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Weniger ist mehr

Minimalistisch wohnen: Die Kunst des Weglassens

Minimalistisch wohnen

Deine Wohnung platzt aus allen Nähten, es hat sich zuviel angesammelt und du fühlst dich nicht mehr wohl? Dann ist ein Möbel-Detox angesagt. Minimalistisch wohnen kann sehr befreiend sein und gibt dir wieder mehr Raum für neue Ideen. Ich zeige dir, wie du dich von überflüssigen Möbeln und Deko trennst und dich dennoch zu Hause fühlst. Denn Gemütlichkeit muss nicht heißen, alles vollzustopfen.

Minimalistisch wohnen: Darum geht es

Wenn wir in eine neue Wohnung ziehen oder ganz frisch mit unserem Liebsten Zusammenziehen, ergibt sich ein minimalistischer Stil oft ganz von selbst. Nach ein paar Jahren sammelt sich dann aber schnell so einiges an. Bei so manchen Flohmarktstreifzügen horten wir dann oft Kleinmöbel oder Vintage-Accessoires, in die wir uns spontan verlieben. Aber wenn wir ehrlich sind, brauchen wir viele dieser Sachen nicht wirklich. Beim Minimalismus geht es nicht darum, dass du dich von deinen Lieblingsstücken trennen sollst oder deine Persönlichkeit verleugnen musst.

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Viele Möbel oder sogar Erbstücke haben ja ihre ganz eigene Geschichte. Durch deine Einrichtung zeigst du, wer du bist und es ist wichtig, dass dein Wohnstil zur dir passt. Manchmal verändert sich auch über die Jahre unser Geschmack und es ist Zeit, sich von dem einen oder anderen Möbelstück zu trennen. Das kann sehr befreiend sein und wird deiner Kreativität neuen Schub verleihen.

Du musst nicht deine gesamte Wohnung mit einem mal umgestalten. Beginne vielleicht mit dem Wohnzimmer und nimm dir Schritt für Schritt jeweils einen Raum vor.

Minimalistisch wohnen Weiße Wände
Minimalistisch wohnen heißt Mut zur freien Fläche und weißen Wand zu haben.

#1 Mut zur weißen Wand

Unser Blick fällt auf eine weiße Wand und wir haben das Gefühl: Da muss jetzt etwas hängen. Beim Minimalismus lässt man jedoch die Fläche wirken. Du hast ein wertvolles Gemälde? Dann hänge dieses an prominenter Stelle einzeln auf, ohne dass der Blick von weiteren Elementen drum herum abgelenkt wird. Viele dekorieren ihre Wände gern mit vielen Kunstpostkarten, Vintage-Schildern*, Wand-Tattoo-Sprüchen oder Postern, weil sie das Gefühl haben, eine nahezu weiße Wand zeuge von fehlender Persönlichkeit oder Stil. Dabei wirkt ein Bild, das einzeln hängt, viel interessanter und bedeutsamer als eine Anordnung vieler verschiedener gemischter Stile.

Mein Tipp: Hänge einmal alles, das sich an den Wänden befindet, ab und lege es nebeneinander auf den Boden. Suche dir ein Bild heraus, das dir viel bedeutet, und hänge es so auf, dass es auf deiner Wand in den Mittelpunkt rückt oder einen kleinen Akzent setzt. Tritt zurück und lasse dieses Bild auf dich wirken. Nach einer Weile wirst du alle anderen Elemente nicht mehr vermissen. Wer eine bedruckte Tapete hat, sollte sich überlegen, ob Bilder überhaupt nötig sind. Das könnte sehr unruhig werden!

Minimalistisch wohnen Wohnzimmer Schlafzzimmer
Wer ein Bücherregal hat, braucht keine zusätzliche Dekoration an den Wänden.

#2 Möbel mit klaren Kanten und freundlichen Farben

Ein minimalistischer Stil zeichnet sich zuallererst durch eine klare Linienführung und helle Farben aus. Der Vorteil: In kleinen Räumen kannst du sehr leicht minimalistisch wohnen, da sie oft durch einen Schrank, einen Tisch und/oder Sessel schon gefüllt sind. Achte darauf, dass alle Schränke eine einheitliche helle Farbe besitzen, dadurch wirkt der Raum größer. Kontraste kannst du dann mit anderen Möbelstücken wie einer Couch oder einem auffälligen Designer-Tisch setzen.

