Kurzes Aufatmen und wieder bahnt sich eine Zerreißprobe für Berufspendler und Co. an. Nach der Deutschen Bahn streikte der öffentliche Nahverkehr bereits vor wenigen Wochen – jetzt geht es in die zweite Runde! Wann es zu Einschränkungen kommt und wie lange sie dieses Mal andauern, erfährst du hier.
ÖPNV-Streik in fast ganz Deutschland geplant
Nachdem der Lokführer-Streik vorzeitig von der Gewerkschaft Verdi beendet wurde, war dies ein Lichtblick für alle Reisenden. Doch nur wenige Tage später wurde der ÖPNV lahmgelegt. Nächste Woche ist es wieder so weit: Schon am Freitag, dem 1. März, soll der ÖPNV in allen Bundesländern außer Bayern bestreikt werden. Das kündigte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle an. Der 1. März soll dabei den Hauptstreiktag darstellen, aber auch zwischen dem 26. Februar und dem 2. März soll gestreikt werden, und zwar „vornehmlich ganztags und überwiegend mehrtägig“.
Verdi begründet die erneuten Streiks damit, dass die Tarifverhandlungen auch nach dem 2. Februar ohne Ergebnis blieben. „Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden“, so Behle. Die Gewerkschaft fordert nach wie vor schnellere Lösungen zur Entlastung der Arbeitnehmer. Christine Behle erklärte bereits, dass der Zeitpunkt gekommen sei, mehr Druck auf die Arbeitgeber auszuüben.
Die Tarifverhandlungen erstrecken sich über alle 16 Bundesländer, wobei jeder Tarifbereich eigene Forderungen hat. Im Kern geht es jedoch überall um Entlastung, einschließlich der Absenkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, kürzerer Schichten, Verringerung unbezahlter Wegzeiten, Ausweitung der Ruhezeiten, mehr Urlaub oder zusätzlicher Entlastungstage. In den meisten Ländern konzentrieren sich die Forderungen auf sogenannte Manteltarifverträge, die hauptsächlich die Arbeitsbedingungen regeln.
Betroffen von den Tarifverhandlungen sind mehr als 130 kommunale Unternehmen und etwa 90.000 Beschäftigte in Städten und Landkreisen, nachdem die Friedenspflicht im Tarifkonflikt seit dem 1. Januar 2024 nicht mehr besteht. Die Umweltbewegung Fridays for Future unterstützt den Warnstreik und betont die Bedeutung eines zuverlässigen Nahverkehrs für sichere und erschwingliche Pendelfahrten zur Arbeit, in den Club oder nach Hause. Am 1. März wolle die Organisation außerdem gleichzeitig zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise organisieren.