Kakaozeremonien sind gerade der Trend der Stunde. Die Jahrhunderte alte, spirituelle Praxis hat weit aus mehr zu bieten, als einen heißen Kakao zu schlürfen. Die Heilpflanze, auch „Mama Kakao“ genannt, wird in Zeremonien als „Herz-Öffner“ genutzt, um Harmonie und Ausgleich ins Leben zu bringen und das Gefühl der Verbundenheit mit sich und anderen zu stärken. Und das sind nur einige Benefits der Zeremonie – wie genau eine Kakaozeremonie abläuft, was am Kakao so besonders ist, und unsere persönliche Wow-Erfahrung haben wir hier für dich gesammelt.
- 1.Was ist eine Kakaozeremonie?
- 2.Zeremonieller Kakao: Eine Bohne, die es in sich hat
- 3.Was macht man bei einer Kakaozeremonie?
- 4.Wie lange dauert eine Kakaozeremonie?
- 5.Was kostet eine Kakaozeremonie?
- 6.Gibt es Nebenwirkungen bei einer Kakaozeremonie?
- 7.Macht Kakao high?
- 8.Persönliche Erfahrung mit Kakaozeremonie
Was ist eine Kakaozeremonie?
Die Kakaozeremonie ist eine spirituelle Praxis, die ihre Ursprünge in den alten Mesoamerikanischen Zivilisationen hat, insbesondere bei den Maya und den Azteken. Für sie war Kakao nicht nur eine Köstlichkeit, sondern auch eine heilige Substanz, die für ihre stimulierenden und spirituellen Eigenschaften geschätzt und genutzt wurde. In ihrer reinen Form wurde Kakao als ein Geschenk der Götter betrachtet und bei verschiedenen religiösen Zeremonien verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Kakaozeremonien in unterschiedlichen Kulturen verändert und angepasst, doch die Grundprinzipien sind erhalten geblieben. Denn im Allgemeinen geht es bei einer Kakaozeremonie darum, einen Raum der Verbundenheit, der Spiritualität und der inneren Einkehr zu schaffen, indem du dir selbst und anderen begegnen kannst.
Zeremonieller Kakao: Eine Bohne, die es in sich hat
Vielleicht fragst du dich immer, was eine Kakaozeremonie so besonders macht. Und; welcher Kakao wird während des Rituals getrunken? Nun, der Kakao, der während einer Zeremonie getrunken wird, hat nichts mit einem Fertigkakao aus dem Supermarkt zu tun. Es handelt sich um Rohkakao, gewonnen aus der ganzen Bohne, in seiner reinsten Form, häufig importiert aus Mittelamerika. Für den Verzehr wird die Bohne langsam und schonend erhitzt, was seine Zeit dauern kann („rühren ist das Zauberwort“, erzählt uns der Kursleiter). Meistens bleibt der flüssige Rohkakao ein wenig stückig. Da sein Geschmack recht bitter ist, wird er häufig mit anderen Zutaten wie Gewürzen, (Hafer)milch oder Süßungsmitteln gemischt. Doch er ist nicht nur spirituell von Bedeutung. Auch die Nährstoffe von Rohkakao können sich sehen lassen. Dazu zählen:
- Antioxidantien: Rohkakao ist voll mit Antioxidantien wie Flavonoide, Polyphenole und Katechine, die helfen können, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und Zellschäden zu reduzieren.
- Stimmungsverbesserer: Kakao enthält verschiedene Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Phenylethylamin, die die Stimmung verbessern und das Wohlbefinden fördern können.
- Energieboost: Kakao ist eine natürliche Quelle für Theobromin, eine Verbindung ähnlich wie Koffein, die Energie liefert, jedoch ohne die unerwünschten Nebenwirkungen von Koffein wie Nervosität oder Schlaflosigkeit.
- Mineralstoffquelle: Außerdem ist Kakao reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen, Calcium und Kalium.
Was macht man bei einer Kakaozeremonie?
Die Kakaozeremonie ist mehr als nur das Trinken des Kakaos – so viel steht fest. Wenn du eine Zeremonie in einer Yoga-Praxis oder ähnlichem buchst, wird die Zeremonie von einem oder mehreren Leiter*innen geführt und erklärt. Die Idee ist, dass Menschen zusammenkommen, um eine spirituelle Erfahrung mit Kakao als Zentrum zu teilen. Die genauen Abläufe können variieren, da sie von den Traditionen oder Vorlieben der Praxen oder auch den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen abhängen. Generell können jedoch einige Elemente einer Kakaozeremonie zusammengefasst werden.
