Warum werden Haare grau? Für graues Haar gibt es mehrere Ursachen. Welche das sind, welche überraschenderweise nicht und wann du besser zum Arzt gehen solltest, liest du hier.
Warum werden Haare grau?
Die Frage „Warum werden Haare grau?“ ist in verkürzter Form mit folgendem Satz zu beantworten: Der Grund dafür ist ein Mangel an Melanin im Haar – das Pigment, das in die Hornschichten des Haarschaftes eingelagert wird und so dem Haar seine Farbe gibt. Der Melanin-Mangel kann dabei durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst, je nach Einzelfall aber auch wieder ausgeglichen werden.
#1 Meist ist graues Haar ein Symbol des Alters
Der wohl häufigste Grund für graues Haar ist das fortschreitende Alter. Im Rahmen des natürlichen Alterungsvorgangs lässt die Aktivität der pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) ab einem gewissen Lebensalter nach: Sie bilden zunächst weniger Melanin und sterben schließlich ab. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr ist bei den meisten Menschen das Haar von grauen Strähnen durchsetzt. Leider lässt sich der altersbedingte Prozess des Ergrauens nicht aufhalten oder umkehren. Alternativ kannst du aber zum Beispiel graue Haare tönen.
#2 Genau genommen werden Haare nicht grau
Sterben pigmentbildende Zelle ab, wird das fehlende Melanin im nachwachsenden Haar durch Luftbläschen ersetzt – das Haar erscheint dann weiß. Da dieser Vorgang nicht bei allen Haaren gleichzeitig abläuft, ergibt sich eine Mischung von weißen und farbigen Haaren. Das erweckt den Eindruck einer grauen Haarfarbe, wobei es also genau genommen ein „graues Haar“ nicht gibt.
#3 Graue Haare sind genetisch bedingt
Wann die Melanin-Produktion nachlässt, ist genetisch bedingt. Während einige Menschen schon mit Anfang 20 erste graue Härchen bei sich entdecken, besitzen manche 50-Jährige noch ihre ursprüngliche Haarfarbe. Wenn Menschen vor dem 20. Lebensjahr graue Haare bekommen, sprechen Mediziner von vorzeitigem Ergrauen. Im Durchschnitt jedoch zeigen sich die ersten grauen Haare zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
#4 Graues Haar kann ein Krankheitssymptom sein
Graue Haare können auch durch Erkrankungen verursacht werden, zu diesen zählen:
- Vitamin- und Mineralstoffmangel
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
- Hormonelle Störungen
- Perniziöse Anämie (Blutarmut)
- Krebserkrankungen
- Akute fieberhafte Infektionen
Hinweis: Wende dich an einen Arzt, wenn du plötzlich bzw. unverhofft stark sichtbar oder vorzeitig graue Haare bekommst, um mögliche Erkrankungen ausschließen zu können.
#5 Durch Medikamente kannst du vorübergehend ergrauen
Ein vorübergehendes Ergrauen der Haare kann als Nebenwirkung bei der Einnahme eines Arzneimittels mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin auftreten. Dieses Medikament wird gegen Malaria und Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Nach Absetzen des Medikaments kehrt die ursprüngliche Haarfarbe aber in der Regel zurück.
Hinweis: Im Rahmen von Nährstoffmängeln und Krankheiten können graue Haare ebenfalls wieder Farbe bekommen, wie du im verlinkten Artikel nachlesen kannst.
#6 „Graue Haare über Nacht“ sind ein Mythos
Das Gerücht, man könne bei schwerem Kummer über Nacht graue Haare bekommen, hält sich hartnäckig. Tatsächlich ist es jedoch nicht möglich, innerhalb einer so kurzen Zeit zu ergrauen. Denn die Pigmente in den Haaren können nicht einfach verschwinden.
#7 Stress verursacht keine grauen Haare
In extremen emotionalen Stresssituationen entsteht im Körper oxidativer Stress. Dabei werden sogenannte freie Radikale gebildet, die im Verdacht stehen, die pigmentbildenden Zellen zu schädigen. Auf diese Weise scheinen auch schädliche Einflüsse wie Zigarettenrauch, UV-Licht sowie einige Chemikalien und Kosmetika zu einem vorzeitigen Ergrauen beizutragen. Dass Menschen mit einem sorgenreichen Leben aber wirklich früher graue Haare bekommen als andere, konnte bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.
Graues Haar ist kein Weltuntergang, sondern mittlerweile ein richtiger Trend. Daher tragen ältere Damen ihre grauen Haare mit Stolz und jüngere Mädels färben sich das angesagte Silber ins Haar. Wie cool das aussieht, zeigen dir die Promis in unserer Bildergalerie.
Bildquellen: iStock/NADOFOTOS, iStock/Ekaterina79
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