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Ein Tag ohne BH: 49 schonungslos ehrliche Gedanken

Mein 1. Mal

Kendall Jenner macht es regelmäßig, Bella Hadid auch: Ohne BH herumlaufen. Einfach so, im Alltag, als wäre es völlig selbstverständlich. Sollte es auch eigentlich sein, oder?! Dennoch: Für mich stellt es ein echtes Experiment dar, mich ohne das Dessous-Stück in die Öffentlichkeit zu wagen – erst recht, wenn es auf die Arbeit geht.

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Auch als Erwachsene stoßen wir immer wieder auf Dinge, die wir noch nie gemacht haben. Wir lassen dich in unserer Reihe „Mein 1. Mal...” an einigen unserer neuen Erfahrungen teilhaben – und verraten dir unsere schonungslos ehrlichen Gedanken!

Mein Schamgefühl ist nämlich verdammt ausgeprägt. Trotzdem wollte ich den Versuch wagen, zum einen, weil ohne BH herumzulaufen echt gesund sein soll (ja, wirklich!) und zum anderen, weil ich herausfinden wollte, ob die Leute denn wirklich so genau hinsehen, wie ich es mir in nackter (ha!) Panik vorstelle. Und so ging ich tatsächlich ohne BH auf die Arbeit – und nicht nur das, ich zog es tatsächlich 24 Stunden durch, angefangen am späten Abend vor dem Tag der Tage. Meine Gedanken, die ich an diesem Tag hatte, liest du hier.

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Übrigens: Wenn du meine Gedanken fertig gelesen hast, dann verrate mir gern in den Kommentaren, ob du selbst gern ohne BH herumläufst oder ob das gar nichts für dich wäre... ich bin gespannt!

24 Stunden ohne BH – meine Gedanken

1. Okay, ich mache das morgen. Ich schaffe das. Aber was zur Hölle ziehe ich an?!

2. Ruhig bleiben. Leg dir ein paar Sachen raus und morgen entscheidest du, wie wagemutig du bist.

3. Oh Gott, wird das peinlich.

4. (Am nächsten Morgen:) So, erst mal BH an... ach nee, Moment.

5. Okay, kommen wir also zum Wichtigsten: Was kann ich anziehen, damit man nicht gleich bei jedem Hüpfer sieht, dass ich nichts drunter trage?!

6. Es ist Hochsommer, also fällt mein geliebter Schlabber-Hoodie schon mal weg. Manno.

7. Ein weites T-Shirt hilft aber irgendwie nichts... da sieht man doch trotzdem alles durch!

8. Oh Gott, ich hoffe, ich friere heute nicht. Wie gut, dass die Klimaanlage im Büro gerade eh nicht so richtig funktioniert. :-)

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9. Eine auffällige Farbe ist heute auf keinen Fall drin. Als ob ich noch irgendwen dazu animiere, mir auf diese Körperregion zu starren!

10. Wobei Muster ja ablenken könnten?!

11. Na gut, einfach mal Sachen anprobieren. Weiß? Hahaha, auf keinen Fall.

12. Irgendwas Buntes vielleicht? Ist ja Sommer.

13. Ach nee, der Stoff von dem Top ist viel zu dünn. Neeeext!

14. Okay, langsam hab ich keine Lust mehr.

15. Schwarz. Schwarz geht immer. Schwarz ist eh meine Sommerfarbe Nr. 1!

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16. Der Stoff muss aber auch dick genug sein. Denn auf gar keinen Fall soll heute irgendwer sehen, dass, also, wenn mir kalt wird.

17. BANDSHIRTS! Wozu habe ich so viele Bandshirts?! Dicker Stoff, dicker Aufdruck, genial!!

18. Danke einmal mehr für eure Existenz, Guns N' Roses. Und für euer riesiges Logo.

19. Wahnsinn, ich hätte nicht gedacht, dass ich mir so einen Kopf drum mache, dass auch wirklich keiner merkt, dass ich keinen BH trage...

20. Okay, trotz T-Shirt mit schützendem Print fühle ich mich irgendwie nackt. Ohne lange Jeans geht heute nicht. So... als Stoff-Ausgleich.

21. Dazu Sandalen für einen Hauch Weiblichkeit. Ernsthaft mal, wieso fühle ich mich ohne BH irgendwie männlicher? Warum nicht wenigstens ein bisschen sexy? So hatte ich mir das zumindest vorgestellt.

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22. Okay, kann losgehen. Ab auf die Arbeit... und heute Abend geht es direkt in die Heimat, also erst mal schön mit Koffer und Tasche bepackt zur Tram rennen. Rennen...

23. Wow, da fehlt echt was. Ich merk's bei jeder Bewegung. Klasse!

Ohne BH, aber nicht komplett nackt: Hier kommen die besten Alternativen!

Die bequemsten und praktischsten Alternativen zum BH

Die bequemsten und praktischsten Alternativen zum BH
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24. Da hilft jetzt wohl nur: Luft anhalten, Haltung annehmen und Brust raus!

25. Ja, schon besser. Ich laufe sicher wie ein Soldat.

26. Hat mir der Typ in der Bahn gerade auf die Brüste gestarrt?! Nein, das war sicher nur eingebildet...

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27. Paranoia-Modus aktiviert.

28. So, bis ins Büro geschafft. Noch eine kurze Nippelkontrolle... sieht man was?! Puh, zum Glück nicht. Gleich kann ich mich an meinen Schreibtisch verkriechen und dann versuchen, den ganzen Tag möglichst nicht viel herumzulaufen.

