Keine Lust mehr, ständig auf den Bus oder die Bahn zu warten? Dann könnte ein Auto die Lösung sein. Ohne den Weg in die Fahrschule geht in Deutschland allerdings nichts. Doch wie lange braucht man für den Führerschein und was gehört alles dazu? Wir verraten es dir.
- 1.Wie lange braucht man für den Führerschein? Es liegt an dir!
- 2.Schritt 1: Die Vorarbeit
- 3.Schritt 2: Die Theorie
- 3.1.Theoriestunden
- 3.2.Theoretische Prüfung
- 3.3.Wie lange braucht man für die Theorie beim Führschein?
- 4.Schritt 3: Der praktische Teil
- 4.1.Fahrstunden
- 4.2.Praktische Prüfung
- 4.3.Wie lange braucht man für den Führerschein beim praktischen Teil?
- 5.Wie lange brauchen die meisten für den Führerschein?
Wie lange braucht man für den Führerschein? Es liegt an dir!
Vorab solltest du wissen: Wie lange man für einen Führerschein braucht, kann man so genau gar nicht sagen. Die tatsächliche Dauer hängt nämlich einzig und allein von dir selbst ab. Und das muss absolut nichts mit deinem Talent zu tun haben! Denn viel mehr ist es die Zeit, die du aufbringen kannst, die über die Dauer bis zum Erlangen deines Führerscheins entscheidet. Je seltener du nämlich zu Theoriestunden oder deinen Fahrstunden gehen kannst, desto länger dauert dein Weg bis zum Ziel. Doch was genau sind die Stationen und Dinge, die du bis zu deiner praktischen Prüfung erledigt haben musst? Wir klären dich auf:
Schritt 1: Die Vorarbeit
Bevor du dich für den Führerschein anmelden kannst, benötigst du unbedingt zwei Dinge:
- Einen Erste-Hilfe-Kurs
- Einen Sehtest
Nur wenn du beides hast, kann der ganze Spaß losgehen. Oftmals werden Erste-Hilfe-Kurse auch direkt mit einem Sehtest für den Führerschein angeboten, sodass du dir einen zweiten Weg sparen kannst. Achtung! Ein normaler Sehtest, den du mal eben für deine neue Brille gemacht hast, zählt nicht. Für den Führerschein benötigt es einen speziellen Test, der auf bestimmte Details ausgelegt ist. Zeitgleich musst du einen Führerscheinantrag bei deinem lokalen Einwohnermeldeamt bzw. Bürgeramt stellen, damit du die Führerscheinprüfung überhaupt ablegen darfst. Die Bestätigung dauert meist einige Wochen und in der Zeit absolvierst du meistens deine theoretischen und praktischen Fahrstunden. Sehtest sowie Erste-Hilfe-Kurs müssen bereits bei der Antragstellung vorliegen.
Pssst! Autokinos sind nur eines der coolen Dinge, auf die du dich mit deinem Führerschein freuen kannst. Alles, was du dazu wissen musst, verraten wir dir in unserem Video:
Schritt 2: Die Theorie
Theoriestunden
Ein essentieller Punkt dafür, wie lange man für den Führerschein braucht, sind die notwendigen Theoriestunden. Diese müssen vor der praktischen Prüfung voll erfüllt sein und sollten nach Möglichkeit auch schon vor den ersten Fahrstunden begonnen worden sein. Für einen Führerschein der Klasse B sind mindestens 12 Stunden à 90 Minuten notwendig, um an der theoretischen Prüfung teilnehmen zu dürfen. Hinzu kommen weitere zwei Zusatzstunden à 90 Minuten.
Wer eine Stunde jedoch zum besseren Verständnis noch einmal besuchen möchte, kann dies natürlich tun, sollte sich allerdings den Mehrkosten bewusst sein. Wer keine Zeit dafür hat oder lieber nur einmal Geld zahlen möchte, um sein Wissen aus den Theoriestunden zu festigen, kann sich heutzutage auch ganz einfach eine App oder entsprechende Lernbücher herunterladen und üben. Beliebt ist beispielsweise der Führerschein Trainer 2021, den du für 19,99 Euro bei Amazon bekommst.
