Für viele ist es ein Graus: Die Fahrt im Fahrstuhl, die Aussicht von einem höheren Stockwerk oder das Entfernen vom Boden, wenn man im Flugzeug sitzt. Höhenangst ist nur eine von vielen Angststörungen, unter denen ein Mensch leiden kann und für viele nur schwer zu bekämpfen. Wir haben da ein paar Tipps für dich!
- 1.Was bedeutet Höhenangst und woher kommt sie?
- 2.Höhenangst überwinden – 4 Tipps, mit denen es leichter fällt
- 2.1.Ablenkung
- 2.2.Der Angst begegnen
- 2.3.Ist die Höhenangst wirklich begründet?
- 2.4.Atmung kontrollieren
- 3.Höhenangst und Höhenschwindel
- 4.Die Höhenangst überwinden mit einer Therapie?
- 4.1.Welche Medikamente gibt es gegen Höhenangst?
Was bedeutet Höhenangst und woher kommt sie?
Höhenangst, auch „Akrophobie“ genannt, tritt bei einigen Menschen immer dann ein, wenn sie sich auf höhergelegenen Punkten wie Türmen, Bergen, hohen Häusern oder Leitern befinden. Diese Angst ist jedoch nicht immer begründet und findet, wie viele andere Angststörungen auch, im Kopf statt. Daher tritt Höhenangst auch manchmal dann ein, wenn man sich in ungefährlicher Höhe befindet. „Was ist, wenn ich jetzt herunterfalle, abstürze,...?“ Fragen wie diese sind oft der Auslöser für solche Angstzustände, die dann auch bestimmte körperliche Reaktionen auslösen können. Das hängt ganz davon ab, wie stark diese Panik bei der Person ausgeprägt ist.
Manche verspüren Herzrasen, Schwindel oder starkes Schwitzen, andere klagen über Brustschmerzen und Atemnot. Hervorgerufen wird die Angst häufig von negativen Erfahrungen, allerdings können auch Berichte von anderen diese Furcht schüren, so zum Beispiel, wenn jemand Nahestehendes schon schlechte Erfahrungen gesammelt hat.
Nicht selten leiden Akrophobiker auch unter einer Flugangst – dennoch sollte hier unterschieden werden. Leute mit Flugangst fürchten sich häufig auch, weil sie auf engem Raum die Kontrolle abgeben und sich in geplante Gefahr begeben.
Höhenangst überwinden – 4 Tipps, mit denen es leichter fällt
Ablenkung
Ich habe selbst Höhenangst und kann diesen Tipp besonders empfehlen: Ablenken, wo es nur geht. Es ist nun mal so, dass wir der Höhe leider nicht immer entkommen können. Manche Verwandte leben in einem Wohnblock mit vielen Stockwerken oder aber wir wollen in den Urlaub fliegen. Deshalb gilt: Denke an etwas anderes. Wenn ich bei meiner Oma mal auf dem Balkon stehe, dann schaue ich zum Einen in die Ferne und nicht in die Tiefe und ich suche mir bestimmte Punkte, die ich dabei beobachte. Meistens hilft es schon ein wenig, sich dabei zu unterhalten. Ist man allein, dann kann man sich einfach zu dem, was man beobachtet, eine Geschichte überlegen. Die Frau, die dahinten mit ihrem Hund spazieren geht – wie heißt ihr Hund? Als was arbeitet sie? Spinn dir deine eigene kleine Geschichte und so nimmst du die Höhe nicht mehr so stark wahr.
Der Angst begegnen
Natürlich könnte man sagen, man geht der Höhenangst komplett aus dem Weg und versucht, mögliche Trigger zu vermeiden. Da das aber wie oben schon erwähnt, nicht immer klappt, sollte man sich selbst herausfordern. Stelle dich deiner Angst! Ihr macht im Urlaub eine Sightseeing-Tour durch eine alte Burg mit vielen Stockwerken? Dann schau dir bewusst auch die oberen Stockwerke an. Ja, du hast Höhenangst, aber du solltest dich davon nicht einschränken lassen. Du verpasst dabei tolle Aussichten und sorgst dafür, dass deine Phobie nur stärker wird. Wenn du im Flugzeug sitzt, versuche ruhig, dich ans Fenster zu setzen. Ich habe Flug- und Höhenangst, kann aber im Flugzeug nur am Fenster sitzen. Ich muss einfach mitbekommen, was draußen passiert. Komischerweise bin ich dann etwas weniger aufgewühlt als wenn ich am Gang sitze.
