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Lebensmittel retten: Schluss mit dem sinnlosen Wegwerfen von Essen

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Jeden einzelnen Tag werden in Deutschland etliche Kilo an Lebensmitteln weggeworfen, die eigentlich noch hätten gegessen werden können. Das passiert nicht nur in unseren Haushalten, sondern natürlich auch in Supermärkten, Restaurants, Bäckereien und Co. Um diesen Missständen ein Stück weit entgegenzuwirken, gibt es Mittel und Wege. Wie du Lebensmittel vor dem Müll retten kannst, zeigen wir dir hier.

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Jährlich werden in Deutschland unglaubliche 11 Tonnen Lebensmittelabfälle entsorgt. Neben ungenießbaren Teilen werden auch noch essbare Lebensmittel in die Tonnen geworfen, schreibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu dieser enormen Summe. Eine groß angelegte Studie des WWF aus dem Jahr 2015 ermittelte sogar, dass 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in Deutschland verschwendet, also weggeschmissen werden. Basierend auf dieser Zahl stellte der WWF folgende Rechnung auf: „Pro Sekunde landen unnötigerweise 313 Kilo genießbare Nahrungsmittel im Müll, was vermeidbar wäre.“ Tatsächlich ist Lebensmittelverschwendung einfach zu vermeiden und du kannst dadurch sogar Geld sparen. Und nicht nur, dass es moralisch fragwürdig ist, genießbares Essen einfach wegzuschmeißen. Auch der Umwelt kannst du ebenfalls etwas Gutes tun, wenn du Lebensmittelverschwendung vermeidest.

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Lebensmittel online retten: Apps & Plattformen, die helfen

Beginnen wir mit einer tollen Möglichkeit, Lebensmittel wortwörtlich vor der Tonne zu retten, und zwar mithilfe von Apps beziehungsweise Webseiten. Davon gibt es mittlerweile einige! Sie basieren meist auf einem ähnlichen Prinzip: Restaurants, Cafés oder Bäckereien bieten ihre übrig gebliebene Ware zu einem vergünstigten Preis an. Du als Kundin oder Kunde hast so das Essen vor dem Wegschmeißen bewahrt und meist 50 Prozent beim Kauf gespart.

Ein Vorreiter dieser Art von App ist zum Beispiel „Too good to go“. Die Anwendung ist kostenlos und zeigt dir auf einer Karte deiner Stadt oder per Liste an, welche Restaurants & Co. teilnehmen. Die App kannst du für Android hier herunterladen und für Apple hier.

Doch „Too good to go“ ist nicht die einzige App, die gegen Lebensmittelverschwendung hilft. Hier kommen weitere kinderleichte und effiziente Möglichkeit, online Lebensmittel zu retten:

ResteGourmet

Bei ResteGourmet ist der Name Programm. Die Webseite, die auch als App erhältlich ist, will nämlich wissen, was du übrig hast. Aus diesen Resten zaubert dir die App dann ein Rezept. Geniale Idee!

Olio

Olio ist eine kostenlose App, mit der du überflüssige Lebensmittel, die du nicht verwendest, zum Beispiel, bevor du in den Urlaub fährst, an deine Nachbarn weitergeben kannst. Nutzer können Fotos von den Lebensmitteln machen, sie in der App einstellen und andere Nutzer in ihrer Nähe darüber informieren.

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Motatos

Das Start-up Motatos ist ein Lebens-Onlinehandel der ausschließlich Produkte verkauft, die gerettet wurden. Ob Überproduktion, kurz vorm Mindesthaltbarkeitsdatum oder kleine Macken. Damit bewahrst noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne und sparst laut Motatos bis zu 80 Prozent gegenüber den regulären Einkaufspreisen.

Zu gut für die Tonne

Bereits 2012 startete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Inititaive „Zu gut für die Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung. Auf der Webseite oder der gleichnamigen App findet ihr viele Infos und Tipps rund ums Thema Lebensmittelverschwendung und Anlaufstellen für sogenanntes Foodsharing, auf Festivals beispielsweise.

