Suchst Du noch nach einer entspannenden Freizeitbeschäftigung? Versuchs doch mal mit Häkeln! Wenn Du das zum letzten Mal im Handarbeitsunterricht in der Schule gemacht hast, keine Sorge: Häkeln lernen ist auch im zweiten Anlauf ganz einfach. Wir erklären Dir alle wichtigen Grundlagen und Begriffe, die Du kennen musst. So kannst Du Dir gleich die Häkelnadeln schnappen und Dein erstes DIY-Projekt angehen!
Häkeln ist wie Stricken eine prima Methode, um Stress abzubauen und die eigene Feinmotorik zu trainieren. Kein Wunder, dass manche Strick- und Häkellieseln stundenlang dasitzen und in aller Ruhe Masche für Masche einen Schal, ein paar Topflappen oder niedliche Babyschuhe produzieren. Selbst gemacht ist sowas doch auch irgendwie immer schöner als gekauft, nicht wahr? An kühlen, verregneten Tagen, wenn man sich eh nicht nach draußen bewegen will, macht Häkeln lernen besonders Spaß. Eine heiße Tasse Tee, ein bisschen ruhige Musik im Hintergrund, schon kann es losgehen!
Häkeln lernen: Die wichtigsten Grundbegriffe
Häkeln machst Du mit einem Faden (in der Regel aus Baumwolle, gibt es aber auch aus Polyester und anderen Materialien) sowie einer Häkelnadel. Letztere unterscheidet sich insofern von Stricknadeln, als dass sie an der Spitze einen kleinen Haken hat, mit dem Du den Faden greifen und durch Maschen ziehen kannst. Es gibt sie in verschiedenen Größen, je nach Dicke bzw. Stärke des verwendeten Fadens. Teste zudem einfach aus, welche bei Dir am besten in der Hand liegt. Die Häkel-Utensilien bekommst Du in vielen Bastelläden und Schneidergeschäften.
Es gibt vier unterschiedliche Grundmaschen, mit denen Du arbeiten kannst:
- Luftmaschen
- Feste Maschen
- Halbe Stäbchen
- Stäbchen
Deine Häkelarbeit kannst Du also mit verschiedenen Techniken gestalten und variieren. So wird jedes Stück zum Unikat. Häkeln lernen klappt übrigens mit der Luftmasche am Anfang besonders gut.
Anleitung: Häkeln lernen anhand der vier Grundmaschen
Hast Du Häkelnadeln und Wolle bereitliegen, dann kannst Du Deine ersten Häkelversuche starten. Gib nicht auf, wenn das Häkelnlernen am Anfang noch etwas schwer von der Hand geht. Gerade Grobmotoriker brauchen am Anfang ihre Zeit, um die Häkeltechniken richtig einzuüben. Beginne zuerst mit der Ausgangsposition für das Häkeln:
Forme den Faden als Rechtshänder in der linken Hand zu einer Masche, den restlichen Faden platzierst Du dahinter. Nun ziehst Du diesen mit der Häkelnadel durch die Schlaufe, sodass ein Knoten direkt auf der Nadel entsteht. Nun nimmst Du die Häkelnadel in die rechte Hand und legst den Faden auf den Handrücken der linken, sodass er vom Ringfinger und kleinen Finger festgehalten wird. Dann wickelst Du ihn einmal um den Zeigefinger.
Jetzt kann es mit den Maschen losgehen.
1. Luftmaschen häkeln
Schnapp Dir den Faden, der von der Nadel weghängt mit der Hakenspitze, und ziehe ihn durch die Masche, in der sich die Häkelnadel bereits befindet. Jetzt hast Du eine neue Masche. Nun nimmst Du Dir wieder den Faden mit der krummen Spitze und fädelst ihn durch diese Masche. So geht es jetzt immer weiter. Den Anfang der ineinander geflochtenen Maschen hältst Du am besten mit Daumen und Zeigefinger fest.
Mit einer Kettmasche kannst Du das Ganze bei Bedarf rund abschließen, indem Du abschließend die Häkelnadel durch die allererste Masche steckst, den Faden einholst und durch die erste und letzte Masche, die sich beide auf der Häkelnadel befinden, durchziehst.
2. Feste Maschen häkeln
Jetzt kannst Du feste Maschen machen, die dafür sorgen, dass aus dem dünnen Strang eine etwas breitere, gehäkelte Fläche wird. Stecke die Häkelnadeln in die vorletzte Luftmasche, die Du gemacht hast, sodass Du nun zwei Maschen an der Nadel hängen hast. Durch diese ziehst Du jetzt den Faden durch. Dann stichst Du die Nadel durch die neue, zweitletzte Masche und ziehst den Faden wieder durch beide Maschen auf der Nadel durch. So häkelst Du Dich zum Anfang Deiner Luftmaschen zurück.
3. Halbe Stäbchen häkeln
Diese Maschenart ist nochmal etwas größer als feste Maschen. Häkel zunächst zwei Luftmaschen und drehe dann Dein Häkelwerk einmal um. Nun wickelst Du den Faden einmal um die Nadel, holst ihn aber noch nicht, sondern stichst nun in die letzte Masche von vorne ein. Jetzt holst Du Dir den Faden durch, wickelst ihn nochmal um die Nadel und ziehst in anschließend durch alle drei Maschen.
4. Stäbchen häkeln
Um eine Stäbchen-Reihe zu häkeln, musst Du erst mal drei Luftmaschen häkeln. Nun wendest Du Dein Häkelwerk erneut. Jetzt geht es ähnlich zu wie bei den halben Stäbchen: Wickel den Faden einmal um die Nadel, gehe durch die letzte Masche und ziehe den Faden von hinten nach vorne durch. Jetzt hast Du wieder drei Maschen auf der Nadel. Der Unterschied ist jetzt, dass Du den Wollfaden nicht durch alle drei, sondern nur die ersten beiden ziehst. Für die zwei Maschen, die Du jetzt hast, holst Du Dir den Faden neu und ziehst ihn durch sie durch. Fertig ist das Stäbchen! So gehst Du nun bis zum Ende vor. Häkeln lernen ist gar nicht so schwer, oder?
Willst Du Dir das Ganze nochmal in Bildern sehen? Dann schau Dir dieses Häkel-Tutorial für Anfänger an:
Häkeln lernen dauert auch für blutige Anfänger nicht lange und ist eine tolle Fertigkeit, dank der Du Dich für den Herbst und Winter einfach selbst mit Handschuhen, Mütze und Schal ausstatten kannst. Dadurch, dass Du das Material und die Farbe und eventuelle Musterungen selber wählen kannst, sind all Deine gefertigten Häkelprodukte absolute Unikate. Und eignen sich deshalb übrigens auch prima zum Verschenken. Willst Du neben Häkeln auch noch Stricken lernen? Dann geht's hier entlang!
Bildquellen: iStock/DragonImages, iStock/noemosu, iStock/gojak