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Aus Israel

Studie zeigt, wer trotz doppelter Impfung an Corona erkrankt

Corona schwerer Verlauf trotz Impfung

Impfungen sind das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Trotzdem können sie keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Je nach Vakzin und Virusvariante wird eine schwere Infektion zwar mit bis zu 95-prozentiger Sicherheit verhindert, ein Restrisiko besteht jedoch weiter. Gerade jetzt, wo die ansteckendere Delta-Variante dominiert. Studiendaten aus Israel zeigen nun, wer trotz doppelter Impfung das höchste Risiko hat, einen starken Corona-Verlauf zu erleiden – und wie man diese Menschen schützen kann.

Erst kürzlich machten erschreckende Daten aus Großbritannien die Runde: 42 Prozent der Menschen, die dort zwischen Februar und Ende Juni an der Delta-Variante starben, waren bereits doppelt geimpft. Die Erklärung hierfür ist nicht etwa, dass die Impfstoffe nicht wirken, sondern der große Anteil der britischen Bevölkerung, der bereits geimpft ist. Je mehr Menschen geimpft sind, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass unter den Infizierten und Toten bereits geimpfte sind. Trotzdem zeigen die Daten, dass das Virus auch von Geimpften ernst genommen werden sollte. Das zeigen nun auch Studiendaten aus Israel. Auch hier ist bereits ein Großteil der Bevölkerung vollständig geimpft.

Forschende vom Samson Assuta Ashdod University Hospital untersuchten Daten von insgesamt 152 Patient*innen, die trotz doppelter Impfung an Covid-19 erkrankten. Sie wollten rausfinden, welche Risikofaktoren bei Geimpften zu einem schweren Verlauf führen können.

Vorerkrankungen weiterhin großer Risikofaktor

Dabei stellte sich raus, dass nach wie vor insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen ein großes Risiko haben, schwer an dem Virus zu erkranken. Nur sechs der untersuchten Fälle waren vor der Virusinfektion vollständig gesund. Die meisten litten an Vorerkrankungen, die das Immunsystem schwächen. Es sind die gleichen Vorerkrankungen wie die, die auch bei ungeimpften Personen einen Risikofaktor bilden. Das Risiko für einen schweren Verlauf sinkt bei den Betroffenen zwar durch die Impfung, es lässt sich aber doch nicht ganz ausschließen. Insbesondere folgende Vorerkrankungen können eine Infektion begünstigen:

  • Bluthochdruck (71%)
  • Diabetes (48%)
  • Chronisches Nierenversagen (32%)
  • Herzleiden (28%)
  • Lungenerkrankungen (24%)
  • Krebs (24%)
  • Demenz (19%)
  • Immunsupprimierende Behandlungen (z.B. Chemotherapie, Organtransplantation, 40%)
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Die Prozentangaben zeigen, wie viele der Patient*innen unter den Vorerkrankungen litten. Viele litten dementsprechend unter gleich mehreren davon. Gerade Bluthochdruck geht meist mit weiteren Krankheiten einher.

Viele zögern aus Angst vor Impfnebenwirkungen vor einer Impfung. Doch oftmals stecken hinter Horrorgeschichten nur Mythen. Im Video klären wir über die drei größten auf:

Impf-Nebenwirkungen: 3 Mythen entlarvt Abonniere uns
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Was kann man tun, um Risikogruppen zu schützen?

Es sind also wieder genau die Risikogruppen betroffen, die es auch schon vor der Impfung besonders zu schützen galt. Mit Impfungen ist das zwar wesentlich leichter, trotzdem ist weiterhin Vorsicht geboten. Die Forschenden betonen, dass noch weitere Studien nötig sind, um Risikopatient*innen genau identifizieren und Krankheiten so besser vorbeugen zu können. Der beste Schutz ist deshalb nach wie vor die Herdenimmunität, die Berechnungen zufolge bei der Delta-Variante bei einer Impfquote zwischen 85 und 90 Prozent erreicht ist. Es bleibt also weiterhin auch für Menschen wichtig, sich impfen zu lassen, die selbst nicht zu einer Risikogruppe gehören. Denn je mehr Menschen geimpft sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Virus sich weiter stark verbreitet.

Auch Auffrischungsimpfungen könnten Risikopatient*innen weiteren Schutz bringen. In Israel wird ein Zusammenhang zwischen dem verminderten Impfschutz des Biontech/Pfizer-Impfstoffs bei der Delta-Variante und den bereits weit zurückliegenden Impfungen vermutet. Schließlich waren es gerade die Risikogruppen, die ihre Impfungen als erste erhielten. Die Impfungen soll zwar auch längerfristig einen Schutz bieten, mit der Zeit werden im Blut von Geimpften jedoch immer weniger Antikörper nachgewiesen. Eine zusätzliche Auffrischimpfung könnte einen zusätzlichen Boost bringen. Für den Biontech/Pfizer-Impfung ist diese bereits beantragt.

Corona: Das sind die größten Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf

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Bildquelle: istock/nensuria

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