Theoretische Prüfung
Wenn du deine Theoriestunden absolviert hast und dich bereit fühlst, geht es zur theoretischen Prüfung. Für diese musst du entweder in maximal drei Monaten 17 (Begleitetes Fahren) oder 18 werden. In Deutschland wird sie sowohl von der DEKRA als auch dem TÜV angeboten, anmelden tut dich für gewöhnlich deine Fahrschule. Erkundige dich am besten bei deiner Fahrlehrerin oder deinem Fahrlehrer, sie können dir sicherlich weiterhelfen und stellen dir ohnehin die Bescheinigung über deine absolvierten Theoriestunden aus.
Nach deiner Ankunft in der Prüfstelle werden deine Personalien anhand deines Ausweises oder Reisepasses überprüft und dir anschließend ein Platz zugewiesen. Es folgt eine kleine Einführung, ehe du anschließend beliebig viel Zeit für 30 zu beantwortende Fragen bekommst. Diese beantwortest du heute übrigens nicht mehr auf dem Papier, sondern an einem PC oder einem Tablet. Während der Prüfung darfst du maximal 10 Fehlerpunkte (die jeweilige Gewichtung der Fragen siehst du direkt auf dem Bildschirm) sammeln, andernfalls fällst du durch. Doch keine Sorge, auch wenn du durchgefallen bist, darfst du die Prüfung noch einmal wiederholen – und das beliebig oft. Bis zu deinem nächsten Versuch müssen allerdings zwei Wochen vergehen, wer dreimal durchfällt, muss sogar ganze neun Monate warten und die Theorie somit ggf. noch einmal besuchen.
Damit du keine der Informationen vergisst, hier noch mal alles Wichtige zur theoretischen Führerscheinprüfung im Überblick:
- Ausweis oder Reisepass zur Identifizierung notwendig
- ca. 20 Euro Prüfungskosten
- Bescheinigung über absolvierte Theoriestunden (max. 2 Jahre alt!)
- max. 10 Fehlerpunkte möglich
- Mindestalter 16 3/4 oder 17 3/4
Wie lange braucht man für die Theorie beim Führschein?
Wie lange du für die Theoriestunden für den Führerschein brauchst, kann stark variieren. Heutzutage kannst du die 12 bzw. 14 Theoriestunden bereits in nur zwei bis vier Wochen absolvieren, wenn du eine sogenannte Ferienschule besuchst. Dabei hast du fast jeden Tag praktischen und theoretischen Unterricht, an den sich schließlich die Prüfungen anschließen.
Machst du deinen Führerschein allerdings zum Beispiel neben der Arbeit oder der Schule kann das ganze deutlich länger dauern. Dabei werden Kurse häufig nur einmal wöchentlich angeboten und auch die Themen können möglicherweise nicht immer so verfügbar sein, wie du sie brauchst. Gehen wir von einer Theoriestunde die Woche aus, benötigst du also rund 14 Wochen bis zur theoretischen Prüfung deines Führerscheins.
Schritt 3: Der praktische Teil
Fahrstunden
Bevor es mit deinen Fahrstunden losgeht, solltest du dir darüber im Klaren sein, ob du die Lizenz für einen Schalt- oder Automatikwagen erlangen möchtest. Wer allerdings nur mit einem Automatikgetriebe lernt, darf nicht automatisch einen Schaltwagen fahren, andersrum ist das allerdings möglich. Aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Schüler*innen für den Führerschein auf einem Schaltwagen, unabhängig davon, welches Auto sie später fahren wollen. Für die Fahrerlaubnis der Klasse B sieht die Ausbildungsordnung für Fahrschüler*innen 12 Sonderfahrten vor, die Pflicht sind. Diese bestehen aus:
- 5 Überlandfahrten
- 4 Autobahnfahrten
- 3 Nachtfahrten
Zusätzlich empfehlen sich natürlich zahlreiche weitere Fahrstunden im alltäglichen Verkehr, die dich auf alle möglichen Situationen vorbereiten sollen. Der Durchschnitt liegt bei insgesamt (inkl. Sonderfahrten) 30 benötigten Stunden. Während der freiwilligen Fahrten werden unter anderem Prüfungsinhalte wie etwa die Gefahrenbremsung oder das Parken gemeinsam geübt, weswegen sie auf keinen Fall außer Acht gelassen werden sollten. Die jeweiligen Fahrstunden buchst du direkt bei deiner Fahrschule. Oftmals bieten sich zum Beispiel für Autobahnfahrten Doppelstunden an, hake dafür am besten direkt bei deiner Fahrschule nach. Wie viel die Fahrstunden kosten, hängt ganz von deiner Fahrschule ab. In der Regel belaufen sich die Kosten allerdings auf rund 20 bis 45 Euro für freiwillige Fahrten und ca. 50 bis 60 Euro für Spezialfahrten. Wenn du dann alle Fahrstunden absolviert und deine theoretische Prüfung bestanden hast, meldet dich in der Regel deine Fahrschule für die Fahrprüfung an. Auch hier gilt: Frag einfach nach. Jetzt wird es ernst!
