Hamster, Meerschweinchen, Katze oder Hund? Wir lieben alle unsere Haustiere! Auch exotische Exemplare wie Schlangen oder Spinnen finden sich in vielen Wohnungen. Aber wie sieht es eigentlich mit einem Igel als Haustier aus? Ist das erlaubt? Wir klären diese und weiter Fragen rund um den stacheligen Freund.
Kann man Igel kaufen?
Tatsächlich gibt es einige Möglichkeiten, einen Igel zu kaufen. Vor allem Züchter bieten sie häufig auf Webseiten oder in speziellen Foren an. Dabei handelt es sich meistens um den Afrikanischen Weißbauchigel. So ein kleiner stacheliger Freund kostet etwa 150 Euro.
Darf ich einen Igel als Haustier halten?
Einen Igel als Haustier zu halten, ist verboten. Denn dies widerspricht dem Bundesnaturschutzgesetz, welches den Igel als „besonders geschütztes Tier“ im Arten- und Naturschutz festhält. Eine Ausnahme jedoch gibt es: Der Afrikanische Weißbauchigel ist weder gefährdet, noch geschützt und darf somit prinzipiell in Privathaushalte einziehen.
Warum sollte ich keinen Igel als Haustier halten?
Ein Igel ist ein Wildtier und sein Lebensraum die Natur. Auch wenn du den Afrikanischen Weißbauchigel als Haustier halten darfst, raten Tierschützer unbedingt davon ab – unter anderem aus folgenden Gründen:
- In Käfighaltung können niemals die Bedürfnisse eines Wildtieres gestillt werden. Ganz gleich, wie gemütlich du es ihm auch machst: Dem Igel wird die freie Natur fehlen.
- Igel laufen in der freien Natur über den Tag mehrere Kilometer, das kann er nicht, wenn er in einem Käfig eingesperrt ist.
- Viele Igel, die du kaufen kannst, sind aus einer Inzucht. Sie leiden häufiger an Krankheiten und sterben früher.
Was mache ich, wenn ich einen Igel im Garten habe?
Manchmal ist es gar keine Absicht, dass plötzlich ein Igel bei dir einzieht – und zwar im Garten. Wenn du diesem Besuch etwas auf die Sprünge helfen willst, kannst du den Laubhaufen einfach im Garten lassen oder ein Igelhaus aufstellen. Wilde Igel suchen dort gerne Unterschlupf. Aber Achtung: Bitte nicht füttern! Sonst verpassen Igel im schlimmsten Fall ihren Winterschlaf und junge Igel lernen erst gar nicht auf Futtersuche zu gehen. Sollte der Igel allerdings verletzt oder sehr dünn sein, braucht er vermutlich deine Hilfe.
Was mache ich, wenn ich einen verletzten Igel gefunden habe?
Der kleine Stachelfreund, den du gerade gefunden hast, sieht überhaupt nicht gut aus? Dann solltest du tatsächlich aktiv werden! Wende dich am besten an den nächsten Tierarzt oder die Wildtierstation, um dir einen Rat zu holen. Erste-Hilfe-Maßnahmen können sein:
- Unterkühlte Igel vorsichtig mit einem Handtuch auf eine lauwarme Wärmflasche setzen.
- Schwache Igel mit speziellem Igelfutter füttern, zur Not geht auch Katzenfutter.
- Zum Trinken ein Schälchen Wasser hinstellen.
Wie du jetzt weißt, ist es keine gute Idee, einen Igel als Haustier zu halten. Denn der kleine Stachelfreund braucht seinen natürlichen Lebensraum – und den kannst du ihm weder in einem Käfig, noch in einem Terrarium nachbilden. Solltest du unbedingt mal einen Igel aus der Nähe beobachten wollen, kannst du ihm im Garten ein gemütliches Nest bauen. Und wer weiß: Vielleicht hast du schon bald tierischen Besuch!
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