Die gemeldeten Corona-Neuinfektionen sinken zwar langsam, sind jedoch noch immer hoch. Für die Gesundheitsämter ist es deshalb nach wie vor schwierig, Infektionsketten nachzuverfolgen. Dennoch sammelt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie Daten darüber, wo die meisten Übertragungen stattfinden. Eine Statistik des Instituts zeigt nun, welche Orte das sind und wie sich die Verteilung im Laufe der Pandemie verändert hat.
Durch die hohen Fall- und Testzahlen ist es schwierig nachzuvollziehen, wo genau sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat. Viele Fälle können keinem konkreten Ausbruch zugeordnet werden. Das ist vor allem auf die schwer nachvollziehbaren Infektionsketten des aktuellen Infektionsgeschehens zurückzuführen. Zu Beginn der Pandemie konnten noch weitaus mehr Fälle einem Ausbruch zugeordnet werden. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt auch weniger getestet und das in erster Linie in Altersheimen, Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen mit besonders gefährdeten Patienten.
In die Statistik laufen zudem nur Fälle ein, die sich einem sogenannten Cluster, also einem Ausbruch mit mehr als fünf Infizierten zuordnen lassen. 35 Prozent der zuordbaren Fälle gehören jedoch zu Ausbrüchen mit zwei bis vier Fällen.
Zu Beginn der Pandemie wurden vor allem in Altenheimen, Krankenhäusern und anderen medizinischen Behandlungseinrichtungen viele Ausbrüche verzeichnet. Zwischenzeitlich ging der Anteil der hier gemeldeten Infektionen stark zurück. Doch mittlerweile sind Altersheime neben privaten Haushalten wieder die häufigsten Infektionsquellen. Und auch in Krankenhäusern stecken sich immer mehr Menschen an. Vor dem Lockdown waren es außerdem Arbeitsplätze, an denen sich viele Menschen angesteckt haben, doch die Zahl geht mittlerweile immer stärker zurück.
Eine US-amerikanische Studie, die im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurde, kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Demnach stecken sich etwa 46 bis 66 Prozent der Menschen in privaten Haushalten an. Die Erklärung ist einfach: Hier ist der Kontakt länger und intensiver. Ähnlich sieht es auch in anderen nicht privaten Sammelunterkünften wie Flüchtlingsheimen, Gefängnissen oder Obdachlosenheimen aus. Ein weiterer wichtiger Ansteckungsort sind laut der Studie Veranstaltungen. Dazu zählen die Autoren jedoch nicht nur Konzerte oder andere Live-Veranstaltungen. Auch die Ausbrüche in der fleischverarbeitenden Industrie fallen in diese Kategorie.
Die Zahlen sind mit Vorsicht zu interpretieren
Das RKI selbst ruft dazu auf, die Zahlen in der Statistik mit Vorsicht zu interpretieren. Denn allzu oft ist die Zuordnung zu einem Infektionsumfeld nicht eindeutig möglich. Oftmals war eine Ansteckung theoretisch an mehreren Orten möglich. Welche Situation letztendlich genau zur Infektion geführt hat, kann dann nur gemutmaßt werden. Auch gibt es Orte, an denen Infektionsketten nur sehr schwer nachzuvollziehen sind. Dazu zählen zum Beispiel Supermärkte oder öffentliche Verkehrsmittel. Die wenigsten wissen, neben wem sie auf einer Zugfahrt gesessen haben. Eine Information des Kontakts ist nur dann möglich, wenn dieser zum Beispiel die Corona Warnapp nutzt.
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In Altersheimen, Schulen oder Krankenhäusern hingegen können eher Cluster gefunden werden, weshalb die Zuordnung der Infektionsquelle hier einfacher ist.
Bildquelle: istock/Inside Creative House, RKI