sanften Glanz erstrahlen. Kerzen, Teelichter, Lampions und Lichterketten setzen kleine Highlights und tauchen den Raum in ein angenehmes Dämmerlicht, bei dem man sich entspannt zurücklehnen kann. Gemütliche Kissen und kuschelige Decken auf einer weichen Eckcouch laden zum Relaxen und Abschalten ein – der Blick in das satte Grün des Gartens tut sein Übriges dazu. Je nachdem, wofür Du den Wintergarten nutzen möchtest, solltest Du auch die Einrichtung anpassen. Ein Liegesessel mit Beistelltisch und einem kleinen Bücherregal macht sich genauso gut wie eine gemütliche Sitzecke mit Kamin. Bunte Farben und ein futuristisches Design passen ebenso gut zum Wintergarten wie der rustikale Landhausstil. Mache den Wintergarten zu einer Ruheoase, die genau Deinen Vorstellungen entspricht!
Der Wintergarten als „Sonnenraum“ ist meist das i-Tüpfelchen für das eigene Heim. Ein stimmungsvolles Ambiente lässt sich auf viele Arten herbeizaubern – mache den Wintergarten zu Deinem persönlichen Lieblingsplatz im Haus! Der gartennahe Rückzugsort kann das ganze Jahr über genutzt werden – hole Dir also einfach mit dem Wintergarten die Natur in Dein Haus. Die Errichtung des terrassenartigen Anbaus muss aber gut durchdacht werden, damit Du sein Potential auch voll ausschöpfen kannst.
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