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Freundschaft beenden: So bleibst du respektvoll und fair

Freundschaft beenden
© Unsplash/Ross Findon

Freundschaften bereichern unser Leben, geben uns Halt und schenken uns wertvolle Momente der Verbundenheit. Doch manchmal entwickeln sich diese Beziehungen in eine Richtung, die uns mehr schadet, als guttut. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, loszulassen, welche Wege es gibt, eine Freundschaft zu beenden und wie du dabei authentisch und respektvoll bleibst, liest du jetzt.

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Wann sollte ich eine Freundschaft beenden?

Die Frage lässt sich natürlich schwer beantworten und ist immer in Hinblick auf Situationen und Erlebnisse zu bewerten. Doch es gibt Anzeichen und Warnsignale, die für das Ende einer Freundschaft sprechen und nicht mehr zu lange ignoriert werden sollten. Denn, auch wenn es dir vielleicht noch schwerfällt, das zu verstehen: Nicht jede Freundschaft ist dazu bestimmt, ein Leben lang zu halten. Egal, ob ihr euch bereits seit Kindestagen kennt oder erst kurze Zeit.

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Besonders problematisch wird es, wenn die Beziehung einseitig geworden ist: Du bist immer diejenige Person, die sich meldet, Treffen initiiert oder Unterstützung anbietet. Auch wenn dein Energielevel nach jedem Treffen im Keller ist oder du dich nicht mehr du selbst sein kannst, sind das deutliche Warnsignale. Weitere Anzeichen können sein, dass grundlegende Werte nicht mehr übereinstimmen, ständig Verpflichtungen abgesagt werden oder du merkst, dass dein Vertrauen missbraucht wird.

Weitere Warnsignale, die auf ein Ende einer Freundschaft hindeuten, können sein:

  • Nach Treffen fühlst du dich emotional ausgelaugt statt energiegeladen.
  • Du merkst, dass du dich verstellst und nicht mehr authentisch sein kannst.
  • Deine Freundin/dein Freund reagiert mit Manipulation oder emotionaler Erpressung, wenn du nicht verfügbar bist.
  • Es gibt häufig Drama und Negativität, die sich auf deine mentale Gesundheit auswirken.
  • Grundlegende Werte passen nicht mehr zusammen, etwa beim Umgang mit anderen Menschen.
  • Du fühlst dich häufig schuldig gemacht oder klein gehalten.

Wie merke ich, dass eine Freundschaft zu Ende geht?

Bevor du einen endgültigen Schlussstrich ziehst, ist es wichtig zu unterscheiden: Handelt es sich um eine Phase oder ein grundlegendes Problem? Manchmal durchleben Freundschaften schwierige Zeiten, etwa wenn eine Freundin oder ein Freund eine persönliche Krise hat oder sich Lebensumstände stark verändern. Bevor du einen endgültigen Schlussstrich ziehst, solltest du dir Zeit für Selbstreflexion nehmen. Sprich offen an, was dich belastet und gib der Freundschaft die Chance, sich zu entwickeln. Bleiben mehrere Gespräche ohne Veränderung oder werden deine Gefühle nicht ernst genommen, kann das ein Zeichen sein, dass die Freundschaft ihren natürlichen Endpunkt erreicht hat.

Vielleicht können dir auch folgende Fragen beim Erkennen weiterhelfen:

  • Gibt es noch positive Aspekte in eurer Freundschaft, die überwiegen?
  • Bist du bereit, offen über deine Gefühle zu sprechen?
  • Zeigt dein Gegenüber Einsicht und den Willen zur Veränderung?
  • Könnt ihr respektvoll über Probleme sprechen?
  • Fühlt ihr euch beide noch wohl in der Freundschaft?
  • Wie stellst du dir Zeit nach dem Ende der Freundschaft vor?
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Diese Wege gibt es, eine Freundschaft fair zu beenden

Eine langjährige Freundschaft verdient einen würdigen Abschied. Doch wie kann man freundlich eine Freundschaft beenden? Auch wenn es verlockend erscheinen mag, den vermeintlich einfachen Weg über WhatsApp oder andere Messaging-Dienste zu wählen – wird dieser Weg eurer Verbindung wirklich gerecht? Vermutlich nicht ... Ein kurzer Text kann die Komplexität eurer gemeinsamen Geschichte nicht erfassen, und vor allem: Dein Gegenüber hat keine echte Chance, sich zu äußern oder die Situation zu verstehen. Meist trifft sie oder ihn diese Art der Nachricht auch völlig unvorbereitet, was zusätzlich verletzend wirken kann.

Fairness bedeutet in diesem Kontext vor allem, dem anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Situation zu verstehen und sich ebenfalls mitzuteilen. Ein persönliches Gespräch mag herausfordernd sein, bietet aber die Chance für einen echten Austausch und einen respektvollen Abschluss. Wähle dafür einen neutralen Ort, an dem ihr beide euch wohlfühlt und genügend Zeit habt. Bereite dich emotional auf das Gespräch vor und überlege dir, wie du deine Gefühle und Gedanken klar, aber einfühlsam ausdrücken kannst.