Praktische Prüfung
Am Tag deiner praktischen Prüfung ist es wichtig, dass du ruhig bleibst und dich nicht stressen lässt. Unter Druck passieren den meisten Schüler*innen nämlich die verrücktesten Fehler, die sie zuvor nie gemacht haben. Leichter gesagt als getan. Atme tief ein und aus, wenn du merken solltest, dass du nervös wirst und rufe dir ins Gewissen, dass du auch einen weiteren Versuch angehen kannst. Kommen wir nun aber zur Prüfung. Denn nicht nur wie du fährst, spielt eine Rolle, schon beim Einsteigen geht es nämlich los. Nachdem zunächst deine Personalien gecheckt wurden und alles startklar ist, beginnen die maximal 45 Minuten, in denen du dich beweisen musst.
Checke, ob alle Spiegel richtig eingestellt sind, starte den Motor und folge den Anweisungen deines Prüfers. Er wird dir ähnlich wie dein Fahrlehrer während der Fahrstunden sagen, wo du langfahren sollst. Versuche, keine groben Fehler wie etwa das Überfahren einer roten Ampel, das falsche Einkehren in eine Einbahnstraße oder aber das Missachten von Zebrastreifen zu begehen, dann kann nur wenig schiefgehen. Zudem solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass mit einem kleinen Fehler nicht gleich alles vorbei ist, gute Leistungen sollen nämlich ebenso positiv und möglicherweise sogar ausgleichend ausgelegt werden. Zum Abschluss der Prüfung kehrt ihr meist an den Startpunkt zurück. Parke das Auto anständig, achte darauf, dass das Lenkradschloss eingerastet ist und steige ruhig aus. Der Fahrprüfer wird dir umgehend mitteilen, ob du bestanden hast oder nicht. Solltest du bestanden haben, bekommst du einen vorläufigen Führerschein ausgestellt, der dich von nun an zum Fahren berechtigt.
Wie lange braucht man für den Führerschein beim praktischen Teil?
Auch wie lange du beim Führerschein für den praktischen Teil brauchst, hängt ganz von dir selbst ab. Je nachdem wie viele Fahrstunden du nimmst, verlängert sich die Zeit, bis es schließlich so weit ist. Wichtig ist allerdings zu jeder Zeit, dass du dich sicher und vor allem bereit für die Prüfung fühlst. Andernfalls wirfst du dein Geld einfach nur zum Fenster raus. Also lieber ein paar mehr Stunden nehmen, wenn du das Gefühl hast, dir fehlt noch ein wenig Sicherheit! Wenn du nicht gerade einen Intensivkurs besuchst, solltest du aber mindestens 12 Wochen für den praktischen Teil deines Führerscheins einplanen. Schließlich bist du nicht der oder die einzige Schüler*in, der oder die einen Termin für die Fahrstunden benötigt. Melde diese deswegen auch rechtzeitig an oder sei spontan.
Wie lange brauchen die meisten für den Führerschein?
Du willst unbedingt wissen, wie lange andere Menschen für ihren Führerschein gebraucht haben? In unserem Forum berichten viele Mädels, dass sie 3-5 Monate Zeit dafür aufbrachten. Bei manchen dauerte es auch 8 Monate bis ein Jahr, weil sie zwischendurch keine Zeit für die weiteren Fahrstunden hatten oder es sich aus privaten Gründen verzögerte.
WIe lange man also für einen Führerschein braucht, kann man nicht pauschal sagen. Du solltest dich allerdings auf gar keinen Fall unter Druck setzen, sondern ganz eindeutig nur auf dich selbst hören. Wenn du zum Beispiel Prüfungsangst hast, brauchst du zwar sicher etwas länger, aber auch das soll dich nicht abhalten, deinen Traum vom Führerschein zu verwirklichen! Um dich vorab zu entspannen, kannst du zum Beispiel diese Tricks ausprobieren:
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