Du hast einen kleinen Garten, ein eigenes Hochbeet oder ein paar Balkonkästen, die mit nützlichen Pflanzen bestückt werden wollen? Neben Basilikum, Schnittlauch oder Petersilie darf auch Kamille in deinem heimischen Garten auf keinen Fall fehlen! Welche positiven Eigenschaften sie mit sich bringt und wie und wo du sie am besten anpflanzt, erfährst du jetzt.
Kamille: Ein echter Allrounder unter den Heilpflanzen
Bestimmt hat auch deine Mutter dir als Kind, wenn du krank warst, einen heißen Kamillentee gekocht und danach sah die Welt schon wieder ganz anders aus ;-)! Und das hast du dir tatsächlich nicht nur eingebildet – Kamille ist nämlich eine Heilpflanze und für ihre zahlreichen positiven Eigenschaften bekannt:
- Beruhigende Wirkung: Kamille hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und wird häufig bei Schlafstörungen und zur Entspannung verwendet.
- Entzündungshemmend: Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird zum Beispiel zur Linderung von Hautirritationen, Entzündungen oder kleinen Wunden eingesetzt.
- Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden: Kamille wird traditionell bei Verdauungsproblemen wie Blähungen, Krämpfen und Übelkeit verwendet. Sie kann auch helfen, Magenschleimhautentzündungen zu lindern und die Verdauung zu fördern.
- Linderung bei Erkältungssymptomen: Kamille kann bei Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen und verstopfter Nase helfen. Inhalationen mit Kamillendampf können die Atemwege beruhigen und Schleim lösen.
- Antibakteriell und antiviral: Kamille enthält Verbindungen, die antibakterielle und antivirale Wirkungen haben, was bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen kann.
- Linderung von Menstruationsbeschwerden: Kamille kann Krämpfe und Schmerzen während der Menstruation lindern, da sie eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur hat.
- Hautpflege: Kamille wird häufig in Hautpflegeprodukten verwendet, da sie sanft zur Haut ist und bei der Behandlung von Ekzemen, Akne und Hautausschlägen helfen kann.
- Antioxidative Wirkung: Kamille enthält Flavonoide und andere Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen können.
Du siehst: Kamille ist ein echter Allrounder unter den Heilpflanzen und kann von Erkältungen über Hautproblemen bis hin zu Unterleibsschmerzen wirklich ALLES heilen. Grund genug, das Pflänzchen bei dir Zuhause anzubauen. Du hast keine Ahnung, worauf du achten musst? Kein Problem, wir helfen dir!
Kamille anpflanzen: So geht's
Kamille anzupflanzen ist wirklich kein Hexenwerk und auch, wenn du in Sachen Gärtnern überhaupt keine Ahnung hast, wirst du das ganz einfach hinbekommen. Der Zeitraum, in dem du Kamille idealerweise anpflanzt, ist von Mai bis Frühherbst – das einzig wichtige ist, dass keine Frostgefahr besteht.
Bevor du aber überhaupt irgendwas anpflanzt, solltest du einen passenden Standort für deine Kamille suchen. Dieser sollte am besten in der Sonne sein, da Kamille ganz viel Licht braucht. Auch wichtig: Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Kamille bevorzugt einen leicht sandigen bis lehmigen Boden mit einem pH-Wert von etwa 6 bis 7. Wenn nötig, kannst du den Boden mit einer hochwertigen Erde ein bisschen aufbessern. Bevor du die Kamille aussäst, solltest du den Boden außerdem mit einer Harke auflockern und Wurzelrückstände und Unkraut entfernen.
Jetzt schnappst du dir deine Samen und drückst sie ganz leicht in die Erde. Da die Kamille-Samen Lichtkeimer sind, solltest du sie auf keinen Fall mit Erde bedecken! Jetzt heißt es nur noch zwei Wochen lang regelmäßig gießen und warten, bis die Pflänzchen sprießen. Beim Gießen gilt: Der Boden sollte feucht, aber auf keinen Fall zu nass sein, da Kamille in Sachen Feuchtigkeit ein echtes Sensibelchen ist. Wenn deine Pflänzchen dann blühen, solltest du die Blüten spätestens nach dem fünften Tag ernten. Übrigens: Kamille übersteht den Winter meistens nicht, weshalb du sie voraussichtlich jedes Jahr neu aussäen musst.
Zusammengefasst gilt also:
- Suche einen sonnigen Standort
- Bessere die Erde gegebenenfalls auf
- Lockere den Boden auf und befreie ihn von Unkraut
- Drücke dein Saatgut leicht in die Erde
- Gieße deine Samen in den ersten zwei Wochen regelmäßig
Du bist jetzt total im Gartenfieber und hast Lust deinen Garten in eine richtige Wohlfühloase zu verwandeln? So gelingt es garantiert:
Kamilleblüten trocknen: So gelingt es
Wenn du die Blüten deiner Kamille geerntet hast, trocknest du sie am besten. Dazu legst du die Blüten in einer dünnen Schicht auf ein sauberes Tuch oder ein Gitter, das an einem warmen, trockenen, gut belüfteten und schattigen Ort liegt. Direkte Sonneneinstrahlung solltest du vermeiden, da sie die wertvollen Inhaltsstoffe und die Farbe der Blüten zerstören kann. So solltest du die Blüten dann ein bis zwei Wochen liegen lassen. Wenn die Blüten sich leicht zwischen den Fingern zerreiben lassen und keine Feuchtigkeit mehr spürbar ist, sind sie vollständig getrocknet. Jetzt kannst du die getrockneten Blüten in einen luftdichten Behälter geben und an einem kühlen, trockenen Ort lagern. Et Voilá, schon hast du deine hauseigene Kamille hergestellt!
Du siehst: Egal ob in Kamillentee, beruhigenden Bädern, zur Inhalation, als Duftsäckchen oder, oder, oder – Kamille ist wirklich vielfältig einsetzbar und das Anpflanzen geht ganz einfach. Probier es doch einfach mal aus!