Nicht nur in Hinblick auf die gestiegenen Gas- und Energiepreise macht Strom sparen Sinn – auch die Umwelt freut sich über jede eingesparte Kilowattstunde Strom. Mit ein paar wenigen Veränderungen im Alltag, fällt es dir leicht, viel Strom einzusparen und keine bösen Überraschungen bei der nächsten Stromabrechnung zu erleben.
- 1.Stromverbrauch messen
- 1.1.Diese Stromfresser gibt's in deinem Haushalt
- 2.Geräte abschalten & ausstöpseln
- 3.Intelligente Steckdosen nutzen
- 4.Alte Glühbirnen durch LED ersetzen
- 5.Stromsparen beim Backofen
- 6.Stromsparen beim Kochen
- 7.Stromsparen beim Kühlschrank
- 8.Strom sparen bei der Spülmaschine
- 9.Strom sparen im Badezimmer
- 10.Strom sparen beim Wäschewaschen
- 11.Drei Faustregeln helfen beim Stromsparen
Strom sparen kannst du im Prinzip überall: In der Küche, beim Wäschewaschen, bei der Beleuchtung oder im Home Office. Das geht bereits durch ganz einfache Verhaltensänderungen im Alltag und ohne, dass du dich einschränken oder auf etwas verzichten musst. Doch auch einige größere Anschaffungen, wie ein neuer Kühlschrank beispielsweise, werden auf Dauer einen spürbaren Unterschied bei deiner Stromabrechnung ausmachen. Wenn du also schon länger überlegst, in ein neues Gerät zu investieren, wäre dieses Jahr die perfekte Gelegenheit. Mit diesen weiteren 10 Tipps bist du außerdem gewappnet.
Stromverbrauch messen
Zunächst ist es wichtig zu überprüfen, wie hoch dein tatsächlicher überhaupt Stromverbrauch ist und wo Einsparmöglichkeiten bestehen. Der aktuelle Stromspiegel bietet eine gute Orientierung, wie viel Strom du im Vergleich zu anderen Haushalten verbrauchst.
Einige Verbraucherzentralen vermieten Strommessgeräte, erkundige dich am besten auf der Homepage der Verbraucherzentrale deines Bundeslandes, ob der Service angeboten wird. Du kannst deinen Stromverbrauch auch mithilfe von Strommessgeräten, wie diesem von Amazon, selbst überprüfen.
Diese Stromfresser gibt's in deinem Haushalt
Zudem gibt es einige Stromfresser im Haushalt, die auf den ersten Blick gar nicht danach aussehen. Laut Statista benötigt vor allem unsere Informationstechnik, also PCs, Fernseher, oder Stereoanlagen den meisten Strom! Wie du diese sparsamer verwenden kannst, erklären wir dir in den nächsten Tipps.
Geräte abschalten & ausstöpseln
Tatsächlich ist die Standby-Funktion kein Garant zum Stromsparen, wenngleich weniger verbraucht wird. Ein simpler, aber effektiver Tipp ist daher: Alle Geräte, die nicht benutzt werden, ausstöpseln. Das gilt zum Beispiel auch für Ladegeräte. Lasse diese am besten nicht weiter in der Steckdose – es könnte sich um heimliche Stromfresser handeln. Mikrowellen, Lampen oder Drucker solltest du ebenfalls komplett vom Strom nehmen, sowie den Fernseher nachts. Ein Indiz, dass ein Gerät, auch wenn es ausgeschaltet ist, Strom verbraucht, ist ein warmes Netzteil.
Intelligente Steckdosen nutzen
Wenn du es zu nervig findest, den Energiefressern nach jeder Benutzung den Stecker zu ziehen, kannst du auch intelligente Steckdosen installieren. Es gibt welche mit Schaltern, Timern, Fernsteuerung oder anderen Mechanismen, die die angeschlossenen Geräte automatisch vom Netz nehmen können, wenn sie in den Stand-by-Betrieb verfallen.
Diese Steckdose von Ansmann ist mit einem Timer versehen, den du beliebig zwischen 15 Minuten und 8 Stunden einstellen kannst.
