Eine Blutentnahme ist bei zahlreichen Untersuchungen unumgänglich, denn anhand der Probe können viele wichtige Gesundheitsdaten ermittelt werden. Vielen graut es vor dem Eingriff, denn je nach Methode kann es etwas unangenehm werden. Doch tut Blut abnehmen weh oder ist die Angst davor reine Kopfsache? Wir zeigen dir, mit welchen Schmerzen du rechnen musst, je nachdem ob es um einen Piks am Finger oder zum Beispiel um eine Blutspende geht.
Wie wird Blut entnommen?
Um vor einer Behandlung einschätzen zu können, was auf dich zukommt, gilt es erst herauszufinden, warum dir Blut abgenommen wird. Eine Blutentnahme hört sich oft nämlich deutlich dramatischer an als sie ist: In den meisten Fällen wird nur ein kleiner Tropfen Blut am oberen Teil des Zeigefingers entnommen, die von Mediziner*innen übrigens als Fingerbeere bezeichnet wird.
Methoden zur Blutentnahme:
- Kapillarblut: Häufige Methode zur Blutentnahme, etwa zur Überprüfung gängiger Blutwerte, eines Vitaminmangels oder für Blutzuckerwerte; wird in der Regel am Finger entnommen, seltener für eine Blutzuckermessung auch am Ohrläppchen
- Venöses Blut: Wird mehr Blut benötigt, wie etwa zur Bestimmung von Gerinnungsfaktoren, für Blutkulturen oder eine Blutspende, wird sogenanntes venöses Blut entnommen; hierfür wird meist eine oberflächlich sichtbare Vene in der Armbeuge angepikst.
Tut Blut abnehmen weh?
Die kurze Antwort auf diese Frage lautet für die meisten Menschen ganz klar: Nein, Blut abnehmen tut meist nicht weh. Allerdings ist das Schmerzempfinden von Person zu Person sehr individuell. Wir können dich allerdings beruhigen, wenn es nur um die Entnahme von Kapillarblut aus der Fingerkuppe geht. Auch wenn du noch so schmerzempfindlich bist, ist der winzige Pikser in den Finger wirklich kaum spürbar. Es wird hier nicht nur kaum Blut entnommen, auch wird mit der Kanüle nicht tief gestochen.
Etwas anders kann es bei der Entnahme von venösem Blut aus dem Arm aussehen. Aber keine Angst: auch dieser Eingriff tut in den meisten Fällen nicht wirklich weh. Bei einem Großteil der Menschen klappt das Anpiksen der Vene problemlos und auch die eigentliche Entnahme des Bluts ist nicht zu spüren. In manchen Fällen kommt es jedoch vor, dass nicht auf Anhieb eine geeignete Vene gefunden wird und mehrere Versuche nötig sind. Bei diesen Menschen kommt es im Anschluss nicht selten zu Blutergüssen um die Einstichstelle herum. Auch hier können wir dir aber die Angst nehmen: So schlimm sich dies auch anhören mag, sind die Schmerzen beim Einstich kaum existent. Die meisten Menschen empfinden zum Beispiel das Eindringen einer Betäubungsspritze in das Zahnfleisch vor dem Bohren beim Zahnarzt als deutlich schmerzhafter.
Was kann man gegen Angst vorm Blutabnehmen tun?
Eine leichte Angst oder gar Panik vor der Blutentnahme mag zwar in Hinblick der tatsächlichen Schmerzen völlig übertrieben scheinen, sie sollte jedoch von den behandelnden Ärzt*innen ernst genommen werden. Schäme dich also nicht, die Person, die dir das Blut entnimmt, über deine Ängste zu informieren. Es hilft zu wissen, dass das, was sich ängstliche Menschen unter einer Blutentnahme vorstellen, viel dramatischer ist, als die Realität. Insbesondere der Anblick einer spitzen Nadel und das Eindringen in den eigenen Körper wird als besonders unangenehm empfunden und kann auch das Schmerzempfinden erhöhen. Wir raten dir also auf jeden Fall dazu, bei Blutentnahmen nicht hinzusehen. Es kann außerdem helfen, die Entnahme mit geschlossenen Augen und liegend durchzuführen. Letzteres ist bei einer Blutspende ohnehin üblich, ebenso wie einige Ruheminuten, um anschließende Kreislaufprobleme zu vermeiden.
Auch Ärzt*innen haben ihre kleinen Geheimnisse. Aber keine Angst, wir verraten sie dir:
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