Etepetete

Über den Online-Versandhandel Etepetete kannst du Bio-Gemüse und Obst, dass zu „hässlich“ für den Supermarkt ist, retten. Eine supergute Idee, denn nur weil die Gurke gekringelt ist oder die Karotte zwei Beine hat, schmecken sie dennoch gut. Im üblichen Verkauf wären sie damit aber raus gewesen – deswegen bietet Etepetete die Möglichkeit, das Gemüse dennoch zu kaufen. Auch im praktischen Abo-Modell möglich.

Foodsharing

Das Motto der Organisation Foodsharing ist ebenfalls „Lebensmittel teilen statt wegwerfen“. Denn Foodsharing bietet seinen Nutzer*innen eine Online-Plattform, auf der man Lebensmittel kostenlos anbieten oder bekommen kann.

Lebensmittel retten im Supermarkt – ist das möglich?

Online, dank Start-ups oder Initiativen der Regierung gibt es also schon einige Projekte, um Lebensmittel vor ihrem unnötigen Wegschmeißen zu retten. Doch wie können wir Lebensmittel im Supermarkt retten? Das sind schließlich die größten Anlaufpunkte, wenn es um die Nahrungsbeschaffung geht. Auch wenn die Bereitschaft der Menschen durch auch da ist: Die Supermärkte und Discounter sind nach wie vor zu „schüchtern“, beispielsweise krummes Gemüse zum (reduzierten) Verkauf anzubieten. Beziehungsweise sieht man solche Aktionen nur äußerst selten – Grund genug, sie zu unterstützen, falls dein Discounter um die Ecke mal unperfektes Obst und Gemüse anbietet! Ebenfalls unterstützen etliche Supermärkte die Tafeln, abgelaufene Lebensmittel dürfen sie jedoch nicht rausgeben.

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Lidl bietet „Rettertüte“ an

Doch auch darüber hinaus müssen sich die Märkte so langsam etwas gegen Lebensmittelverschwendung überlegen, denn der Wille vieler Kund*innen ist da. Ein Beispiel liefert der Discounter Lidl. Das Unternehmen hat sich folgende Aktion gegen Lebensmittelverschwendung überlegt, die „Rettertüte“. Mit dieser kannst du bis zu 5 Kilogramm Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern für nur 3 Euro kaufen. Genau wegen der Makel wäre die Nahrung sonst nicht in der Auslage des Discounters gelandet, sondern im schlimmsten Fall entsorgt worden. Deswegen wünschen wir uns: Mehr dieser Aktionen! Nicht nur, dass in aktuellen Zeiten der Inflation gerade Obst und Gemüse abstrus teuer geworden ist. Auch die Möglichkeit, aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun zu können, wird vermutlich mehr Menschen animieren, es auch zu tun. Auch in einigen Edeka-Märkten gibt es eine ähnliche Aktion.

Noch mehr Tipps zur nachhaltigen Ernährung findest du in unserem Video!

Nachhaltige Ernährung: Hier sind 7 simple Tipps Abonniere uns
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Welche Alternativen gibt es zum Containern?

Auch das sogenannte Containern oder auch Müllfischen soll laut ambitionierten Fischern die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Die Idee klingt auch einleuchtend, da gibt es nur ein Problem: Das Containern ist in Deutschland verboten. Unter Containern versteht man, Lebensmittel aus den Containern von Supermärkten, Restaurants und Co. zu entnehmen, da diese ja eh im Müll gelandet sind. Laut Deutschem Strafgesetzbuch handelt es sich dabei aber um Diebstahl, weshalb Containern strafrechtlich verfolgt werden kann. Interessanterweise will die Politik das Containern erlauben, aber der Handel ist dagegen.

So setzten sich Bundesjustizminister Marco Buschmann und Bundesernährungsminister Cem Özdemir dafür ein, dass Strafverfahren wegen des Containerns eingestellt werden sollten, wenn dies die Umstände im Einzelfall zulassen. Özdemir wird dazu in einer Pressemitteilung zitiert: „Wer Lebensmittel vor der Tonne rettet, sollte dafür nicht weiter strafrechtlich verfolgt werden.“ In Frankreich etwa sind Supermärkte gesetzlich verpflichtet, übrig gebliebene Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Bis es so weit ist, dass Containern auch in Deutschland wirklich erlaubt und nicht mehr strafbar ist, könnte es allerdings noch dauern. Etliche Supermärkte und Discounter schließen mittlerweile ihre Müllcontainer ab, um gegen das Containern vorzugehen. Dann könnten Menschen, die erwischt werden, zusätzlich wegen Hausfriedensbruch zur Rechenschaft gezogen werden. Wirklich sinnige Alternativen zum Containern, mit denen du auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommst, haben wir hier für dich gesammelt.