Ist die Höhenangst wirklich begründet?
Zugegeben, wenn man auf einer schier endlos langen, wackelnden Brücke irgendwo im Urlaub im Dschungel steht, dann ist es schon verständlich, sich vor der Höhe zu fürchten. Doch trotzdem sollte man sich immer wieder bewusst machen, dass die Angst in unserem Kopf entsteht und nicht immer begründet ist. In New York City gibt es den „One Vanderbilt“ Wolkenkratzer, der in 300 m Höhe eine Glasplattform beherbergt. Akrophobiker würden jetzt sofort schreien: „Was ist denn, wenn das einstürzt?“ Denn genau das will uns die Angst sagen. Doch wer sich einmal mit der Konstruktion solcher Gebäude und Plattformen beschäftigt hat, wird wissen, diese Glasböden sind aus dickem und stabilen Sicherheitsglas gefertigt. Also: Bleib ruhig!
Atmung kontrollieren
Hat man Höhenangst, neigt man durchaus dazu, in Panik zu verfallen. Panik wird dann dadurch verschlimmert, dass wir unsere Atmung nicht mehr kontrollieren. Wir atmen schneller, haben das Gefühl, die Brust würde enger werden und der Sauerstoff fehlen. Bleib ganz ruhig und atme durch die Nase tief ein und den Mund wieder aus. Und das regelmäßig und lang. Dabei kannst du auch die Augen schließen, damit du dich noch besser auf die Atmung konzentrieren kannst.
Höhenangst und Höhenschwindel
Wir neigen dazu, diese beiden Begriffe einander gleichzusetzen, dabei stehen sie für unterschiedliche Bedeutungen. Höhenschwindel ist mehr oder weniger eine Überforderung des Gehirns und trifft auch Leute, die nicht unter Höhenangst leiden. Stehst du auf einem hohen Punkt, zeigen deine Füße vermutlich: „Ich stehe hier fest und sicher." Aber deine Augen signalisieren dem Gehirn: „Alles ist hoch und unsicher und tief und ich kann mich nicht gut orientieren.“ Durch diese Reaktion kann es häufig zur Übelkeit und Schwindel kommen.
Höhenangst und Höhenschwindel gepaart, können jedoch starke Panikattacken auslösen.
Wenn du deine Höhenangst überwinden möchtest, dann probiere gerne mal unsere Tipps aus. Leidest du unter starken Panikattacken? In unserem Video haben wir noch ein paar Tipps, um sie sofort zu bekämpfen.
Die Höhenangst überwinden mit einer Therapie?
Mittlerweile gibt es die Möglichkeiten, sich aufgrund dieser Angst in Therapie zu begeben. Mach dir keine Sorgen – du bist damit nicht allein! Denn es gibt auch zahlreiche andere Ängste (Platzangst, Angst vor Spinnen und Co.), wegen derer Menschen zum Therapeuten oder zur Therapeutin gehen und somit ihre Ängste Stück für Stück besiegen! Hierbei musst du nicht alleine durch die stressigen Phasen der Angst. Ein*e Therapeut*in gibt dir Ratschläge an die Hand, wie du deine Furcht noch besser überwinden kannst, spricht mit dir über Ursachen und auch darüber, weshalb deine Ängste unbegründet sind. Atemübungen und Verhaltenstechniken wirst du dabei auch erlernen.
Manche Leute wagen sich auch an eine Hypnose um Höhenangst überwinden zu können. In diesem Trancezustand wird das Unterbewusstsein „neu programmiert” und an den Ängsten gearbeitet. Das geht durch Selbsthypnose, aber auch bei Therapeuten. Allerdings wird Letzteres empfohlen, denn dann wird die Ausführung dieser Hypnose auch richtig ausgeführt.
Welche Medikamente gibt es gegen Höhenangst?
Generell solltest du versuchen, ohne Medikamente gegen Ängste anzukommen. Doch natürlich werden bei zu starken Panikattacken und Co. von Ärzt*innen bestimmte Mittel verschrieben. Um zu wissen, welches Mittel dir gegen Höhenangst helfen kann, solltest du mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin sprechen. In der Regel sind das Medikamente, die Stress reduzieren.
Du hast nicht nur Höhenangst, sondern auch noch eine oder mehrere andere Phobien? Wetten, dass wir diese mit unserem Quiz erraten können? Probiere es ruhig mal aus!
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