- Vorbereitung und Eröffnung: Die Zeremonie beginnt oft mit einer Eröffnungszeremonie, bei der die Absicht gesetzt wird und die Teilnehmer*innen eingeladen werden, sich zu öffnen und sich auf die Erfahrung einzulassen. Dies kann durch Gesänge, Gebete, häufig aber einer Meditation geschehen.
- Das Trinken des Kakaos: Nun kommt der Hauptakteur, der Kakao, auch liebevoll Mama Kakao genannt. Beim Trinken wird sich Zeit gelassen und jeder Schluck langsam und achtsam zu sich genommen.
- Rituale und Aktivitäten: Die Kakaozeremonie kann verschiedene Rituale und beinhalten, die das Ziel haben, eine tiefere Verbindung zu sich herzustellen und die spirituellen Erfahrungen so zu erhöhen. Das können Gesänge, Trommeln, Meditation, Yoga oder Tanzen sein.
- Reflexion und Teilen: Wer mag, hat nach dem Trinken des Kakaos und den Ritualen oft Zeit für persönliche Reflexion und inneres Erleben. Es kann guttun, sich in einer unterstützenden Umgebung auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
- Abschluss: Die Zeremonie endet oft mit einem Abschlussritual, wie Dankbarkeitspraktiken, Segnungen und einer wärmenden Tasse Tee.
Wenn du dir unsicher bist, was bei einer Kakaozeremonie gemacht wird, hab keine Scheu, nachzufragen. Seriöse Studios oder Praxen listen den Ablauf in der Regel auf, sodass keine „Überraschungen“ auf dich warten.
Wie lange dauert eine Kakaozeremonie?
Es ist wichtig zu wissen, dass die spezifischen Details und verschiedenen Praktiken einer Kakaozeremonie je nach kulturellen Hintergründen, spirituellen Traditionen und persönlichen Vorlieben variieren können. Einige Zeremonien können sehr strukturiert sein, während andere eher informell und flexibel sind. Daher gibt es auch auf die Frage, wie lange eine Kakaozeremonie dauert, keine einheitliche Antwort. Zwischen einer oder drei Stunden ist so ziemlich alles dabei.
Was kostet eine Kakaozeremonie?
Du ahnst es vielleicht schon, auch bei der Kostenfrage variieren die Preise stark. Je nach dem in welcher Stadt du die Kakaozeremonie abhalten möchtest oder wie groß/klein das Studio ist und wie lang die Zeremonie dauert. Teilweise beginnen Zeremonien bereits ab 50 Euro, können aber auch mit mehr als 200 Euro zu Buche schlagen.
Gibt es Nebenwirkungen bei einer Kakaozeremonie?
Kakaozeremonien sind in spiritueller Hinsicht von großer Bedeutung, Nebenwirkungen sind aber relativ selten und harmlos. Möglich sind Verdauungsbeschwerden und Herzrasen bzw. Unruhe – beides zurückzuführen auf Theobromin, ein Stimulans, das ähnlich wie Koffein wirkt. Wenn du weißt, dass du auf Koffein empfindlich reagierst, sag den Veranstaltern Bescheid, sodass sie dir eine empfohlene Dosis zubereiten können.
Aber ist eine Kakaozeremonie gefährlich? Nun, die Erlebnisse und Erkenntnisse, die während einer Kakaozeremonie hochkommen können, variieren von Person zu Person. Vielleicht fühlst du gar nichts, vielleicht überkommen dich sogar negative Gefühle und Gedanken. Lass‘ dich auf das Erlebnis ein – so etwas wie „Horrortrips“ oder anhaltende negative Gefühle nach einer Kakaozeremonie kommen nicht vor und du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
Macht Kakao high?
