Wer gesund bleiben will und eine schimmelfreie Wohnung bevorzugt, sollte wissen, wie man richtig heizen und lüften muss. Dabei geht es nicht nur um ein gesundes Raumklima: Du sparst dabei auch Energie und bares Geld. Hier erfährst du, wie man richtig lüftet und welche einfachen Mittel helfen, deine Heizkosten zu senken und es dennoch mollig warm zu haben.
Richtig lüften: Die Grundregeln
#1 Öffne regelmäßig das Fenster
In einem Vierpersonenhaushalt entstehen über den Tag verteilt fast zwölf Liter Feuchtigkeit. Daher ist es so wichtig, oft das Fenster zu öffnen, um die feuchte Luft rauszulassen. Wenn das nicht passiert, lagert sich das Wasser an der kältesten Stelle im Zimmer ab und Schimmel entsteht. Doch dabei geht es nicht nur um die Schimmelbildung. Warme, sauerstoffarme Luft bietet einen idealen Aufenthaltsort für Keime. Daher ist es besonders im Winter wichtig, alle zwei Stunden die Fenster weit zu öffnen – vor allem Bad und Küche, denn dort entsteht die meiste Feuchtigkeit.
#2 Stoßlüften statt Fenster kippen
Richtig lüften heißt aber nicht, dass es reicht, das Fenster zu kippen. Öffne das Fenster immer fünf bis zehn Minuten komplett. Nur dann findet ein ganzheitlicher Luftaustausch statt und die verbrauchte Luft kann entweichen. Besser ist es sogar, für Durchzug zu sorgen. Öffne dazu in mehreren gegenüberliegenden Räumen gleichzeitig die Fenster: Durch den Luftzug kann das Wasser am besten entweichen und nach draußen wehen. Dauerhaft gekippte Fenster sind nie eine gute Idee, denn sie kühlen die Wohnung nur aus und das bedeutet, du musst wieder mehr heizen.
#3 Achte auf die Bildung von Kondenswasser
Solltest du Kondenswasser am Fenster entdecken, ist das ein Zeichen für falsches Lüften und ebenso für falsches Heizen. Wische das Wasser mit einem Tuch weg und öffne das Fenster mehrfach einige Minuten. Bei mir entsteht Kondenswasser im Winter oft morgens am Schlafzimmerfenster. Das heißt, dass es nachts zu warm ist und ich mehr lüften sollte. Beobachte einfach, wie es bei dir ist, und ändere dein Lüftverhalten.
#4 Drehe die Heizung aus
Richtig heizen und lüften heißt: beides nie gleichzeitig tun. Drehe unbedingt die Heizung aus, wenn du das Fenster öffnest. Du verlierst sonst einfach nur Energie, weil deine Heizung die sinkende Temperatur ausgleichen will und hochdreht. Außerdem wird die Raumluft dadurch sehr trocken. Sobald die Fenster zu sind, kannst du die Heizung wieder anstellen.
Mein Tipp: Wenn du wissen willst, ob du richtig lüftest, kannst du dir ein Hygrometer* besorgen. Die kleinen digitalen Geräte zeigen dir sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit an. Diese sollte im Winter zwischen 50 und 60 Prozent betragen, dann entsteht auch kein Schimmel.
Richtig heizen: Schimmel vermeiden und Geld sparen
#1 Die ideale Raumtemperatur
Eine optimale Raumtemperatur herrscht bei 20 Grad. Im Bad darf es natürlich zwei Grad wärmer sein. Das Schlafzimmer hat die richtige Temperatur bei 17 bis 18 Grad. Kälter sollte es dort auch nicht sein, sonst könnte Schimmel entstehen. Normalerweise heizt man das Schlafzimmer nicht, wenn du aber feststellst, dass es nach dem Lüften im Winter stark auskühlt, dann heize besser minimal, bis du 18 Grad erreicht hast. Ich empfehle dir, in jeden Raum ein Thermometer zu hängen, damit du seine genaue Temperatur kennst. Digitale Temperaturmesser* sind inzwischen sehr günstig.
#2 Heizkörper dämmen, aber nicht verdecken
Heizkosten kannst du sparen, indem du die Wand hinter dem Heizkörper mit Dämmmatten isolierst. Die gibt es im Baumarkt und du kannst sie dir so zurechtschneiden, dass man sie von vorn nicht sieht. Also brauchst du keine Angst vor optischen Entgleisungen zu haben! Wichtig ist auch, dass die Heizung rundherum nicht von Möbeln oder Vorhängen verdeckt wird – auch wenn die Feng-Shui-Lehre fürs Wohnzimmer sagt, dass der Schrank dort am besten steht. So erreicht die Wärme nie den Raum und du brauchst mehr Energie.
#3 Heize nicht auf höchster Stufe, wenn du nicht zu Hause bist
Natürlich möchtest du eine mollig warme Wohnung, wenn du im Winter nach Hause kommst. Du verbrauchst aber nur sinnlos Energie, wenn du die Heizung auf höchster Stufe laufen lässt, wenn du nicht da bist. Ich empfehle dir, tagsüber auf mittlerer Stufe zu heizen. Dann kühlt die Wohnung nicht aus, du verschwendest aber auch nicht zu viel Energie. Wenn du nach Hause kommst, kannst du die Heizung nach dem Lüften wieder etwas höher drehen. Wenn du mehrere Tage im Urlaub bist, sollte die Heizung auch auf mittlerer Stufe heizen. Stellst du sie ganz aus, benötigst du mehr Energie fürs Aufheizen und regst die Schimmelbildung an.
Mein Tipp: Es gibt inzwischen richtig viele smarte Gadgets, mit denen du die Heizung automatisch regulieren kannst – auch aus der Ferne. Tado bietet Thermostate* für eine intelligente Heizungssteuerung an, die du per App bedienst: Während du noch auf dem Heimweg bist, kannst du damit schon die Heizung aufdrehen.
#4 Dichte alle Fenster und Türen ab
Wenn die Luft durch schlecht abgedichtete Fenster und Türen entweicht, kann das für dich richtig teuer werden. Prüfe also am besten regelmäßig alle Fenster- und Türrahmen und dichte sie entweder selbst ab oder kontaktiere deine Hausverwaltung. Dichtungsband bekommst du in jedem Baumarkt. Du sparst dadurch fast 20 Prozent an Heizkosten!
Richtig heizen und lüften ist eigentlich gar nicht so schwer, oder? Auch wenn du es gerade im Winter schön warm liebst und ein Lüftmuffel bist: Du wirst bestimmt nicht unglücklich sein, Heizkosten zu sparen. Das Geld kannst du sicherlich besser anlegen – zum Beispiel in eine neue Wohnidee für deinen Flur oder einen grünen Wandgarten.
Bildquelle: iStock/gpointstudio, sUs_angel, Tommy Lee Walker, djedzura
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