Eine gepflegte Hecke ist der Stolz vieler Gartenbesitzer. Sie bietet Privatsphäre, verschönert das Grundstück und ist ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten. Doch wann darf man eigentlich zur Heckenschere greifen? Und was gibt es beim Heckenschnitt zu beachten? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Heckenschnitt und geben hilfreiche Tipps für einen schönen und gepflegten Garten.
- 1.Hecke schneiden: Von wann bis wann ist es erlaubt?
- 2.Wie viel Bußgeld droht, wenn man die Hecke im Sommer schneidet?
- 3.Was ist der Unterschied zwischen Formschnitt und Rückschnitt?
- 4.Welche Hecken sind pflegeleicht und müssen selten geschnitten werden?
- 5.Wie viel kostet ein professioneller Heckenschnitt?
- 6.Hecke zum Nachbargrundstück schneiden: Wer ist zuständig?
Hecke schneiden: Von wann bis wann ist es erlaubt?
Der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch des Naturschutzes. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen. Diese Regelung dient dem Schutz brütender Vögel und anderer Wildtiere, die in Hecken Unterschlupf finden.
Es gibt jedoch Ausnahmen: Formschnitte zur Pflege sind das ganze Jahr über erlaubt. Das bedeutet, dass du deine Hecke in Form bringen und leicht zurückschneiden darfst, solange du dabei keine Nester zerstörst. Radikale Rückschnitte sind in der Schonzeit jedoch tabu.
Wie viel Bußgeld droht, wenn man die Hecke im Sommer schneidet?
Wer gegen das Schnittverbot verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Bundesland und Schwere des Verstoßes. In der Regel beginnen die Strafen bei einigen hundert Euro, können aber in besonders schweren Fällen auch mehrere tausend Euro betragen. Es ist daher ratsam, die gesetzlichen Vorgaben ernst zu nehmen und einzuhalten. Insbesondere, da es hierbei auch darum geht, Vögel und andere Wildtiere zu schützen!
Was ist der Unterschied zwischen Formschnitt und Rückschnitt?
Beim Heckenschnitt unterscheidet man zwischen Formschnitt und Rückschnitt. Der Formschnitt dient dazu, die Hecke in Form zu halten und ein gepflegtes Erscheinungsbild zu bewahren. Er kann mehrmals im Jahr durchgeführt werden und betrifft nur die äußeren, jungen Triebe.
Der Rückschnitt hingegen ist eine radikalere Maßnahme. Hierbei wird die Hecke stark eingekürzt, manchmal bis auf das alte Holz zurück. Ein Rückschnitt ist sinnvoll, wenn die Hecke zu groß geworden ist oder von innen verkahlt. Er sollte aber nur außerhalb der Schonzeit und mit Bedacht durchgeführt werden, da er die Hecke stark strapaziert.
Welche Hecken sind pflegeleicht und müssen selten geschnitten werden?
Wer wenig Zeit für die Gartenpflege hat, sollte bei der Wahl der Heckenpflanzen auf pflegeleichte Arten setzen. Eiben wachsen langsam und müssen in der Regel nur einmal im Jahr geschnitten werden. Auch der Feldahorn ist relativ anspruchslos und verträgt sowohl Sonne als auch Schatten gut.
Für naturnahe Gärten eignen sich heimische Wildsträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Haselnuss. Sie bieten Vögeln und Insekten wertvollen Lebensraum und müssen nur alle paar Jahre leicht ausgelichtet werden.
Wie viel kostet ein professioneller Heckenschnitt?
Die Kosten für einen professionellen Heckenschnitt variieren je nach Größe der Hecke, Art der Pflanze und Umfang der Arbeit. Die Preise können stark schwanken, abhängig von regionalen Unterschieden und der Komplexität des Auftrags. Es empfiehlt sich, mehrere Angebote einzuholen und diese zu vergleichen.
Viele Hobbygärtner*innen greifen daher lieber selbst zur Schere. Wichtig ist dabei, auf die richtige Ausrüstung zu achten. Eine gute elektrische Heckenschere erleichtert die Arbeit enorm. Die Preise für Heckenscheren variieren je nach Qualität und Funktionsumfang. Die beste Akku-Heckenschere im Test von Stiftung Warentest gibt es bereits für um die 70 Euro bei Amazon:
Hecke zum Nachbargrundstück schneiden: Wer ist zuständig?
Wenn du eine Hecke an der Grenze zum Nachbargrundstück hast, fragst du dich vielleicht, wer für den Schnitt verantwortlich ist. Die Antwort hängt davon ab, auf welchem Grundstück die Hecke steht. Befindet sie sich komplett auf deinem Grund, bist du allein für die Pflege zuständig. Steht die Hecke genau auf der Grenze, teilst du dir die Verantwortung mit deinen Nachbar*innen. In diesem Fall ist es ratsam, sich abzusprechen und die Arbeit gemeinsam oder abwechselnd zu erledigen. Wichtig: Du darfst die Hecke nur bis zur Grundstücksgrenze schneiden, es sei denn, deine Nachbar*innen geben dir die Erlaubnis, auch ihre Seite zu pflegen. Um Konflikte zu vermeiden, ist eine offene Kommunikation der beste Weg. Sprich am besten frühzeitig mit deinen Nachbar*innen über deine Schnittvorhaben und findet eine Lösung, die für alle Beteiligten passt.
Ein schöner Garten erfordert Pflege, aber mit der richtigen Planung und dem Wissen um die gesetzlichen Bestimmungen kann der Heckenschnitt zu einer befriedigenden Aufgabe werden. Beachte dabei die Schonzeiten, wähle den richtigen Zeitpunkt und die passenden Pflanzen, damit du lange etwas von deiner Hecke hast.