Eine Röschenflechte kommt urplötzlich und verschwindet oft auch wieder genauso schnell. Doch warum entsteht eigentlich diese seltsam schuppende Rötung? Wir gehen der Hauterkrankung auf den Grund und verraten, wie die Behandlung abläuft.
Röschenflechte: So erkennst du sie
Es gibt unzählige Arten von Hautschuppungen und Hautkrankheiten. Manche sind auf Allergien oder Infektionen zurückzuführen, aber auch psychischer Stress kann zu einer Reaktion und Veränderung der Haut führen. Bei der sogenannten Röschenflechte (lateinisch auch Pityriasis rosea) kann bisher nicht genau gesagt werden, ob ihre Ursachen bakterieller oder viraler Natur sind. Es wird angenommen, dass sie auf eine Art von Herpesviren zurückzuführen ist. Diese lästige Hautrötung betrifft meist Kinder und junge Erwachsene bis zu einem Alter von 35 Jahren. Mädchen und Frauen sind oft etwas häufiger betroffen als junge Männer. Laut Studien scheinen auch Stress und Allergien solche Hautreaktionen hervorzurufen.
Zunächst wirst du einen roten ovalen Hautfleck bemerken, das sogenannte Primärmedaillon oder auch „Tache mére“ (Mutterfleck) genannt. Er tritt häufig in der Bauchgegend auf und vermehrt sich nach einigen Tagen um weitere gerötete Stellen am Oberkörper. Diese Flecken heben sich leicht ab, entwickeln eine Schuppung und jucken oft ein wenig. Der Juckreiz tritt aber nicht bei jedem auf. Die weiteren Flecken sind meist deutlich kleiner als der Mutterfleck und werden nur wenige Millimeter groß. Meistens ordnen sie sich quer zu deiner Körperachse an. Die Röschenflechte ist nicht ansteckend und verschwindet auch bei Kleinkindern meist nach einiger Zeit wieder.
Folgende Symptome können mit der Röschenflechte einhergehen:
- starker Juckreiz
- Schuppenbildung
- intensive Rötung
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen
Achtung: Wenn solch eine Hautrötung bei dir auftritt, solltest du am besten deinen Hautarzt aufsuchen und abklären lassen, ob es sich um eine harmlose Rosen-Flechte handelt oder eine andere Hautkrankheit dahinter steckt. Oft verschwindet die Flechte nach ein paar Wochen wieder, sollte sie jedoch stark jucken und dich sehr einschränken, ist der Arztbesuch unumgänglich.
Röschenflechte: Behandlung der Hautkrankheit
Wenn du vermutest, dass die Rötung an deinem Bauch oder Oberkörper eine solche Röschenflechte ist, dann brauchst du nicht in Panik verfallen: Im Allgemeinen ist diese Hautkrankheit ungefährlich und geht so plötzlich, wie sie gekommen ist. Damit du nicht dauerhaft unter ihr leidest, kannst du einiges tun, damit sie sich schneller zurückbildet.
#1 Die richtige Kleidung
Damit die betroffenen Hautstellen, dich nicht zu sehr ärgern, solltest du keine eng anliegende Kleidung oder synthetische Stoffe tragen, in denen du sehr schwitzt. Außerdem verstärkst du den Juckreiz, wenn deine Kleidung permanent an der Flechte reibt. Auch nachts empfiehlt sich ein weites T-Shirt.
#2 Wärme vermeiden
Damit die Hautstellen nicht zusätzlich gereizt werden, musst du auf lange warme Vollbäder und heiße Duschen verzichten. Dies trocknet die Haut zu sehr aus und würde die Schuppenbildung weiter verstärken. Auch Saunagänge sind jetzt keine gute Idee.
#3 Kein Sport
Sportmuffel werden mit diesem Hinweis kein Problem haben, allen anderen sei angeraten, das tägliche Work-out auf ein Minimum zu begrenzen. Solltest du einer sehr schweißtreibenden Sportart nachgehen, wäre es besser ein paar Tage auf diese zu verzichten. Sobald sich die Haut bessert, kannst du wieder loslegen.
#4 Hausmittel
Damit sich die Haut nicht weiter schuppt, sollen auch Ölbäder sowie Umschläge mit Schwarzkümmel oder Lavendelöl helfen. Wichtig ist es, der Haut Feuchtigkeit zuzuführen und alles zu unterlassen, was zur weiteren Austrocknung führt.
#5 Pflegecreme
Der Juckreiz ist nicht bei jedem Betroffenen gleich stark ausgeprägt. Solltest du bei starkem Jucken dazu neigen, deine Haut zu kratzen, empfehlen wir unbedingt die Behandlung mit einer beruhigenden Creme. Hier greifst du am besten zu Lotionen mit dem Wirkstoff Polidocanol oder zu einem schwachen Kortisonpräparat. Auch ein Antihistaminikum kann helfen. Ob eines dieser Präparate notwendig ist, sollte am besten ein Hautarzt abklären. Notwendig sind sie nur, wenn die Flechte dich stark einschränkt und längere Zeit nicht verschwindet.
#6 Phototherapie
In bestimmten Fällen kann dir dein Dermatologe auch eine spezielle Phototherapie verschreiben. Das ist eine Bestrahlung mit UV-Licht, die zum Abklingen der Rötungen beiträgt. Ob das bei dir notwendig ist, klärt am besten auch ein Arzt.
Röschenflechte und Schwangerschaft: Ist das gefährlich?
Vor der 15. Schwangerschaftswoche ist eine solche Hautkrankheit nicht ganz ungefährlich. Zeige die betroffenen Stellen am besten direkt deinem Gynäkologen oder besuche deinen Hautarzt. Sie könnten das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt erhöhen. Daher sollten Schwangere ihren Körper besonders beobachten und eine starke Veränderung der Haut ernst nehmen. Ähnlich gilt das auch bei einer Gürtelrose in der Schwangerschaft. Sie ist meist ungefährlich, sollte aber vom Arzt beobachtet werden.
Röschenflechte beim Säugling
Wenn du glaubst, dein Baby könnte eine Röschenflechte haben, dann solltest du dies ebenfalls einmal mit dem Kinderarzt abklären. Er kann am besten beurteilen, ob es sich um die ungefährliche Hautrötung handelt oder sich eine andere Krankheit entwickelt. Geh bei jeder Hautveränderung am besten einmal zum Arzt, dann weißt du sicher, dass alles harmlos ist.
Eine Röschenflechte ist sehr lästig, doch zum Glück ungefährlich und nicht ansteckend. Die gute Nachricht ist: Wer sie einmal durchlebt hat, wird dagegen immun und kann sie nicht noch einmal bekommen. Wenn du deiner Haut etwas Gutes tun willst, versuche es einmal mit Avocadoöl. Kennst du weitere Hausmittel, die bei der Behandlung deiner Röschenflechte geholfen haben? Berichte uns hier gern davon.
Bildquellen: iStock/Voyagerix, Tharakorn, juefraphoto
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