Grübeln und stundenlang nachdenken, ohne eine Lösung zu finden, kennt jeder. Ob es nun die eine falsche Handlung in der Vergangenheit war, man sich den Kopf darüber zerbricht, was alles passieren könnte oder man sich die ganze Zeit fragt, was wohl andere über einen denken. Hier findest du einige Möglichkeiten und Übungen, die dir dabei helfen, Problemen positiver entgegenzublicken, dir das Leben – auch mit Gedanken – vereinfachen und dir etwas die Angst vor Overthinking nehmen.
#1
Gedanken annehmen
Gedanken einfach hinzunehmen, statt sie zwanghaft zu verdrängen, ist nicht leicht. Täglich strömen Tausende Gedanken auf uns ein – manche vergehen schnell, andere bleiben haften und lassen uns grübeln. Oft sind es nicht einmal große Entscheidungen, sondern kleine Sorgen. Doch je mehr wir sie verdrängen, desto wichtiger scheinen sie. Besser ist es, sie bewusst wahrzunehmen. Eine Hilfe kann sein, sie aufzuschreiben – so wirken sie oft weniger überwältigend. Akzeptiere, dass du nicht alles kontrollieren kannst, und spekuliere nicht zu viel. Viele Sorgen bewahrheiten sich nie – und falls doch, kannst du dich dann immer noch damit befassen und nach Lösungen suchen, wenn es so weit ist.
Wenige Minuten am Tag können schon ausreichen, um wieder Platz im Kopf zu schaffen.
#2
Die Gegenwart zu schätzen lernen
Oft denken wir viel zu viel darüber nach, was wir in der Vergangenheit hätten anders machen können und spinnen uns „Was wäre, wenn“-Szenarien zusammen. Das Leben im Hier und Jetzt vergessen wir dabei manchmal und sehen die schönen Dinge nicht mehr. Um sich vor negativen Gedankenspiralen zu schützten, müssen wir die Gegenwart lieben lernen. Natürlich ist es wichtig, Pläne zu schmieden und aus vergangenen Fehlern zu lernen, doch wenn wir öfter im Moment verweilen und kleinen Dingen und Erfolgen mehr Beachtung und Bedeutung zu schenken, wirkt die Zukunft auch gleich viel weniger bedrohlich.
#3
Keine Angst vor negativen Gedanken
Negative Gedanken können stark sein, aber sie haben auch eine wichtige Funktion: Sie warnen uns vor Fehlern und zeigen, wo Veränderung nötig ist. Doch wenn sie überhandnehmen, können sie erdrückend und einschüchternd wirken. Manche ignorieren sie, andere halten zu lange daran fest – beides ist problematisch. Wichtig ist, sie zuzulassen und zu prüfen, ob sie relevant sind oder losgelassen werden können. Auch unser Umfeld beeinflusst uns dabei täglich und lässt uns manchmal an Dingen zweifeln, hinter denen wir eigentlich stehen, doch nicht alles muss auf dich zutreffen.
In diesem Buch findest du viele weitere Tipps, die Overthinking stoppen.
#4
Du bist wichtig!
Hast du dich schonmal selbst dabei ertappt, dass du dir mehr Gedanken darüber machst, was andere über dich denken könnten, als über dich selbst? Egal, ob enge Familienmitglieder, Freund*innen oder auch die fremde Frau an der Kasse – die Meinung anderer kann einen großen Einfluss auf unser Selbstvertrauen haben. Natürlich ist es wichtig zu wissen, wie man als Person wahrgenommen wird, doch behalte im Hinterkopf, dass du eine eigenständige, wunderbare Person bist. Schätze wahre Beziehungen, aber stelle deine eigenen Bedürfnisse nicht immer hintenan, um andere glücklich zu machen.
Schreibe deine Gedanken auf!
In diesem Video erfährst du, wie Journaling dir helfen kann, deine Gedanken zu ordnen und freier durch das Leben zu gehen.
#5
Akzeptanz und Achtsamkeit
Es ist okay, Gedanken loszulassen. Manche fühlen sich wichtig und schwer an, doch es reicht und ist okay, sie wahrzunehmen, zu akzeptieren und dann ziehen zu lassen. Sie bewusst zu sehen, hilft, sie bewusst gehen zu lassen. Eine Methode: Schau in den Himmel und schicke sie mit einem Vogel fort. Nicht jeder Gedanke muss bewertet werden – manche sind einfach da.
#6
Ändere deine Sichtweise
Ob wir lösungs- oder problemorientiert denken, macht einen großen Unterschied. Tägliche Herausforderungen können überfordern, doch hast du schon einmal versucht, deinen Fokus auf Lösungswege statt auf Probleme zu legen und sie sogar positiv für dich zu nutzen? Frage dich, welche neuen Fähigkeiten du dabei gewinnen kannst – das stärkt dein Selbstbewusstsein und erleichtert zukünftige Situationen.
#7
Keine Panik!
Wenn negative Gedanken auftauchen, bleib ruhig. Sie können aufwühlen und Panik auslösen, doch tiefes Atmen und Aufschreiben hilft. Lass dich nicht in endlose Gedankenschleifen ziehen. Unterscheide zwischen Overthinking und realen Sorgen – so erkennst du, was wirklich Aufmerksamkeit verdient und wann du dich schönen Gedanken hingeben kannst.
#8
Die 5-4-3-2-1 Methode
Wenn es einfach nicht klappt, einen Weg aus dem Gedankenkarussell zu finden, gibt es eine Methode, für die du nur deine Sinne brauchst. Setze dich hin und schließe deine Augen. Nimm dein Umfeld mit allen Sinnen wahr. Dein Kopf und Körper werden sich nun auf andere Dinge konzentrieren und du wirst dich befreiter fühlen:
- 5 Dinge, die du sehen kannst
- 4 Dinge, die du anfassen kannst
- 3 Dinge, die du hören kannst
- 2 Dinge, die du riechen kannst
- 1 Sache, die du schmecken kannst
Weitere Tipps, die dir helfen, aus dem Gedankenkarussell zu entkommen:
- Yoga
- Meditation
- Hobbys nachgehen
- Dinge tun, die dir Spaß bringen
- Ausgewählte Menschen um dich haben und nicht nur Rücksicht auf andere nehmen
Hat dir einer der Tipps geholfen?
Wenn du zum Typ Overthinker zählst und es schwer für dich ist, mal an nichts zu denken, darfst du eins nicht vergessen: Du bist du nicht allein – vielen Menschen sieht man gar nicht an, dass sie alles zerdenken. Du musst nicht direkt alle Tipps perfekt umsetzten können, aber vielleicht hilft dir ja schon einer weiter, um dein Durcheinander im Kopf aufzuräumen.
Ganz wichtig ist, dass du dich nicht verrückt machen lässt. Versuche, das Positive dem Negativen gegenüberzustellen und beim Overthinking nicht das Leben im Moment und das Wertschätzen gegenwärtiger Dinge zu vergessen. Du hast es in der Hand, deine Gedanken zu steuern.