Sollte ein persönliches Gespräch wirklich nicht möglich sein, etwa bei großer räumlicher Distanz, kann ein ausführlicher, persönlicher Brief (oder eine E-Mail) eine Alternative sein. Diese Form der Kommunikation gibt dir die Möglichkeit, deine Gedanken sorgfältig zu formulieren, und deinem Gegenüber die Chance, diese in Ruhe aufzunehmen und darauf zu reagieren. Wichtig ist dabei, dass du eine Antwortmöglichkeit anbietest – zum Beispiel durch ein späteres Telefonat.

Freundschaft beenden erfordert Fingerspitzengefühl

Eine Freundschaft zu beenden, erfordert Fingerspitzengefühl. Verzichte auf dramatische Sprüche oder passive Aggressivität. Stattdessen könntest du Ich-Botschaften formulieren, wie: „Unsere Freundschaft bedeutet mir viel, aber ich spüre, dass wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben“ oder „Ich brauche aktuell mehr Abstand, um über unsere Freundschaft nachzudenken“. Bei einer einseitigen Freundschaft hilft oft die ehrliche Aussage: „Ich habe das Gefühl, dass wir unterschiedliche Vorstellungen von Freundschaft haben.“

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Die richtigen Worte zu finden, ist oft schwierig. Hier sind einige weitere Beispielformulierungen für verschiedene Situationen:

Bei toxischen Freundschaften: „Ich habe lange nachgedacht und gemerkt, dass unsere Freundschaft mir mehr Energie nimmt, als sie mir gibt. Ich möchte ehrlich zu dir sein: Ich brauche Abstand, um auf mich selbst zu achten.“

Bei unterschiedlichen Lebenswegen: „Wir haben uns in verschiedene Richtungen entwickelt, und das ist okay. Ich werde unsere gemeinsame Zeit immer wertschätzen, aber ich spüre, dass wir unterschiedliche Wege gehen müssen.“

Bei einseitigen Freundschaften: „Mir ist aufgefallen, dass wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von Freundschaft haben. Ich wünsche mir mehr Gegenseitigkeit und merke, dass ich das bei uns vermisse.“

So gehst du mit der Zeit nach dem Ende einer Freundschaft um

Das Ende einer Freundschaft kann ähnlich schmerzhaft sein wie eine Trennung vom Partner oder der Partnerin – manchmal sogar noch intensiver, da Freundschaften oft über viele Jahre gewachsen sind und zu unserer emotionalen Grundausstattung gehören. Es ist völlig normal und gesund, wenn du nach dem Ende einer wichtigen Freundschaft zunächst Trauer empfindest. Diese Gefühle verdienen Raum und Zeit, denn sie zeigen auch, wie wertvoll diese Verbindung für dich war.

In dieser Phase der Verarbeitung ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Das bedeutet nicht nur, gut auf deine grundlegenden Bedürfnisse zu achten, sondern auch, dir bewusst Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die dir Freude bereiten und dich erden. Vielleicht entdeckst du sogar neue Hobbys oder wendest dich wieder alten Interessen zu, die in der Freundschaft zu kurz gekommen sind.

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Was Social Media betrifft, solltest du für dich selbst entscheiden, was dir guttut. Manchmal kann es hilfreich sein, den Kontakt dort zunächst einzuschränken – nicht aus Böswilligkeit, sondern um dir selbst den nötigen emotionalen Raum für die Verarbeitung zu geben. Das bedeutet nicht, dass du die Person blockieren oder aus allen Netzwerken entfernen musst. Oft reicht es, ihre Beiträge vorübergehend auszublenden, bis du emotional mehr Abstand gewonnen hast.

Besonders herausfordernd wird es häufig dann, wenn ihr einen gemeinsamen Freundeskreis habt. Hier ist es wichtig, keine anderen Freund*innen in die Situation hineinzuziehen oder sie zu Parteinahmen zu drängen. Kommuniziere stattdessen klar, dass du trotz des Endes der einen Freundschaft die anderen Beziehungen gerne aufrechterhalten möchtest. Gemeinsame soziale Anlässe erfordern anfangs vielleicht etwas mehr Planung und Fingerspitzengefühl, aber mit der Zeit wird sich eine neue Normalität einstellen.

Die Zeit nach dem Ende einer Freundschaft bietet auch die Chance zur Selbstreflexion. Welche Lektionen kannst du aus dieser Erfahrung mitnehmen? Vielleicht erkennst du Muster in deinen Beziehungen, die du in Zukunft anders gestalten möchtest. Oder du lernst mehr über deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen in Freundschaften. Diese Erkenntnisse können wertvoll für deine bestehenden und zukünftigen Beziehungen sein

Denk immer daran: Das Ende einer Freundschaft bedeutet nicht automatisch ein persönliches Scheitern. Menschen entwickeln sich unterschiedlich, und manchmal führen diese Entwicklungen eben in verschiedene Richtungen. Mit der Zeit wirst du merken, dass der freie Raum in deinem Leben neue Möglichkeiten für Beziehungen öffnet, die besser zu deinem aktuellen Lebensweg passen. Gib dir diese Zeit und sei nachsichtig mit dir selbst – echte Heilung braucht Geduld.

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