Alte Glühbirnen durch LED ersetzen
Auch der Tipp ist nicht neu, aktuell aber wichtiger denn je. Es macht einen Riesenunterschied auf deiner Abrechnung, wenn deine Lampen ausschließlich mit modernen LEDs ausgestattet sind. Mit den stromsparenden Leuchtmitteln kannst du im Jahr bis zu 90 Prozent weniger Strom verbrauchen und sie sind mittlerweile in allen Fassungen und Formen zu haben. Hier lauert direkt der nächste altbekannte Tipp: Alle Lampen ausschalten, sobald du den Raum verlässt.
Stromsparen beim Backofen
Kommen wir in die Küche, in der beim Backen und Kochen ebenfalls viel Strom eingespart werden kann. Beginnend beim Backofen, gibt es viele wertvolle Tipps. Auch wenn es in vielen Anleitungen steht: Auf das Vorheizen kann normalerweise gut und gerne verzichtet werden. Wenn du schauen willst, ob dein Kuchen oder die Pizza schon fertig ist, lass die Backofentür nicht zu lange offenstehen. Das zieht unnötige Energie, die der Backofen wieder aufbringen muss.
Ist der Backofen einmal auf Hochtouren, kann man gut die Restwärme nutzen, in dem man ihn einfach ein paar Minuten früher ausschaltet. Umluft kommt übrigens mit niedrigeren Temperaturen aus als Ober- und Unterhitze, was auch niedrigere Stromkosten bedeutet. Und, der Backofen sollte nie direkt neben dem Kühlschrank stehen, da die Geräte sich gegenseitig Energie stehlen.
Stromsparen beim Kochen
Auch am Herd lässt sich einiges an Energie einsparen. Ein simpler Trick, der oft vergessen wird, ist, immer mit Deckel zu kochen, damit keine Wärme entweicht. Da nicht alle Töpfe und Pfannen mit Deckeln daherkommen, ist ein Universal-Deckel, der auf drei verschiedene Topfgrößen passt, ein nützliches Gadget. Ein solches Modell von Ibili findest du bei Amazon.
Weite Tipps zum Sparen in der Küche im Überblick:
- Auch Schnellkochtöpfe sind nicht nur praktisch, sie können auch bis zu 50 Prozent Energie einsparen.
- Wenn du dein Essen warm machen möchtest, nutze (sofern es die Lebensmittel zulassen) am besten den Herd und nicht den Backofen. Das spart Energie. Noch weniger Energie verbraucht die Mikrowelle.
- Wie beim Backofen gilt: Wenn du die Herdplatte ein paar Minuten früher runter drehst, kannst du die Restwärme nutzen und Energie sparen.
- Am besten nutzt du einen Wasserkocher, statt die Herdplatte, da die Variante wesentlich günstiger ist. Wenn du deinen Wasserkocher zudem regelmäßig entkalkst, kannst du das meiste rausholen.
- Topf oder Pfanne sollten nicht kleiner oder größer als die Herdplatte sein, auf der sie stehen, und diese beim Kochen vollständig bedecken.
Stromsparen beim Kühlschrank
Beim Kühlschrank ist die richtige Temperatur wichtig: 7 °C im oberen Fach reichen vollkommen aus. Wenn du die Temperatur um nur 1 °C niedriger stellst, steigt dein Stromverbrauch schon um etwa 6 Prozent. Also, die niedrigsten Reglerstufen 1 oder 2 reichen aus. Im Gefrierschrank sind -18 °C optimal.
Weitere Tipps für den Kühlschrank sind:
- Die Türen von Kühl- und Gefrierschrank nicht zu lange offen halten und so schnell wie möglich wieder schließen. Mit Kindern im Haushalt, die ja gerne alles öffnen und erkunden, lohnt sich eine Kindersicherung.
- Die Speisen sollten immer erst komplett abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank wandern.
- Den Kühlschrank mit genügend Abstand zur Wand platzieren. Nur so kann er Wärme optimal ableiten.
- Wenn sich im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe Eis angesammelt hat, lohnt sich das Abtauen. Mehr Eis bedeutet nicht nur weniger Platz in der Tiefkühltruhe, es frisst auch unnötigen Strom.
- Bei modernen Kühlschränken: Eine No-Frost-Funktion bei Kühlschränken kostet zusätzlichen Strom. Lieber auf Low-Frost- oder Stop-Frost-Funktionen setzen.
