Ein Glas Sekt zum Anstoßen hier, ein Absacker nach dem Essen da und zwischendurch noch ein paar leckere Sommer-Drinks an heißen Tagen. Ja, Alkohol gehört für viele Menschen einfach irgendwie dazu. Doch, dass alkoholhaltige Getränke nicht gut für den menschlichen Körper sind, ist kein Geheimnis. Forschende einer Studie wollten es nun ganz genau wissen und fanden heraus, wann Alkohol deinem Körper am meisten schadet und welche Körperteile davon besonders betroffen sind.
Für ihre Studie verglichen britische und australische Wissenschaftler*innen des Kings College London und der University of New South Wales mehrere bereits vorhandene Beobachtungsstudien und fanden dabei vor allem drei Lebensphasen, in denen wir besser auf Alkohol verzichten sollten.
In diesem Alter schädigt Alkohol deinen Körper am stärksten
Keine Frage – besonders Menschen, die in ihrem Leben ständig übermäßig viel Alkohol konsumieren, werden ihrem Körper langfristigen Schaden zufügen. Doch wie die Forscher*innen in ihrer Studie herausfanden, können in bestimmten Lebensphasen schon geringe Mengen für nachhaltige körperliche Schäden sorgen. Denn selbst kleine Mengen würden in diesen Phasen vom Körper nur schlecht verarbeitet werden können. So würden schnell nachhaltige Schäden im Gehirn entstehen. Na, wer muss auch unweigerlich an ein paar Klassenkameraden oder Bekannte denken, die es immer übertreiben mussten? ;-) Doch um welche Lebensphasen handelt es sich denn nun?
Auf den eigenen Körper zu hören und sich gesund zu ernähren, muss nicht schwer sein. Im Video zeigen wir dir 5 leckere Snacks, die noch dazu gesund sind:
1. Lebensphase: Die Schwangerschaft
Kein Alkohol während der Schwangerschaft zu trinken, sollte eigentlich ein logischer Schluss sein. Doch wie die Wissenschaftler*innen der Studie erschrocken feststellen mussten, halten sich noch immer zahlreiche werdende Mütter nicht an dieses Gebot. „Weltweit konsumieren rund zehn Prozent der schwangeren Frauen Alkohol, wobei die Raten in europäischen Ländern erheblich höher sind als im globalen Durchschnitt“, erklärt Dr. Louise Mewton, die Hauptautorin der Studie.
Vor allem das unschuldige Glas Sekt oder eine verdünnte Weinschorle würden dabei auf die leichte Schulter genommen werden. Während nämlich allgemein bekannt ist, dass übermäßiger Alkoholkonsum während der Schwangerschaft das Hirn eines Embryos schädigen kann, scheint einigen werdenden Müttern nicht bewusst zu sein, dass auch kleine Schlücke zum falschen Zeitpunkt die Hirnstruktur ihres Ungeborenen bereits schädigen können. Während es sich nämlich im Bauch in der Entwicklung befindet, seien die Hirnstränge besonders anfällig für Veränderungen, die dauerhaft negative Auswirkungen haben können.
2. Lebensphase: Teenageralter
In vielen Ländern ist der Konsum und Kauf von Alkohol wie Wein und Bier ab 16 Jahren erlaubt, viele Jugendliche fangen allerdings schon früher an. Wenn die Volljährigkeit dann schließlich alles erlaubt, gibt es kein Halten mehr. Alkoholexzesse jedes Wochenende bis hin zu Filmrissen sind oft die Regel. Doch was sich in dem Moment nur wie ein harmloser temporärer Spaß anfühlt, kann den Rest des Lebens negativ beeinflussen. Genau definiert die Studie das Alter zwischen 15 bis 19 Jahren als hochsensible Phase für Schäden durch Alkohol. Das Gehirnvolumen kann verringert, die Entwicklung der weißen Hirnsubstanz verschlechtern werden und auch das Gedächtnis bzw. die kognitive Leistung wird deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Besonders die verschlechterte Entwicklung der weißen Hirnsubstanz kann schreckliche Folgen haben: Suizidgedanken und Verkehrsunfälle sind nicht selten das Resultat.
3. Lebensphase: Das hohe Alter
Gute Nachrichten: Zumindest ein paar lange Jahre hast du Ruhe vor gravierenden Folgen. Weiter gefährlich wird es nämlich erst wieder ab einem hohen Alter von 65 Jahren. Wie die Forscher*innen feststellen konnten, würden ältere Menschen zwar nicht übermäßig viel trinken, dafür jedoch regelmäßig. Auch hierbei sei die Folge ein verringertes Gehirnvolumen. Ob dies auch im hohen Alter noch zu kognitiven Veränderungen führen würde, sei unklar, allerdings nehme man an, dass der natürliche altersbedingte Abbauprozess durch den Alkohol beschleunigt werde. Mehr Klarheit würden weitere Studien bringen.
Alkohol schädigt offensichtlich mehr als die Leber
Wie aus der Studie hervorgeht, ist es also nicht nur die Leber, die durch Alkohol geschädigt würde, sondern viel mehr ist es auch das Gehirn, das dauerhafte Schäden davontragen kann. Vor allem dieser Fakt sei den Forscher*innen besonders wichtig, mit ihrer Studie würden sie die Sensibilität für den allgemeinen Alkoholkonsum stärken wollen. Die Wissenschaftler*innen betonen jedoch deutlich: Nur, weil sie drei Lebensphasen definiert hätten, würde dies keinen Freifahrtschein für andere Altersgruppen bedeuten. Regelmäßiger Alkoholkonsum würde in jedem Alter zu negativen Folgen führen. Zukünftig sei nun außerdem ihr Ziel, auch die Entwicklungen durch die Coronapandemie zu betrachten und die Folgen mit den bisherigen Ergebnissen abzugleichen.
Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dazu, ihrem Körper zuliebe auf Alkohol zu verzichten. Auch Promis, die normalerweise mit Alkohol auf Partys zugeschüttet werden, ziehen dabei mit:
Bildquelle: Getty Images/Aleksandar Nakic