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Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Ob beim Einkaufen, beim richtigen Lagern oder der guten alten Tupperdose: Wege, um unnötige Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, gibt es eigentlich sehr viele. Es braucht für manche vielleicht ein wenig Umstellung, aber die lohnt sich. Denn auch der kleinste Schritt kann Großes bewirken – du musst nicht direkt alles perfekt machen. Sich das immer wieder in Bewusstsein zu rufen, ist schon ein guter erster Weg. Genauso wie daran zu denken, verantwortungsbewusst zu handeln und mit unseren Ressourcen umzugehen. Soweit die Theorie – auch für die Praxis haben wir Tipps für dich.

Schreibe eine Einkaufliste

Zunächst einmal, bevor du zum Supermarkt gehst, überleg dir, was du wirklich brauchst und schreibe unbedingt eine Einkaufsliste. Notiere beziehungsweise kaufe nur die Mengen, die du auch wirklich verbrauchen wirst. Achte auch darauf, das Verfallsdatum der Lebensmittel zu überprüfen, um sicherzustellen, dass du sie vor dem Verfall verwenden kannst. Wenn du mal Reste hast, die du nicht mehr verwenden kannst, überleg dir, wie du sie aufbrauchen oder aufbewahren kannst, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Kannst du es zum Beispiel einfrieren oder einlegen? Es ist auch als Privatperson möglich, übrig gebliebenes Essen an Organisationen, die Lebensmittelspenden annehmen und sie an Bedürftige weitergeben, abzugeben.

Kaufe frische Produkte – ja, wirklich!

Es klingt vielleicht etwas paradox, aber es lohnt sich, im Supermarkt frische Produkte (regionale, frische Lebensmittel halten noch länger) zu kaufen. Diese halten natürlich nicht so lange wie Reis, Nudeln und Co. Aber so „trainierst“ du dir im besten Fall an, die frischen Produkte auch immer zu verwenden. Und du musst trotzdem nicht auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung verzichten.

Lager' deine Lebensmittel richtig

Achte außerdem nach dem Einkauf darauf, dass die Lebensmittel ordnungsgemäß gelagert sind, nur so halten sie am längsten. Auch dabei kann dir eine App helfen, „NoWaste“. Diese App erinnert dich, das Verfallsdatum von deinen Lebensmitteln im Auge zu behalten. Sie gibt Nutzer*innen zudem Tipps, wie man Lebensmittel am besten aufbewahrt. Eine weitere praktische App ist „Fridge Pal“, denn sie hilft dir, deinen Kühlschrankinhalt zu verwalten. Sie erinnert dich zum Beispiel daran, welche Lebensmittel du noch im Kühlschrank hast und wie lange sie haltbar sind – natürlich nur dann, wenn du die App vorher mit deinen Einkäufen gefüttert hast.

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Hier kommen 5 weitere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung im Überblick für dich:

  • Bewusster einkaufen: Was brauche ich wirklich? Was schaffe ich oder wir wohlmöglich gar nicht zu essen, weil wir über das Wochenende nicht zu Hause sind
  • Kurz vor Ladenschluss einkaufen: Tatsächlich kannst du so reduzierte Ware ergattern, die sonst in der Tonne gelandet wäre.
  • Riechen, schmecken, gucken: Nur weil das MHD abgelaufen ist, ist das Produkt nicht hochgiftig.
  • Haltbar machen: In Puncto Lebensmittelrettung ist die Tiefkühltruhe dein bester Freund! Denn es gibt fast nichts, was du nicht einfrieren kannst.
  • Kreativ werden: Ob die sehr braune Banane oder der halbe Becher Sahne, man kann auch so gut wie allem noch etwas zaubern. Lass dich von Apps oder Kochbüchern inspirieren.

Bei der Inspiration hilft dir unsere Bilderstrecke:

23 geniale Ideen, wie du Lebensmittelreste verwerten kannst

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Bildquelle: Unsplah/Syd Wachs

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