Heutzutage bekommen Tampons zwar Konkurrenz von umweltfreundlicheren Lösungen wie der Menstruationstasse, sie sind aber für die meisten von uns unverzichtbar. Noch können die gepressten Wattebäusche nicht mehr, als Periodenblut aufzusaugen. Dies soll sich aber in Zukunft ändern: Wie Smart-Tampons Krankheiten erkennen können und welche Funktionen sonst noch in ihnen stecken, erfährst du hier.
Praktisch: Smart-Tampons mit Füllstandanzeige
Als ich zum ersten Mal von Smart-Tampons hörte, konnte ich mir zunächst nichts darunter vorstellen. Herkömmliche Tampons tun schließlich bereits das, was sie sollen. Welche neuen technischen Funktionen würden da noch Sinn ergeben? Ein Blick auf das Start-up my.Flow hat mich allerdings eines Besseren gelehrt. Das amerikanische Unternehmen hat seine Tampons mit einer Hülse inklusive Bluetooth ausgestattet. Auf diese Weise lässt sich mit der dazugehörigen App stets einsehen, wie voll das Tampon bereits ist und ob es an der Zeit ist, ein neues einzuführen.
Auf diese Weise sollen Periodenunfälle vermieden wären, die schnell mal passieren können, wenn die Blutung besonders stark ausfällt. Wenn das bei dir häufig der Fall ist, solltest du vielleicht auf die Menstruationstasse umsteigen, die seltener geleert werden muss. Hier bekommst du ein Modell für eine normale bis starke Blutung.*
Da viele Nutzerinnen die Vorstellung eines Bluetooth-Moduls in ihrer Vagina jedoch befremdlich finden, hat my.Flow an einer neuen Version gearbeitet, die das smarte Tampon über ein langes Kabel mit dem Bluetooth-Gerät verbindet. Dieses lässt sich dann unter der Kleidung versteckt am Körper tragen. Noch sind diese praktischen Tampons nicht erhältlich, das Start-up plant jedoch Kooperationen mit Hygieneartikelherstellern einzugehen, um die Technik in Zukunft leicht verfügbar zu machen.
Diese Tampons können noch mehr
Tampons, die dir per App mitteilen, wann sie ausgetauscht werden wollen: Ist das schon alles, was uns in der Zukunft erwartet? Nicht, wenn es um die Ingenieurin Ridhi Tariyal geht. Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Stephen Gire tüftelt sie an smarten Tampons, die weitaus mehr können als nur Blut aufzusaugen. Tariyal sieht dies als noch ungenutzte Chance, mehr über den eigenen Körper zu erfahren, denn die Beschaffenheit des Menstruationsbluts kann viel über unsere Gesundheit aussagen. Ihre Idee: Ein kleines Gerät, das Informationen außerhalb des Körpers aus dem Tampon herauslesen kann. Richtig genutzt würde die Monatsblutung so einem regelmäßigen Gesundheitscheck gleichkommen, den man ohne einen Arztbesuch selbst zu Hause erledigen kann. So könne zum Beispiel eine Chlamydieninfektion rechtzeitig erkannt werden, die unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen kann. Selbst Krebs im Frühstadium soll über diese eigentlich recht einfache Methode ermittelt werden können.
Wollen Frauen das überhaupt?
In Zeiten von Smart-Watches, die jeden Schritt dokumentieren oder tragbaren Zyklustrackern, die messen, wann der nächste Eisprung stattfinden wird, ist es kein Wunder, dass nun auch Tampons mehr können sollen, als nur Blut aufzusaugen. Anhand kleiner Geräte seine Gesundheit im Blick zu behalten, scheint immer gefragter zu sein. Doch wollen Frauen überhaupt per App über die Beschaffenheit ihres Tampons informiert werden?
Wenn man es sich so recht überlegt, klingt das Ganze auch ein wenig nach Satire. Eine französische Werbeagentur hat vor zwei Jahren dieses Video produziert, in dem ein Smart-Tampon vorgestellt wird, das all deine Freunde über deine Periode informiert. Das ist zwar tatsächlich Satire, erinnert aber doch irgendwie an die Smart-Tampons, die uns in Zukunft tatsächlich erwarten, oder? Schau dir hier das wirklich gut gemachte Fake-Werbevideo an:
Könntest du so ein cleveres Tampon gut gebrauchen? Oder kennst du deinen Körper gut genug, dass du einen derartigen Schnickschnack nicht nötig hast? Sag uns in den Kommentaren, was du von diesen neuen Ideen hältst! Rund um das Thema Menstruation gibt es auch andere technische Spielereien, wie etwa dieses praktische kleine Gerät, das dich ohne Medikamente von Regelschmerzen befreien kann.
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Bildquelle: iStock/tommaso79, iStock/iiievgeniy