Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlung für den Corona-Booster erneut angepasst. Ab sofort sollen sich in Deutschland alle vollständig geimpften Personen bereits drei Monate später boostern lassen können.
Die Corona-News überschlagen sich. Während Bund und Länder am Nachmittag über einen Lockdown-Light beraten, fordert das RKI deutlich krassere Maßnahmen und verschärft die Risikobewertung für Geimpfte und Genesene. Und jetzt auch noch das: Die Stiko ändert ihre Empfehlung für den Corona-Booster.
Stiko ändert Empfehlung: Booster ab sofort nach 3 Monaten möglich
Bisher sollten zwischen der vollständigen Impfung und dem Booster sechs Monate liegen. Auch fünf Monate waren im Einzelfall möglich. Nachdem erste Bundesländer das Intervall aber bereits selbst angepasst hatten, hält jetzt auch die 18-köpfige Expertengruppe der Stiko, die beim Robert Koch-Institut in Berlin angesiedelt ist, einen früheren Booster-Termin für empfehlenswert. Dieser verkürzte Abstand gelte jedoch nur für Erwachsene ab 18 Jahren, wie das Gremium in einer Pressemitteilung mitteilte.
Gleichzeitig sei es der Stiko wichtig zu betonen, dass „ältere oder vorerkrankte Personen, wegen des höheren Risikos für einen schweren Verlauf von COVID-19, bei den Auffrischimpfungen bevorzugt berücksichtigt werden sollen.“ Was sich außerdem nicht ändert, sind die Impfstoffe, mit denen ein Booster empfohlen wird. Egal welchen Impfstoff man bei der Grundimmunisierung hatte, die Auffrischung werde nur mit mRNA-Impfstoffen (Moderna und Biontech) angeordnet. Beide Vakzine seien in ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig. Unter 30-Jährigen wird jedoch nur Biontech empfohlen.
Manche Impfnebenwirkungen sind völlig normal. Diese hier sind aber totaler Quatsch:
Wie kommt es zum verkürzten Intervall?
Ganz einfach, die sich schnell verbreitende Omikron-Variante macht den Fachleuten aktuell Sorge. Durch die neue Mutation könnte sich das Infektionsgeschehen hierzulande in sehr kurzer Zeit drastisch verschlimmern. So heißt es von der Stiko: „Aktuelle Daten deuten nach abgeschlossener Grundimmunisierung auf einen deutlich verringerten Impfschutz gegenüber der Omikron-Variante hin. Dieser nimmt bereits 3 bis 4 Monate nach Grundimmunisierung signifikant ab. Nach Verabreichung einer Auffrischimpfung steigt die Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 jedoch wieder deutlich an.“ Man gehe davon aus, dass durch die Auffrischung wieder ein höherer Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen gegeben ist. Allerdings wisse man aktuell nicht, wie lange die Schutzdauer nach der (meist) dritten Impfung anhalte.
Bildquelle: iStock / eclipse_images