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wie nervig!

Hepeating: Wenn er dir deine Ideen klaut

Hepeating

Mansplaining und Manspreading kennen wir bereits. Diese Wortneuschöpfungen beschreiben Verhaltensweisen, die viele Frauen an Männern beobachten. Für ein Phänomen hatten wir bisher jedoch kein eigenes Wort: Hepeating beschreibt nun Situationen, in denen Männer Aussagen von Frauen einfach wiederholen und dafür Zuspruch bekommen. Wie Hepeating genau abläuft und warum ich der Meinung bin, dass man diesen Begriff nicht verwenden sollte, erfährst du hier.

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Das Phänomen hat nun einen Namen: Hepeating

Hepeating Mansplaining
Das sagte ich doch gerade schon!

Neue Wörter entstehen auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Irgendwer muss sie aber immer zuerst aussprechen oder niederschreiben und andere müssen den Begriff passend finden und in ihren Sprachgebrauch aufnehmen. Beim Mansplaining – wenn Männer Frauen von oben herab Dinge erklären, die sie in der Regel bereits wissen – war es die feministische Autorin Rebecca Solnit, die das Wort in ihrem Buch „Wenn Männer mir die Welt erklären“* etabliert hat.

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Die neueste Wortschöpfung ist eher zufällig entstanden: Die Astronomin Nicole Gugliucci schlug den Begriff Hepeating ihren Twitter-Followern vor, hatte dabei aber nicht damit gerechnet, dass er sich so schnell verbreiten würde. Aufgekommen sei dieser in einer Diskussion mit Freundinnen, die dieses Phänomen alle bereits erlebt hatten: Man bringt auf der Arbeit zum Beispiel einen Lösungsvorschlag für ein Problem, wird aber als Frau nicht beachtet. Dann wiederholt jedoch ein männlicher Kollege haargenau die gleiche Idee und heimst dafür Anerkennung ein. Genau darum geht es beim Hepeating: He repeates (Er wiederholt).

My friends coined a word: hepeated. For when a woman suggests an idea and it's ignored, but then a guy says same thing and everyone loves it
— Nicole Gugliucci (@NoisyAstronomer) 22. September 2017

Fehlende Anerkennung und Respekt für Frauen

Als Physikerin arbeitet Gugliucci in einem männlich dominierten Umfeld und hat wohl auch deswegen schon häufig Erfahrungen mit Hepeating gemacht. In einem Interview mit der Huffington Post erzählte sie, dass all ihre Freundinnen bereits mehr als nur einmal auf der Arbeit die Erfahrung gemacht hätten, dass die eigenen Ideen keine Beachtung finden, bis sie nicht von einem männlichen Kollegen wiederholt werden. Nur eine von vielen Sexismuserfahrungen, die Frauen häufig im Büro machen.

Beim Hepeating geht es also vorrangig um fehlende Anerkennung und Respekt für Frauen – vor allem im Berufsleben. Der Begriff beschreibt sowohl das Ignorieren von weiblichen Meinungen als auch das Abwerten von den exakt gleichen Inhalten, wenn sie von Frauen geäußert werden. Wenn du also bereits erlebt hast, wie ein Mann dreist genau das wiedergibt, was du soeben gesagt hast und dafür Lorbeeren einheimst, weißt du wohl, was Hepeating meint.

Nina Everwin

Solche Wörter schaden mehr als sie nutzen!

Ich tue mich persönlich schwer mit all diesen Wortneuschöpfungen. Während ich bei Manspreading noch genau wusste, welches doch eher männlich geprägte Phänomen gemeint ist, leuchten mir Begriffe wie Mansplaining, Manterrupting und auch Hepeating weniger ein. Natürlich kann ich anderen Frauen ihre Erfahrungen in der Berufswelt nicht absprechen. Mir persönlich fallen allerdings keine Situationen aus meinem Leben ein, in dem mir Hepeating wiederfahren sein soll. Dabei mag es zu Schulzeiten durchaus mal passiert sein, dass jemand sich mit meinem Teil der Gruppenarbeit gebrüstet hat. Ob es sich dabei aber um Jungen oder Mädchen gehalten hat, weiß ich gar nicht mehr so genau.

Ich würde dieses Verhalten eher allgemein auf einen dominanten unfairen Charakter schieben, der durchaus auch bei Frauen zu beobachten ist. Mag sein, dass Männer sich häufiger mit fremden (weiblichen) Lorbeeren schmücken, aber ist es wirklich notwendig, das Geschlecht durch Wortneuschöpfungen zu markieren? Ich schließe mich eher der Journalistin Liz Cookman an, die in einem Artikel der britischen Zeitung Guardian argumentiert, dass Wörter wie Mansplaining und Hepeating Geschlechterstereotype vielmehr manifestieren als sie zu kritisieren. Insbesondere die inflationäre Verwendung solcher Begriffe verstärke eher die Annahme, dass „Männer eben so und Frauen so“ seien. Vielleicht sollten wir uns lieber darauf einigen, unangenehme Verhaltensweisen bei beiden Geschlechtern zu kritisieren, anstatt zu versuchen, daraus stets eine Genderdebatte zu machen.

Nina Everwin

Bildquelle: iStock/zoff-photo, iStock/fizkes, GIPHY/Empire FOX
 
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