Der eigene Garten ist für viele ein Ort der Entspannung und Freude. Doch Vorsicht: Bei der Gartenarbeit lauern teure Fallen! Bestimmte Arbeiten sind zu gewissen Zeiten verboten oder bedürfen einer speziellen Genehmigung. Wir zeigen dir, welche kostspieligen Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Hecken zum falschen Zeitpunkt schneiden (bis zu 100.000 Euro)
Das Schneiden von Hecken ist vom 1. März bis zum 30. September bundesweit verboten. Dies gilt nicht nur für klassische Hecken, sondern auch für Büsche, Sträucher mit kleinem Stamm, Wallhecken und lebende Zäune wie Kirschlorbeer oder Fichten. Erlaubt sind in dieser Zeit nur schonende Pflegeschnitte oder Schnitte zur Verkehrssicherung. Das Verbot dient dem Schutz der heimischen Vogelwelt, die in dieser Zeit in den Gehölzen brütet.
Nicht nur „Wann“, sondern auch „Wie hoch“
Wir haben einen eigenen kleinen Garten gepachtet, mit allem Drum und Dran: Kleine Hütte, ein Teich dazu. Natürlich gibt es auch da, je nachdem, in welcher Gartensiedlung man so eine Laube mit Grundstück dazu hat, entsprechende Regeln. Abgesehen vom Zeitraum, in dem es verboten ist, seine Hecken zu schneiden, muss man dabei auch noch auf die Höhe achten. Meist ist es in den Kleingartenkolonien individuell geregelt - bei uns darf die Hecke beispielsweise nicht höher als 1,80 m sein. Ihr seht, es geht nicht nur um das „Wann“, sondern auch um das „Wie hoch.“
Bäume fällen (bis zu 100.000 Euro)
Auch beim Baumfällen gelten strenge Regeln. Verboten ist das Fällen grundsätzlich zwischen dem 1. März und 30. September. Zusätzlich gibt es Beschränkungen nach Stammdurchmesser:
- Laubbäume ab 80 cm
- Nadelbäume ab 100 cm
- Obstbäume ab 150 cm
Wichtig: Regionale Baumschutzsatzungen können noch strengere Regelungen vorsehen. In manchen Regionen dürfen beispielsweise Bäume und Sträucher ab 3 Meter Höhe nicht gefällt werden.
Wespennester entfernen (bis zu 65.000 Euro)
Auch wenn Wespen lästig sein können – ihre Nester darfst du nicht einfach selbst entfernen. Besonders geschützte Arten wie die Kopfhornwespe oder Kreiselwespe stehen unter Naturschutz. Bei einem problematischen Wespennest musst du einen Antrag auf Beseitigung oder Umsiedlung bei der zuständigen Naturschutzbehörde stellen.
Garten einrichten: So wird er zur paradiesischen Oase
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Gartenhaus ohne Genehmigung bauen (bis zu 50.000 Euro)
Für ein Gartenhaus brauchst du unter bestimmten Umständen eine Baugenehmigung. Dies hängt von Faktoren wie Standort, Nutzung und Größe ab. Grundsätzlich gilt:
- Bei Fundamentarbeiten ist immer eine Genehmigung nötig
- Maximale Höhe: 3 Meter
- Maximale Länge an der Grundstücksgrenze: 9 Meter
Rasenmähen zur falschen Zeit (bis zu 50.000 Euro)
Beim Rasenmähen musst du die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten:
- Nachtruhe von 22 bis 6/7 Uhr
- Ganztägige Ruhezeit an Sonn- und Feiertagen
- Regionale Mittagsruhezeiten beachten (falls vorhanden)
Chemische Unkrautbekämpfung (bis zu 50.000 Euro)
Die Verwendung von chemischen Unkrautvernichtern ist auf versiegelten Flächen wie Gehwegen, Terrassen oder Einfahrten streng verboten. Diese Mittel können ins Grundwasser gelangen und schaden der Umwelt erheblich.
Zaun oder Mauer errichten (bis zu 2.500 Euro)
Für Zäune und Mauern gelten je nach Bundesland unterschiedliche Vorschriften. In der Regel:
- maximale Höhe: 2 Meter
- Mindestabstand zur Grundstücksgrenze einhalten
- eventuell Baugenehmigung erforderlich
Gartenabfälle illegal entsorgen (bis zu 2.500 Euro)
Gartenabfälle gehören nicht in die freie Natur. Eine wilde Entsorgung kann nicht nur das Landschaftsbild stören, sondern auch:
- giftige Schimmelpilze bilden
- heimische Pflanzen durch invasive Arten verdrängen
- Tiere durch giftige Pflanzenteile gefährden