29. VERDAMMTE SCH***, mein ehemaliger Chef ist zu Besuch und steht direkt vor mir. Ahhhh!!!

30. Jetzt will er mich auch noch umarmen. Ich beuge mich dann mal unauffällig vor.

31. Er fragt sich bestimmt, warum ich so einen Buckel mache, während ich mit ihm rede. Auweia.

32. Arme unauffällig verschränken, Nippelkontrolle... ALLES MUSS UNTER KONTROLLE SEIN.

33. Puh, endlich geht er. Also, es ist ja nett, dass er hier war, aber warum ausgerechnet heute?!

34. Ganz toll, dass ein Teil meiner Kollegen über mein kleines Experiment Bescheid weiß. Gerade meinen Kollegen Mario beäuge ich misstrauisch. Starr mich bloß nicht an!

35. Verrückt, wie aggressiv es einen macht. Ich fühle mich so ausgeliefert. Und verurteilt! Dabei hat niemand etwas gesagt.

36. Wie gut, dass ich mir etwas zu essen mitgebracht habe. Dann spare ich mir wenigstens den Gang nach draußen.

37. So, nach der Pause geht's zu einem spontanen Interview. Mit Pamela Reif. Und ich kann mich nur wiederholen: Warum ausgerechnet heute?! Argh. Na ja, was soll's, los geht's.

38. So, angekommen. Und natürlich müssen noch gemeinsame Bilder gemacht werden. Hoffentlich merkt keiner, was da unter meinem Shirt los ist. Nämlich nichts. Ich versuche es, mit einem total natürlichen Verhalten zu überspielen.

39. Geschafft! Und es war gar nicht so unangenehm wie befürchtet. Tatsächlich fühle ich mich mit der Zeit etwas wohler in meiner nackten Haut. Zurück ins Büro!

40. Okay, der Bauarbeiter hat mir jetzt aber gerade wirklich auf den Busen gestarrt! Warum musste ich auch laufen?

41. Ab jetzt halte ich mein Handy verschämt vors Dekolleté und scrolle einfach wahllos herum. Dann stützen und verstecken meine Arme das Gewackel. Mann oh mann!

42. Wenigstens fühle ich mich unter meinen Kollegen schon sicherer. Die achten gar nicht mehr drauf.

43. Wir gehen zusammen Eis essen? Alles klar, also nochmal raus. Nur ein kurzer Weg immerhin. Und Eis!

44. Nur noch ein paar Dinge erledigen, dann geht's von der Arbeit direkt zum Bahnhof und ab in die Heimat! Ähhh, mein Vater holt mich vom Bahnhof ab, der kriegt dann auch so eine peinliche Umarmung wie mein Chef. Sorry, Papa.

45. So, tschöö, Arbeit, schon bin ich im Zug. Wie gut, dass mich hier keiner kennt und ich mich im Sitz zusammenknäueln kann, wie ich will. Die Klimaanlage zerstört nämlich gerade jeden Tarnversuch.

46. Kann es übrigens sein, dass es für Models so viel entspannter ist, ohne BH herumzulaufen, weil ihr Körper nun mal ihr Kapital ist und man ihren Busen sowieso auf Laufstegen oder in Werbeanzeigen präsentiert bekommt? Kein Wunder, dass sie da nicht solche Hemmungen haben...

47. Trotzdem denke ich, dass ich mich gut geschlagen habe.

48. Oh Gott, hallo, Papa. Danke fürs Abholen.

49. Wie gut, dass ich mich jetzt nur noch ins Bett verkrümel. Da ist der BH-Verzicht wirklich kein Problem!

Susanne Faller

Kann man machen, muss man aber nicht

Ich habe es geschafft: 24 Stunden ohne BH, davon 9 unter Arbeitskollegen! Tatsächlich hatte ich erwartet, dass mir das Ganze leicht fällt, schließlich ist die Sache an sich harmlos und mein Busen jetzt auch nicht so groß, als dass es wirklich super auffällig ist, wenn der BH fehlt. Und auf den Push-Effekt zu verzichten, das fand ich persönlich jetzt wirklich nicht schlimm.

Dennoch habe ich mich erstaunlich nackt gefühlt. Und das nicht nur körperlich, sondern erstaunlicherweise auch emotional, als könnte man mich viel leichter angreifen. Und so ging ich den ganzen Tag mit einer Art Grundaggressivität und einem misstrauischem Blick durch die Gegend. Das finde ich irgendwie traurig, zumal ich von anderen keinerlei Kommentare gehört habe, weder abschätzig noch lobend. Beides hätte mich wahrscheinlich eh noch aggressiver gemacht, ja, auch die anerkennenden Worte. Warum? Weil es doch keine Leistung ist, mal ohne BH herumzulaufen. Oder doch? Ja, doch, irgendwie ist es das. Es ist zumindest ein Statement, das Mut verlangt. Denn mal ehrlich: Hätte ich ein waghalsigeres T-Shirt (weiß, dünner Stoff, tief ausgeschnitten, sowas) getragen, dann wären mir abfällige Blicke und Kommentare wahrscheinlich garantiert gewesen. Und dafür hätte mir das Selbstbewusstsein gefehlt. Ist das traurig oder sind es die anderen?

Ich persönlich würde es übrigens nicht nochmal durchziehen, ohne BH unterwegs zu sein, zumindest nicht in seriöser Umgebung. Dafür bin ich einfach zu unsicher und ich kann jede Frau verstehen, der es auch so geht. Dennoch lobe ich jede Frau, die sich von neugierigen Blicken nicht beirren lässt und ohne BH herumläuft, einfach, weil sie es mag und sie sich gut so fühlt. Nachdem ich weiß, wie schwierig das ist und wie viel Selbstbewusstsein es abverlangt, werde ich mich künftig hüten, selbst zu den wertenden Glotzern zu gehören. Asche auf mein Haupt und #freethenipple!

Susanne Faller

Bildquelle: desired/Susanne Faller/Mario Schattner

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