Deine Möbel sollten vor allem einen Stil besitzen, der zueinander passt. Rücke beim Anordnen deines Interieurs immer die größeren Elemente in den Fokus und stelle nur weitere Regale und Schränke auf, wenn du auch Dinge hast, die verstaut werden müssen. Minimalistisch wohnen heißt nicht, Sessel oder Sideboards* zu Dekozwecken aufzustellen. Wer als Vielleser große, hohe Bücherregale hat, kann diese auch im Flur aufstellen. So sparst du dir zusätzliche Flurdekoration und gewinnst mehr Platz im Wohnzimmer.

#3 Lass das Licht in die Wohnung

Eine dunkle Wohnung wirkt oft sehr vollgestopft. Deine Möbel und Einrichtungsgegenstände wirken viel besser und freundlicher, wenn du viel Licht in den Raum lässt. Wer sehr hohe Fenster hat, sollte auf lange, schwere Verdunklungsvorhänge verzichten und eher Akzente mit hellen, transparenten Materialien setzen. Ich empfehle dir auch, deine Wohnung immer mittags einzurichten, wenn die Sonne am höchsten steht, dann hast du das beste Licht und siehst, wie alles wirkt.

Minimalistisch wohnen freier Boden
Wenn deine Wände und Möbel in einheitlicher Farbe gehalten sind, wirkt ein strukturierter Teppich.

#4 Freiheit für den Boden!

Egal ob dein Boden gefliest ist, du auf Laminat gehst oder du einen Teppichboden hast: Beim Minimalismus sollte so viel wie möglich frei bleiben. Trenne dich von überflüssigen bunten Läufern, die keinen Zweck erfüllen. Solltest du einen sehr langen Flur haben, dann wähle Läufer in einheitlichen, hellen Farben. Bis auf die Möbel sollte dein Boden den Blick jedoch frei lassen, dann wirken die Wände höher und alles strahlt mehr Ruhe aus.

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#5 Verzichte auf Nippes

Jeder von uns besitzt mindestens eine Kommode im Wohn- oder Schlafzimmer. Dann ist die Versuchung groß, diese mit Dekoelementen zu verzieren – schnell landen leere Vasen, Kerzenständer oder Figuren darauf. Habe Mut und entferne diese! Du kannst gern einen Akzent setzen, indem du dich für ein Element entscheidest, das für dich etwas ganz Besonderes ist. Fange jedoch nicht an, wahllos Kerzen aufzustellen, die du sowieso nie benutzt. Staub wischen musst du dann natürlich noch intensiver, weil man diesen auf einer freien Fläche besser sieht. Mit meinen Putztipps macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß! Du musst übrigens deine Deko nicht entsorgen, bastle daraus hübsche Geschenke für deine Freunde.

Minimalistisch wohnen mit Pflanzen
Eine einzelne Pflanze reicht schon aus, um dem Raum Lebendigkeit zu verleihen.

#6 Pflanzen statt lebloser Deko

Einen minimalistischen Stil zu pflegen, muss auch nicht heißen, sich ganz von allen Pflanzen zu trennen. Pflanzen geben deiner Wohnung viel Natürlichkeit und verbessern natürlich die Luft. Wichtig ist es, die richtigen Pflanzen zu finden und sie in einen Übertopf oder Schale zu platzieren, der zum Stil deiner Möbel passt. Ein einzelner Farn, eine Monstera oder Palme, die sehr groß und ausladend wächst, sorgt bereits für die nötige Brise Natur. Anstatt lebloser Plastik-Deko kannst du auf einem Sideboard oder im Fensterbrett auch Kakteen und andere kleine Sukkulenten platzieren. Diese passen gut zu einem hellen, minimalistischen Stil und sind pflegeleicht. Für dunkle Raumecken gibt es auch Pflanzen, die wenig Licht brauchen.

In diesem Video siehst du, wie man auch als Familie minimalistisch wohnen kann:

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Wie du den Minimalismus umsetzt, kommt natürlich auch auf die Größe deiner Wohnung an. Eine kleine Wohnung, in der man minimalistisch wohnen muss, bietet für uns Frauen natürlich eine große Herausforderung in Sachen Schuh- und Klamottensammlung. Dann hast du jetzt einen Grund, dich einfach mal von ein paar Sachen zu trennen, die du sowieso nie trägst und den Kleiderschrank auszumisten. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen in Sachen Möbel-Detox. Was fällt dir am schwersten? Tausche dich mit mir aus in den Kommentaren.

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Bildquelle: iStock/Scovad, KatarzynaBialasiewicz, dit26978, KatarzynaBialasiewicz, Scovad
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