Es gibt eigentlich nur eine Sache, die wir von Geburt an können: Atmen. Man könnte also glauben, die richtige Atmung erlernen wir von ganz alleine. Leider stimmt das nicht so ganz. Zwar passen wir unsere Atemfrequenz im Laufe des Lebens dem optimalen Rhythmus an, doch das heißt nicht, dass wir automatisch die richtige Anzahl an Atemzügen machen. Doch welche ist das überhaupt und warum ist „richtiges“ Atmen so wichtig?
Ob beim Yoga oder Meditieren, das Thema Atmung wird immer präsenter. Eigentlich verrückt, schließlich atmen wir doch ganz automatisch. Warum also groß darüber Gedanken machen? Dafür gibt es aus medizinischer Sicht eine ganze Reihe an Gründen. Hier nur mal eine kleine Auswahl: die Atmung kann die Sauerstoffkonzentration im Blut beeinflussen, aber auch den Stoffwechsel und die Verdauung. Zudem lässt sich durch bewusste Atmung das Stresslevel senken und die Psyche positiv beeinflussen. Das kann auch helfen, besser einzuschlafen. Selbst beim Abnehmen soll die richtige Atmung helfen. Nur, wie atmen wir denn richtig?
So viele Atemzüge pro Minute sind optimal
Wie viele Atemzüge wir pro Minute machen, verändert sich im Laufe des Lebens. Kinder atmen wesentlich schneller als Erwachsene. Folgende Atemfrequenzen sind je nach Alter normal:
- Babys: ca. 35-45 Atemzüge/min
- Kleinkinder: ca. 20-30 Atemzüge/min
- Kinder: ca. 16-25 Atemzüge/min
- Erwachsene: ca. 12-18 Atemzüge/min
Bei weniger als 10 Atemzügen pro Minute spricht man von einer Bradypnoe. Eine verlangsamte Atmung ist im Tiefschlaf oder während einer Meditation normal. Liegt sie auch im Alltag vor, könnte das auf eine Schädigung des Atemzentrums hinweisen. Oftmals gefährlicher ist jedoch eine Tachypnoe, also eine zu schnelle Atmung mit mehr als 20 Atemzügen pro Minute. Sie kann zur Hyperventilation und dem Gefühl der Atemnot führen. Kurzfristige Auslöser können zu geringe Sauerstoffwerte im Blut etwa durch körperliche Belastung, Stress oder Fieber sein. Allerdings können auch Herz- oder Lungenerkrankungen sowie Adipositas die Atmung beschleunigen. Wer häufig das Gefühl hat unter Kurzatmigkeit zu leiden, sollte deshalb einen Arzt aufsuchen.
Tief statt flach atmen
Grundsätzlich ist eine tiefe Atmung für Körper und Wohlbefinden gesünder als eine flache Atmung. Wer zu flach atmet und somit weniger Sauerstoff ein- als ausatmet, kann dadurch Kopfschmerzen und Verspannungen bekommen oder gar hyperventilieren. Die genaue Atemfrequenz lässt sich nur schwierig kontrollieren, wohl aber die Tiefe der einzelnen Atemzüge. In stressigen Situationen kann es deshalb hilfreich sein, sich auf die Atmung zu konzentrieren und Übungen auszuführen, die die Atmung beruhigen.
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