Das Theobromin im Kakao hat ab einer bestimmten Dosierung eine stimulierende Wirkung auf den Menschen. Auch „Glückshormone“ wie Serotonin können stark entspannend wirken und tatsächlich sehr happy machen – von einem rauschähnlichen Zustand kann beim Verzehr von einer Tasse Kakao jedoch nicht die Rede sein. Denn Rohkakao ist komplett legal. Beim zeremoniellen Vorgang ist es wohl mehr der Zusammenhang von Set und Setting. Also, scheinen alle um dich herum ein wenig „benebelt“ zu sein, übernimmst du den Effekt selbst. Die Wahrnehmung und das Erlebte um einen herum, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung und den erzielten Effekt der Kakaozeremonie. Deswegen kann es gut sein, dass du schon mal aufgeschnappt hast, dass sich Menschen high gefühlt haben, nachdem sie Kakao getrunken haben.
Persönliche Erfahrung mit Kakaozeremonie
Wow – was war das denn?!
Ich liebe Wellness- und Wellbeing-Trends und bin sehr empfänglich für Spirituelles. Kein Wunder also, dass ich bei der Kakaozeremonie direkt Feuer und Flamme war. Und ich wurde nicht die Bohne enttäuscht. Die Zeremonie war wunderschön, bewegend und ein einmaliges Erlebnis. Ich habe mich für einen 3-stündigen Kurs, bestehend aus Kakaozeremonie, Yoga und Breathwork entschieden (vorallem letzteres hat mich einfach nur umgehauen) und dafür knapp 50 Euro gezahlt. Schon vorab lief alles reibungslos: Es wurde genau aufgelistet, was in den drei Stunden passiert, Empfehlungen zur Kleidung, was wir mitbringen können und wie der Kakao zubereitet wird. Auch der Hinweis, bis zu zwei Stunden vor dem Verzehr keine schwere Mahlzeit zu essen, damit sich die Wirkung voll entfalten kann. Im Yoga-Loft angekommen, wurden wir direkt von einer warmen Atmosphäre empfangen, die nicht hätte entspannter sein können. Nach einer Kennlernrunde, Wissenswertes um den Kakao („ihr werdet euch sehr entspannt fühlen“) und Meditation(en) kam er dann endlich: Der Topf mit dem Star des Tages! Kulinarisch war der Kakao, importiert aus Bali und mit einer besonders Herz-öffnenden Wirkung, kein Highlight – aber wir haben ja auch keine Feinkostmesse besucht. Also wurde der Ansage, nun jeden Schluck ganz bewusst, auch gerne mit geschlossenen Augen zu genießen, gefolgt. Auch wenn es bitter und stückig war. Wir wurden darauf eingestimmt, dass die Wirkung nach ca. 20 Minuten eintreten wird, und das tat sie. Ich kann schwer beschreiben, wie sie war, will es aber versuchen: So entspannt, wie lange nicht mehr, in absoluter Harmonie mit mir und den Menschen um mich herum, sehr „kicherig“ (ein Zustand, in dem alles zum Kichern ist) und mit einem dicken, breiten Grinsen auf dem Gesicht. So habe ich mich dann auch gar nicht mehr darüber gewundert, keinerlei Schamgefühle zu verspüren, als es ans Yoga ging. Denn vor einer Horde wildfremder Menschen im herabschauenden Hund zu verweilen, hat mich nur noch mehr entspannt und war alles andere als peinlich – danke Mama Kakao! Auch wenn die Erfahrungen natürlich höchst individuell sind, möchte ich dir, wenn du das gerade liest und auch in den Zustand vollständiger Entspannung gelangen willst, eine Kakaozeremonie ans Herz legen! Denn das Schöne war auch, der Zustand hält an und man fühlt sich beflügelt und stark für Tage.
Wenn du noch eine Nummer „tiefer“ gehen willst, ist das Psychelid Breath genau das Richtige. Auch das habe ich an diesem Tag erleben dürfen, und kann dazu so viel sagen: Wenn du mal wieder so richtig heulen willst (über Positives UND Negatives), go for it! Meine Kollegin hat hier ihre ebenfalls sehr krassen Erfahrungen mit der Atemtechnik aufgeschrieben.
Eine Kakaozeremonie ist immer eine individuelle Erfahrung und die Wirkung kann von Mensch zu Mensch variieren. Doch wer bereit für den Prozess ist, und es schafft, sich voll und ganz einzulassen, wird garantiert eine wunderschöne Erfahrung machen. Wer weitere Ideen und Tipps sammeln möchte, seine Achtsamkeit zu schärfen und Positivität ins Leben einkehren zu lassen, findet hier weitere Inspiration.