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Verrückte Hormone

Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion

Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Antriebslosigkeit: All dies können Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Diese hormonelle Störung kann angeboren sein, sich aber auch erst im Laufe der Zeit schleichend entwickeln. So weit muss es aber gar nicht erst kommen! Wir erklären Dir alles Wissenswerte rund um das Thema Schilddrüsenunterfunktion!

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Du schaffst es einfach nicht, Dein Gewicht zu reduzieren, fühlst Dich oft schlapp, ausgelaugt und antriebslos? Dann könntest Du unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden. Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die sich unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre befindet. Sie hat die Form eines Schmetterlings und ist dafür verantwortlich zwei wichtige Hormone zu produzieren: Thyroxin und Trijodthyronin. Diese zwei Hormone sind wichtig für verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist dieser Stoffwechselhaushalt gestört und der Körper kann nicht mehr seine bisherige Leistung erzielen. Doch wie kommt es eigentlich dazu?

Wie kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion?

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Es gibt verschiedene Arten der Schilddrüsenunterfunktion. So kann es einerseits sein, dass Du schon von Geburt an darunter leidest. Dies ist allerdings eher selten der Fall. Meist entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion erst im Laufe der Zeit. Der Auslöser dafür ist häufig eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Aber auch Jodmangel kann in vereinzelten Fällen eine Schilddrüsenunterfunktion und zudem eine Vergrößerung der Schilddrüse hervorrufen. Der Körper wird dann nicht ausreichend mit den Hormonen Thyroxin und Trijodthyronin versorgt. Der Stoffwechsel läuft daraufhin langsamer als normal und führt zu einer Reihe von Symptomen, die Du vielleicht auch schon bei Dir festgestellt hast. Diese Symptome sind vielfältig und können bereits ein Hinweis auf diese hormonelle Störung sein, daher solltest Du unbedingt einen Hausarzt konsultieren, solltest Du die Befürchtung haben, unter einen Schilddrüsenunterfunktion zu leiden.

Eine Patientin bei der Untersuchung der Schilddrüse
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann nur durch den Arzt festgestellt werden

Zu den Symptomen, die Anzeichen davon sein können, dass Deine Schilddrüse nicht ausreichend arbeitet, gehören Müdigkeit, trockene Haut und Haare, Gewichtszunahme, Lustlosigkeit und sogar Depressionen. Die Intensität der Krankheit kann dabei von Patient zu Patient schwanken: So unterscheidet man zwischen einer schwachen (latenten) Ausprägung und einer starken (manifesten) Schilddrüsenunterfunktion. Doch egal, ob sie nur leicht ausgeprägt oder stark ist: Behandelt werden muss die Schilddrüsenunterfunktion in jedem Fall!

Wie kann ich feststellen, ob ich an einer Schilddrüsenunterfunktion leide?

Ob Du von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen bist, kannst Du zunächst einmal testen, wenn Du Dich fragst, ob Du unter den oben genannten Symptomen leidest. Müdigkeit, trockene Haut und Haare, Gewichtszunahme und Lustlosigkeit können von einer hormonellen Störung herrühren, können aber auch andere Ursachen haben. Um eine eindeutige Diagnose zu erhalten, solltest Du einen Arzt aufsuchen, der eine Blutuntersuchung bei Dir vornimmt. Eine Schilddrüsenunterfunktion ist in der Regel leider heilbar, gilt dennoch aber nicht als akut lebensbedrohlich. Falls Du unter dieser Störung leiden solltest, musst Du Dich darauf einstellen, dauerhaft Medikamente zu nehmen, denn mit einer entsprechenden Therapie kann die Schulddrüsenunterfunktion gut in Griff bekommen werden. Mit Hilfe der Tabletten kannst Du ein ganz normales Leben führen, ohne dass weiterhin unter Symptomen zu leiden hast.

Schilddrüsenunterfunktion – ein Frauenproblem?

