Wasserstoffperoxid (H₂O₂) kennen viele nur vom Bleichen der Haare. Tatsächlich hat die chemische Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff aber noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel kannst du mit Wasserstoffperoxid schonend deine Ohren reinigen und dein Piercing bei der Heilung unterstützen. Wir verraten, warum es funktionieren kann!
Ohren reinigen leicht gemacht
Wenn ich an das Reinigen der Ohren denke, fällt mir immer mein Liebster ein, der vor ein paar Jahren zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt musste, um sich ein Wattestäbchen aus dem Ohr entfernen zu lassen. Danach gab's eine Standpauke vom Onkel Doktor und den nachdrücklichen Hinweis darauf, dass Q-Tips im Ohr nichts zu suchen hätten. Aber warum sind Wattestäbchen so schädlich für die Gehörgänge? Tatsächlich wird durch den Einsatz der Stäbchen der Selbstreinigungsmechanismus des Ohres gestört, da der natürliche Fettfilm weggeputzt wird. Dadurch kann der Ohrenschmalz nicht mehr korrekt abfließen und es bilden sich Pfropfen, welche nach und nach den Gehörgang verstopfen – und mit deinem Wattestäbchen drückst du die Ohrenschmalzansammlung mit etwas Pech noch enger zusammen und tiefer in den Gehörgang hinein.
Am einfachsten und gründlichsten funktioniert die Reinigung des Ohres wohl mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung von drei Prozent*! Gib dazu vorsichtig ein bis zwei Tropfen Wasserstoffperoxid in dein Ohr und warte einen Augenblick. Nach circa zehn Minuten sollte sich der Ohrenschmalz aufgeweicht haben und aus deinem Ohr fließen. Um das Abfließen zu erleichtern, kannst du den Kopf auch ein paar Minuten schräg halten. Im Anschluss tupfst du das Ohr vorsichtig mit einem sauberen Tuch trocken. HNO-Ärzte empfehlen diese Prozedur circa einmal im Monat zu wiederholen, wenn man öfter unter verstopften Ohren leidet.
Wichtig: Sprich vorher mit deinem Arzt und kläre ab, ob bei dir Erkrankungen am und im Ohr vorliegen oder zum Beispiel dein Trommelfell beschädigt ist. Dringt Wasserstoffperoxid nämlich in den Bereich hinter deinem Trommelfell ein, kann das schwerwiegende Infektionen nach sich ziehen.
Geheimtipp: Wasserstoffperoxid gegen ein entzündetes Piercing
Du hast dir ein Ohrenpiercing stechen lassen, doch es will nicht recht heilen oder ist sogar entzündet? Meine Kollegin Majena berichtete kürzlich, dass eine Wasserstoffperoxid-Lösung mit drei Prozent dafür gesorgt hat, dass ihr Piercing innerhalb kürzester Zeit abgeheilt ist. Schmerzhaft angefühlt habe es sich dabei nicht, sondern eher wie ein Prickeln – und sogar Wucherungen um das Piercing herum ist sie durch die Anwendung des milden Desinfektionsmittels losgeworden. Tatsächlich findet man in verschiedenen Internetforen Hinweise darauf, dass Wasserstoffperoxid beim entzündeten Piercing Abhilfe schafft. Häufig wird dazu geraten, zweimal täglich wenige Tropfen auf die Entzündung zu geben. Wenn du dich trotzdem davor scheust, die Lösung auszuprobieren, wende dich einfach an deinen Piercer oder einen Hautarzt und frage, ob er dir die Verwendung von Wasserstoffperoxid in deinem konkreten Fall empfehlen würde.
Was du außerdem noch unternehmen kannst, um dein Piercing optimal bei der Heilung zu unterstützen, verrät dir unsere Bildergalerie:
Wie du siehst: Wasserstoffperoxid kannst du ruhig in dein Arzneimittelschränkchen aufnehmen. Besonders das Reinigen der Ohren klingt sehr vielversprechend und wird von mir demnächst mal getestet. Sogar gegen Herpes soll Wasserstoffperoxid helfen. Hast du es schon einmal außerhalb des Haarebleichens angewendet und warst positiv überrascht? Verrate uns deine Tipps und Tricks gerne in den Kommentaren!
Bildquelle: iStock/Getty Images Plus/AH86, iStock/Getty Images Plus/VladimirFLoyd
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