Das toxische Schocksyndrom (TSS), umgangssprachlich auch „Tamponkrankheit“ genannt, kann im schlimmsten Fall zum Kreislauf- und Organversagen führen. Es wird durch Bakterien ausgelöst und trifft besonders häufig Frauen, die Tampons während ihrer Periode benutzen. Wir erklären dir, welche Symptome beim TSS auftreten und was du machen kannst, um dich davor zu schützen.
Toxisches Schocksyndrom: Was ist das?
Erst einmal vorweg: Das toxische Schocksyndrom tritt äußerst selten auf. Jährlich erkrankt nur einer von 200.000 Menschen. Trotzdem ist das TSS eine Infektionskrankheit, die man als Frau kennen sollte. Der Auslöser ist das Bakterium Staphylococcus aureus bzw. die von ihm abgesonderten Gifte. Haut und Schleimhaut sind vor diesem Bakterium eigentlich durch eine natürliche Barriere geschützt. Durch Verbrennungen, Insektenstiche und Wunden, aber auch durch die Scheide und Gebärmutter können die Bakterien eindringen.
In über der Hälfte der Fälle spielt der Einsatz eines Tampons während der Periode eine Rolle. Das hängt damit zusammen, dass Keime durch verunreinigte Hände auf den Tampon und durch den Tampon schlussendlich in der Scheide oder Gebärmutter gelangen können.
Welche Symptome treten auf?
Das toxische Schocksyndrom ist vor allem so gefährlich, weil es Symptome hat, die auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten können. So kann es auch zunächst zu Fehleinschätzungen und falschen Diagnosen kommen. Folgende Symptome weisen auf das TSS hin:
- Fieber (mit mehr als 39°C Körpertemperatur)
- Stark fallender Blutdruck (dadurch auch Kreislaufprobleme, Schwindel, Ohnmacht)
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Hautausschlag (ähnlich einem Sonnenbrand)
- Gerötete Schleimhäute
- Muskelschmerzen
- Herzrasen
- Nieren- und Leberschäden bis hin zum Organversagen
Werden die Anzeichen zu spät erkannt oder falsch gedeutet, kann es zu einem septischen Schock, einer Blutvergiftung oder einem kompletten Organversagen kommen. In den meisten Fällen kann der toxische Schock allerdings komplikationsfrei mithilfe von Antibiotika therapiert werden. Häufig erfolgt die Behandlung zur Sicherheit unter Aufsicht im Krankenhaus.
Wie kann ich das TSS verhindern?
Wenn man beim Tampon Benutzen ein paar typische Fehler vermeidet, kann man sich sehr gut vor dem toxischen Schocksyndrom schützen. Dazu zählen vor allem folgende Hygienemaßnahmen:
- Wasche dir immer gründlich die Hände, bevor du einen Tampon einführst.
- Benutze lieber eine kleinere Tampongröße und wechsele häufiger. Besonders saugfähige Produkte stehen im Verdacht den toxischen Schock zu begünstigen.
- Wechsele den Tampon spätestens nach acht Stunden. Sollte er sich schon vorher vollgesogen haben, auch früher.
- Trägst du ein Diaphragma, solltest du es spätestens 24 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr entfernen.
- Trage nachts lieber Binden statt Tampons.
- Nimm beim Einführen des Tampons einen Applikator zur Hilfe.
Während wir unsere Tage haben, machen wir Frauen einige schräge Dinge. In unserer Bildergalerie verraten wir dir ein paar Beispiele:
Wenn du unsere Hygienehinweise beachtest, brauchst du das toxische Schocksyndrom eher nicht zu fürchten. Schließlich ist es selten und gut behandelbar. Trotzdem solltest du von der Infektionskrankheit gehört zu haben, um die Symptome im Ernstfall richtig einordnen zu können. Kennst du jemanden bei dem das TSS diagnostiziert wurde oder musstest du selbst schon einmal behandelt werden? Berichte uns von deinen Erfahrungen in den Kommentaren.
Bildquelle: iStock/gregory_lee, olvas
*Partner-Link