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Paruresis

4 Tipps: Das hilft gegen eine schüchterne Blase

Schüchterne Blase

Ich kenne es selbst nur allzu gut: Da muss man eigentlich dringend auf die (öffentliche) Toilette, aber weil man denkt, dass alle einem zuhören, blockiert alles. Ich verrate dir, welche Ursachen hinter einer schüchternen Blase stecken können und haben ein paar Tipps, um sie zu überwinden.

Was ist Paruresis?

Wer unter dem „Shy bladder Syndrome“ (auch Paruresis oder schüchterne Blase genannt) leidet, hat Probleme beim Wasserlassen außerhalb der heimischen vier Wände. Während einige nur etwas länger als üblich auf der Toilette brauchen, können andere ihre Blase trotz Harndrang gar nicht entleeren. Dabei ist es nicht die Sorge vor Keimen oder Infektionen, die dafür sorgt, dass die Blase nicht wie gewohnt funktioniert. Vielmehr bereiten die anderen Menschen, die sich ebenfalls auf der Toilette befinden, die Schwierigkeiten. Es ist die Angst, beobachtet bzw. belauscht zu werden, die dafür sorgt, dass die Blase blockiert.

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Auch wenn Paruresis zunächst harmlos erscheint, können die Folgen tatsächlich schwerwiegend sein. Neben einer Nierenbecken- oder Blasenentzündung können vor allem die Psyche und das Sozialleben unter der schüchternen Blase leiden. Betroffene könnten beginnen, sich nur noch in einem bestimmten Radius von ihrem eigenen Zuhause aufzuhalten, damit sie nur dort auf Toilette gehen können. Damit werden Ausflüge, Partys und Urlaube schwierig.

Paruresis
Bei einer schüchternen Blase kann der Gang zur öffentlichen Toilette zur Qual werden.

Schüchterne Blase: Diese Ursachen stecken dahinter

Erst einmal die gute Nachricht vorab: Mit der Blase ist gesundheitlich alles in Ordnung. Das Problem liegt in diesem Fall im Kopf. Paruresis wird durch Stress und Angst verursacht. Dadurch kann sich der Schließmuskel nicht entspannen und das Urinieren wird unmöglich. Ausgelöst wird dieses Phänomen meist von folgenden Faktoren:

  • Fehlende Privatsphäre: Vor allem Männer fühlen sich durch die fehlende Privatsphäre am Urinal auf öffentlichen Toiletten besonders verunsichert. Hier hilft es oft schon, eine Kabine aufzusuchen, um die schüchterne Blase in den Griff zu bekommen.
  • Die Anwesenheit bestimmter Personen: Für manche Leute können fremde Menschen als „Mithörer“ das Problem sein, andere fühlen sich durch Arbeitskollegen, Bekannte oder andere Bezugspersonen verunsichert.
  • Die eigene Gefühlslage: Wenn man es gerade besonders eilig hat oder sich ärgert, Angst hat oder sich gestresst fühlt, kann der Toilettengang besonders schwerfallen.
  • Ereignisse in der Vergangenheit: Bewusst oder unbewusst können Erlebnisse aus der Kindheit oder Vergangenheit dafür sorgen, dass das Wasserlassen nicht normal funktioniert. Beispiel: Man wurde auf einer Toilette bedroht oder ausgelacht.
  • Angst, das Wasserlassen „nicht normal“ zu machen: Die Angst von anderen Anwesenden be- oder sogar verurteilt zu werden, weil man so lange auf der Toilette braucht, setzt viele Betroffene unter Druck.

Welche Tipps helfen wirklich?

#1 Schließe deine Augen

Manchmal hilft es, die Situation und Umgebung etwas auszublenden. Ich schließe auf der Toilette oft einfach kurz die Augen und denke an eine möglichst entspannte Situation (oder an Wasserfälle, in der Hoffnung, meine Blase fühlt sich davon inspiriert).

#2 Sprich das Problem an

Klar: Wenn du gerade auf einer öffentlichen Toilette mit unbekannten Personen bist, musst du sie nicht gleich in ein Smalltalk-Gespräch über deine Blasenprobleme verwickeln. Falls du aber bei deinem neuen Freund oder engeren Bezugspersonen zum ersten Mal zu Besuch bist und fürchtest, dass deine schüchterne Blase wieder länger braucht, kannst du die Thematik einfach locker ansprechen. Das nimmt dir selbst den Druck. Bei mir hat dieser Tipp schon öfter wunderbar funktioniert.

Shy Bladder Syndrom
Versuch dich selbst nicht so sehr unter Druck zu setzen.

#3 Mach dir nicht so viele Gedanken

Finden die anderen es komisch, dass ich so lange brauche? Denken sie, ich bin nicht normal? Solche Gedanken gehen mir öfter durch den Kopf, wenn sich meine Blase wieder besonders schüchtern gibt. Die Wahrheit ist, dass höchstwahrscheinlich niemand Buch darüber führt, wie lange ich auf der Toilette brauche – und wenn doch, dann ist wohl eher diese Person nicht normal. Ich kann dir und mir deshalb nur empfehlen, nicht so viel nachzudenken. Dann setzt man sich auch gleich viel weniger unter Druck.

#4 Hol dir Hilfe

Je nachdem, wie stark dich die Paruresis im Alltag einschränkt, solltest du dir eine Behandlungsmöglichkeit suchen. Der erste Gang sollte dabei zum Urologen führen, damit körperliche Ursachen von vornherein ausgeschlossen werden. Wenn sich die Diagnose bestätigt, kann eine kognitive Verhaltenstherapie helfen, die schüchterne Blase in den Griff zu bekommen.

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Eine schüchterne Blase zu überwinden ist reine Kopfsache. Versuche, dich von deinen Problemen beim Wasserlassen nicht beeinträchtigen zu lassen. Den Gang zur öffentlichen Toilette komplett zu umgehen ist im Alltag eh nahezu unmöglich. Setz dich selbst nicht unter Druck. Mir hilft es immer, kurz die Augen zu schließen und mir Zeit zu lassen. 

Bildquelle: iStock/Tharakorn, iStock/DenBoma, iStock/KittisakJirasittichai

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