Während die einen Infizierten mit einem schweren Verlauf und dessen Folgen kämpfen müssen, kriegen andere nicht einmal mit, dass sie überhaupt das Virus in sich tragen. Doch woran könnte das liegen? Forschende einer österreichischen Studie bestätigten nun die Annahme, dass deine Blutgruppe im Zusammenhang mit der Höhe deiner Ansteckungsgefahr zusammenhängen könnte.
Schon zuvor fanden mehrere Studien heraus, dass ein Zusammenhang zwischen Coronaerkrankungen und den Blutgruppen der Patienten bestünde. Grazer Forschende wollten nun jedoch ganz genau wissen, woran das liegen könnte.
Menschen mit der Blutgruppe 0 erkranken seltener am Coronavirus
Dr. Eva Maria Matzhold forscht an der Medizinischen Universität Graz gemeinsam mit dem angesehenen Transfusionsmediziner Dr. Thomas Wagner. In einer noch unveröffentlichten Studie wollen sie herausfinden, worin der Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und Infektion liegt. Dazu untersuchten sie 399 SARS-CoV-2 positiv getestete Personen, die in stationärer Behandlung waren. Nun gaben die Forschenden bereits vorab erste spannende Ergebnisse preis. Klar ist: Menschen mit der Blutgruppe 0 infizieren sich offensichtlich seltener mit dem Coronavirus. Schuld daran könnten laut Matzhold die beim AB0-System vorhandenen Antikörper sein.
„Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Menschen mit der Blutgruppe O eine statistisch signifikant geringere Wahrscheinlichkeit haben, an COVID-19 zu erkranken, als Menschen mit anderen ABO Phänotypen (Blutgruppe A, B oder AB)“
Dr. Eva Maria Matzhold
Bei den AB0 Blutgruppen unterscheiden wir zwischen A, B, AB und 0. Entscheidend für die Unterscheidung ist die Oberflächenstruktur der Blutkörperchen, die durch verschiedene Kohlenhydrate und Eiweiße in der Hülle, der sogenannten Membran, entsteht. Diese Kohlenhydrate und Eiweiße werden auch Antigene genannt. Während alle anderen Blutgruppen Antigene auf der Membran ihrer Blutkörperchen aufweisen, sind diese bei der Blutgruppe 0 nicht zu finden. Und genau das könnte laut den Forscher*innen der entscheidende Unterschied sein. Es sei nämlich bereits bekannt, dass sich „Bakterien oder Viren, [...] dabei selektiv an Blutgruppenstrukturen binden und die Besiedelung des betroffenen Gewebes, oder die Aufnahme in die Zellen beeinflussen [können]", so Matzhold.
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Ergebnisse haben nichts mit der Schwere des Verlaufs zu tun
Wer nun denkt, mit der Blutgruppe 0 gegen alles gewappnet zu sein und sich nicht mehr schützen zu müssen, liegt falsch. Das Forschungsteam stellt in ihrer ersten Pressemitteilung zu ihrer Studie nämlich klar: Die neuen Erkenntnisse zur Blutgruppe 0 haben nichts mit dem Verlauf der Erkrankung zu tun. So könne auch ein solcher Mensch trotzdem erkranken und sogar einen schweren Verlauf durchleben müssen. Lediglich die Wahrscheinlichkeit sei geringer. Die Forschung würde nun weitergeführt und den genauen Ursachen noch genauer auf den Grund gegangen werden, eine Entwarnung sei jedoch nicht das Ziel.
Die Coronapandemie hat unser aller Leben in den vergangenen Monaten massiv beeinflusst. Ein Fotograf wollte die besondere Zeit in bewegenden Bildern für alle Zeit festhalten:
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