Schwangerschaften und die Wechseljahre beeinflussen den Hormonhaushalt stark, was häufig ursächlich für eine Schilddrüsenunterfunktion ist. Frauen leiden demnach häufiger unter einer verminderten Funktion der Schilddrüse. Auch die so genannte Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, tritt sehr viel häufiger beim weiblichen Geschlecht auf. Das Organ ist bei dieser Krankheit dauerhaft entzündet und gesundes Schilddrüsengewebe wird zerstört. Die Schilddrüsenunterfunktion ist in diesem Fall dauerhaft. Auch Empfängnisstörungen können auf eine Unterfunktion der Schilddrüse zurückzuführen sein. Solltest Du also Probleme haben, schwanger zu werden, ist eine Untersuchung der Schilddrüse ratsam. Während einer Schwangerschaft solltest Du Deine Schilddrüse unterstützen, indem Du Jodid-Tabletten zu Dir nimmst. Diese fördern die Entwicklung des Kindes: Die Schilddrüse Deines Ungeborenen arbeitet nämlich bereits im Mutterleib völlig selbstständig und ist deshalb auf die Jodversorgung durch die Mutter angewiesen. Ein Jodmangel des Kindes kann z. B. zu vermindertem Wachstum und verminderter Intelligenz führen.

Gewichtszunahme durch Schilddrüsenunterfunktion?

Da der Körper durch die Schilddrüsenunterfunktion einen verlangsamten Stoffwechsel hat, verzögern sich die chemischen Prozesse. Damit einher geht auch, dass der Grundumsatz, also der Kalorienverbrauch pro Tag, sinkt. Wenn Du unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidest, benötigt Dein Körper also weniger Energie als mit einer intakten Schilddrüse. Daher kann es sein, dass Du zunimmst, sogar dann, wenn Du weniger isst als zuvor. Ein weiterer Grund, warum Du bei einer Schilddrüsenunterfunktion an Gewicht zulegst, hängt damit zusammen, dass eine vermehrte Flüssigkeitseinlagerung in den Zwischenräumen der Organe beziehungsweise zwischen den Zellen stattfindet – und schon sind wieder ein paar Kilo mehr auf der Waage. Die Pfunde wieder los zu werden, ist gar nicht so einfach, wenn Du unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidest – möglich ist es aber natürlich trotzdem. So solltest Du in Abstimmung mit Deinem Arzt Schilddrüsenhormone zur Therapie einnehmen. Durch die passenden Medikamente werden Deinem Körper die fehlenden Hormone zugeführt, der Stoffwechsel wird wieder angekurbelt. Der Grundumsatz ist wieder erhöht und Dein Körper verbrennt mehr Kalorien. Auch kannst Du Deinem Körper selbst auf die Sprünge helfen, indem Du Dich viel bewegst und auf Deine Ernährung achtest. Du solltest Dich kalorienreduziert und ausgewogen ernähren und Dir eine Sportart suchen, die Du mehrmals die Woche betreibst.

Wie kann ich einer Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen?

Solange die Schilddrüsenunterfunktion nicht angeboren ist, kannst Du natürlich versuchen, dieser Hormonerkrankung vorzubeugen. Wichtig ist, dass Du bei deiner Ernährung darauf achtest, genügend Jod zu Dir zu nehmen. Jodmangel kann nämlich ein Auslöser für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Jod ist ein natürlich vorkommendes, aber nur in kleinen Mengen in der Nahrung vorhandenes Spurenelement und ein unverzichtbarer Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Ohne ausreichende Jodmengen kann nicht genügend Schilddrüsenhormon gebildet werden. Da der Jodgehalt in hiesigen Böden sehr gering ist, kann es zu einem Jodmangel kommen. So nehmen in Deutschland Menschen, die kein jodiertes Speisesalz verwenden, durchschnittlich nur die Hälfte der erforderlichen 200 µg Jod pro Tag auf. Um den Jodmangel auszugleichen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Kochsalz mit Jod zu versetzen, um die tägliche Jodzufuhr zu erhöhen. Geeignetes Salz ist beim Einkauf am Zusatz „jodiertes Speisesalz“ zu erkennen.

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine hormonelle Störung mit unangenehmen Begleiterscheinungen. Doch falls sich diese Krankheit im Laufe der Zeit bei Dir eingeschlichen hat, kannst Du trotzdem aktiv werden und mit Medikamenten gezielt gegen die Hormonunterversorgung vorgehen. Leider ist die Schilddrüsenunterfunktion nicht heilbar, aber mit den richtigen Tabletten müssen die Schilddrüsenunterfunktion und ihre Symptome nicht Dein Leben bestimmen.

Bildquelle: istock/KatarzynaBialasiewicz

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