Manche Verhaltensweisen von Hunden wirken so menschlich, dass wir sie auch gerne aus Menschensicht interpretieren. Wenn Hunde uns vermeintlich mit fragendem Blick anschauen und ihren Kopf zur Seite neigen, finden wir das total niedlich. Doch wollen unsere Vierbeiner uns damit vielleicht etwas ganz anderes sagen? Wir haben nachgeforscht und gleich mehrere Erklärungen für die süße Kopfbewegung gefunden.
Wann neigen Hunde den Kopf zur Seite?
Es gibt wohl kaum eine Hunde-Geste, die so niedlich ist wie der zur Seite geneigte Kopf. Die meisten Hunde machen dies oft dann, wenn sie unsere Aufmerksamkeit haben und im Blickkontakt stehen. Oft neigen sie ihren Kopf, wenn sie auf ein Leckerli oder das Gassigehen warten oder du gerade mit ihnen spielst. Es kann aber auch mal passieren, dass sich dein Hund einfach erwartungsvoll vor dich setzt und dich mit schiefem Kopf anschaut. Doch was möchten sie uns genau damit sagen?
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Warum neigt mein Hund den Kopf zur Seite?
Würde man den schiefen Kopf zusammen mit dem durchdringenden Blick aus Menschensicht deuten, würden wir die Geste als fragend oder neugierig interpretieren. Tatsächlich kann dies eine Ursache sein, aber nicht die einzige:
#1 Dein Hund kann so besser hören
Die meisten Hunderassen, die keine kupierten Ohren haben, haben verdeckte Gehöreingänge. Achten sie auf ein besonderes Geräusch, stellen sie daher gerne mal ein Ohr auf, um genauer nachzuhorchen. Genau das passiert auch, wenn dein Hund den Kopf zur Seite neigt, denn auch so können sie besser hören. Wenn du zum Beispiel gerade mit deinem Hund redest, kann es sein, dass er deshalb seinen Kopf schiefhält, weil er dir genauer zuhören will.
#2 Dein Hund kann so besser sehen
Laut Expert*innen des American Kennel Clubs neigen besonders Hunde mit langen Schnauzen wie etwa Windhunde und Dobermänner dazu, ihren Kopf schief zu halten. Auf diese Weise ist ihre Schnauze nicht in ihrem Sichtfeld und sie können besser sehen.
#3 Dein Hund konzentriert sich
Ein schiefer Hundekopf mit durchdringendem Blick kann auch schlichtweg auf eine erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit hindeuten. Eine ungarische Studie, die auf Science.org veröffentlicht wurde, beobachtete die Kopfhaltung vor allem auch bei besonders intelligenten Hunden, die versuchen, sich zu konzentrieren. Tiere, die sich zum Beispiel an den Namen eines bestimmten Spielzeugs erinnern sollten, um dies zu apportieren, neigten häufig ihren Kopf zu Seite.
#4 Dein Hund weiß, was dir gefällt
Mit der Zeit kann sich das Kippen des Kopfes auch verselbständigen. Wer es total süß findet, so von seinem Hund angeschaut zu werden, wird diese Freude auch widerspiegeln – sei es mit verstärkter Aufmerksamkeit, Lachen oder einem Leckerli. Schlaue Tiere merken sich das und versuchen auf diese Weise öfter deine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wenn dein Hund dauerhaft den Kopf neigt
In den meisten Fällen ist es also ein positives Zeichen, wenn dein Hund dich auf diese Weise anschaut. Hält dein Hund aber ständig seinen Kopf schief und kratzt zusätzlich mit seinen Pfoten an seinen Ohren, kann dies ein Hinweis auf eine Ohrenentzündung sein. Beobachte sein Verhalten also genau und lasse die Ohren im Zweifel ärztlich abchecken.
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