Strom sparen bei der Spülmaschine
Um Wasser und Energie zu sparen, sollte die Spülmaschine möglichst voll geräumt werden. In eine Standard-Spülmaschine passen tatsächlich etwa 80 Teile. Empfohlen wird zudem das Eco-Programm oder niedrige Temperaturen von 45 °C bis 55 °C. Die Programme dauern zwar etwas länger, sparen aber Wasser und Energie. Anders sieht das bei Kurzprogrammen aus: Auch wenn man mit ihnen Zeit spart, verbrauchen sie mehr Wasser und Strom.
Strom sparen im Badezimmer
Auch das Wasser wird häufig mit Strom erhitzt. In dem Fall kann sich ein Sparduschkopf in der Dusche richtig lohnen, wie dieses Modell, das fast 50 Prozent Wasser einsparen soll. Auch für den Wasserhahn gibt es gibt es einen sogenannten Strahlregler, der dafür sorgt, dass weniger Wasser verbraucht wird. Für gerade mal 4,99 Euro gibt es das Modell Åbäcken bei Ikea. Mit der Düse soll man ganze 95 Prozent Wasser einsparen können!
Weitere Tipps zum Strom sparen im Badezimmer sind:
- Die Temperatur am Durchlauferhitzer sollte nicht zu heiß eingestellt sein. Als Faustregel gilt: Die Temperatur sollte so eingestellt sein, dass der Wasserhahn auf „ganz heiß“ die angenehmste Temperatur hat.
- Föhne deine Haare auf der niedrigsten Stufe. Es ist sowieso besser für die Haare, wenn sie nicht zu heiß geföhnt werden oder besser noch: an der Luft trocknen lassen. Das schont Haare und Bankkonto.
- Ohne Radio geht bei dir morgens nichts? Setze lieber auf moderne, neue Radioanlagen. Denn gerade die alten Modelle können richtige Energiefresser sein! Wenn du noch ein Radio aus Kinderzimmer-Zeiten hast, ziehe immer den Stecker, wenn du es gerade nicht benutzt.
- Nach dem Duschen solltest du, sofern dein Badezimmer ein Fenster hat, den Raum ein paar Minuten lüften, um Schimmel vorzubeugen. Drehe die Heizung im Badezimmer abends nur ein wenig herunter, dann kühlt sich der Raum nicht komplett ab.
Strom sparen beim Wäschewaschen
Energetisch ist es am besten, wenn die Waschmaschine komplett voll ist. Dass eine halbe Waschmaschine nur die Hälfte an Wasser benötigt, ist ein Irrtum. Niedrigere Temperaturen von 30 °C bis 40 °C reichen bei normal verschmutzter Alltagswäsche völlig aus und haben auch den Vorteil, dass die Kleidung länger hält.
Weitere Tipps für Energiesparendes Wäschewaschen:
- Nutze Eco-Programme und verzichte auf Vorwäsche und Co.: Die dauern zwar etwas länger, verbrauchen aber weniger Strom und Wasser
- Wenn du einen Trockner besitzt, nutze einen hohen Schleudergang bei der Waschmaschine. Das spart Zeit im Trockner, weil die Wäsche weniger nass ist.
- Geheimtipp für den Trockner: Gib der feuchten Wäsche ein großes, trockenes Handtuch bei: Es nimmt einen Teil der Feuchtigkeit direkt auf, sodass die gesamte Wäsche schneller trocken wird.
- Noch besser und umweltfreundlicher als ein Wäschetrockner ist natürlich die gute alte Wäscheleine. Lasse deine Wäsche einfach an der Luft trocknen. Das geht auch im Winter!
Drei Faustregeln helfen beim Stromsparen
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass es darauf ankommt, Strom nur dann zu nutzen, wenn er gebraucht wird – Stand-by also am besten vermeiden und wenn du in den Urlaub fährst, alle Stecker ausstöpseln. Mit moderneren Geräten kann man zudem Strom effizienter nutzen und mit ein paar Tricks, wie dem Nutzen von Restwärme, lässt sich unnötiger Stromverlust vermeiden.
Weitere Tipps, wie du dich im Winter warm halten kannst, ohne dabei Strom zu verbrauchen, findest du in unserer Bilderstrecke.
Bildquelle: Getty Images/Polina Lebed