Welche Namen sind mit Vorurteilen belastet? Wenn du wissen möchtest wie viel Kevin oder Chantal in deinem Vornamen oder dem Namen deines Kindes steckt, dann bringt das Kevinometer die ungeschmückte Wahrheit ans Licht. Was sich genau hinter dem Kevinometer verbirgt und wer die Namensprüfung unbedingt testen sollte, verraten wir dir hier.
Gibt es eine Möglichkeit Namen auf Kevinismus und Chantalismus zu prüfen? Das Kevinometer. Entwickelt vom Namensforscher Knud Bielefeld, soll die Vornamen-App aber nicht nur dazu dienen, deinem eigenen Namen auf dem Grund zu gehen. Welche Namen sind vorurteilsbehaftet, gelten teilweise sogar als „assi" oder „verhaltensauffällig"?
Wie funktioniert das Kevinometer?
Das „Kevinometer“ berechnet die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Vorname Vorurteile auf sich zieht. Die App war lange Zeit für Android und Apple-Geräte verfügbar, ist inzwischen jedoch nicht mehr in den App Stores zu finden. Um einen Namen zu testen, musstest du ihn nach der Installation einfach nur in die geöffnete Vornamen-App eintragen und das Geschlecht des Namensträgers wählen. Mit einem Klick auf „abfragen“ wurde dir das Ergebnis des Tests in Prozent angezeigt. Je näher die Prozentzahl der 100 rückt, desto „kevinistischer“ ist dein abgefragter Name. Bleibt der Zeiger bei deinem Namen im grünen Bereich oder wandert er ins rote Feld? Die kinderleichte Abfrage war für über 60.000 Vornamen einsetzbar.
Das Messergebnis des Kevinometers beruht auf der Auswertung folgender Erkenntnisse:
- Sprachwissenschaftliche Analysen
- Soziologische Forschungen
- Historische Studien
Über die Kevinwahrscheinlichkeit eines Namens hinaus, kannst du mit dem Kevinometer ebenso die Häufigkeit eines Vornamens erfragen. Diese wird dir per Hochrechung für jedes Geburtsjahr in Form eines Balkendiagramms angezeigt.
Die „Kevinometer“-App
Kevinometer: DIE Vornamen-App für werdende Eltern!?
Weitgehend klassische Mädchen- und Jungennamen führen hierzulande immer noch die Bestenlisten in der Namensgebung an, wie auch unsere Rankings für Mädchen- und Jungennamen beweisen. Doch hin und wieder kriegt man in den Kreißsälen Deutschlands nicht nur große Augen, sondern auch Ohren. Denn so manche werdenden Eltern kommen auf der Suche nach seltenen Mädchennamen und außergewöhnlichen Namen für Jungen immer öfter auf die verrücktesten Ideen. Noch schlimmer kann ein Kind die Namenswahl seiner Eltern mitunter nur treffen, wenn diese ihrer Tochter oder dem Sohn einen Vornamen verpassen, der bereits mit reichlich Vorurteilen behaftet ist. Das bloße Lesen oder Hören lässt uns bei solchen Namen bereits ein Bild der Person vor unserem geistigen Auge erscheinen, obwohl wir dieser noch nie zuvor begegnet sind – ein Test fernab von Kevin oder Chantal: Ricardo, Michelle, Dennis, Cindy... Merkst du selber, richtig? Richtig.
Mit dem Kevinometer das Risiko für Vorurteile senken
Um Eltern vor nicht bis zu Ende gedachten Entscheidungen bei der Namenswahl ihrer Sprösslinge zu schützen, soll das Kevinometer zum Einsatz kommen – und zwar noch bevor der Füller auf der Geburtsurkunde überhaupt aufsetzt. Dabei ging es dem App-Entwickler Bielefeld vor allem um das Kindeswohl. Denn heutzutage kann sich der Nachwuchs mit einschlägigen Namen traurigerweise spätestens in der Kita auf Hänseleien & Co. durch andere Kinder einstellen. Auch abfällige und vorurteilsbehaftete Blicke anderer Eltern sind keine Seltenheit. Damit es gar nicht erst zu später oder eher ziemlich baldiger Reue kommen muss, könnte ein Blick in die Vornamen-App für das ein oder andere zukünftige Elternpaar vielleicht von Vorteil sein. Wer möchte schon, dass das eigene Kind Hohn und Spott aufgrund seines Namens über sich ergehen lassen muss?
Übrigens: Wie bereits wissenschaftlich bewiesen wurde, lassen sich auch Lehrer bei der Notenvergabe von den Vornamen ihrer Schüler beeinflussen!
Da es das Kevinometer nicht mehr gibt, kannst du stattdessen auch in dieser Namensliste nachschauen, welche Vornamen inzwischen echt verdorben sind:
Sicherlich liefert das Kevinometer oder die Namensliste keine Garantie für einen gänzlich „unvorbelasteten“ Namen – schließlich verbindet jeder von uns bestimmte Namen mit anderen Personen, Charakteren oder Erinnerungen. Möglicherweise kann die Vornamen-App aber das Risiko für Sticheleien unter Kindern und später auch zwischen Erwachsenen zumindest verringern!? Was, wenn der Trend zu italienischen Jungennamen oder schwedischen Mädchennamen in Kürze einen ähnlichen Absturz wie der einstige Hype um „Kevin“ erleidet? Kann das Kevinometer dich davor bewahren, einen Vornamen für dein Baby zu wählen, mit dem künftig negative Eigenschaften wie Verhaltensauffälligkeit oder Bildungsferne verbunden werden könnten? Ganz so ernst sollte man die Vornamen-App vielleicht doch nicht nehmen.
Die Eltern der folgenden Kinder haben das Kevinometer sicherlich nicht benutzt... Klicke dich durch unsere Bilderstrecke und entdecke 29 verrückte, lustige oder schlimme Vornamen, die in Deutschland tatsächlich als Babyname zugelassen wurden.
Was hältst du von der Idee hinter der Vornamen-App – technische Spielerei oder nützliches Hilfsmittel zur Namenswahl? Haben Eltern diese Unterstützung bei der Namensfindung bitternötig oder sollten sie ihre Entscheidung völlig unabhängig treffen?
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