Hier ein Tampon, da eine Binde, so teuer kann die Periode doch nicht sein, könnte man(n) meinen. Ist sie aber.
Was uns Frauen die Menstruation im ganzen Leben kostet, wird gerne heruntergespielt. Doch schaut man sich mal das finanzielle Endergebnis an, ist es eigentlich erschreckend, das so selbstverständlich erwartet wird, dass jede Frau mit den Kosten klar kommt, wenn sie nicht gerade vom „Free Bleeding” überzeugt ist. Und das sind wahrscheinlich nicht gerade viele.
Kommen wir also zur großen Gesamtrechnung, die uns theoretisch in der Menopause vorgelegt werden würde, wenn die Periode für uns nach Jahrzehnten des (finanziellen) Blutens vorbei wäre und wir bis dahin noch nicht für all die benötigten Hygieneartikel gezahlt hätten.
Der Spiegel hat eine Beispielrechnung aufgestellt, was Frauen allein für Tampons bezahlen müssten bei durchschnittlich 456 Perioden zwischen 13 und 51 Jahren. Eine 64er-Packung Tampons aus der Drogerie kostet beispielsweise 4,75 Euro, pro Tag benötigt man während der Menstruation laut Hersteller alle sechs Stunden einen neuen Tampon, also vier pro Tag. Insgesamt bräuchte man in seinem Leben also 9.120 Tampons, was 143 Packung wären. Und die kosten nach dieser Rechnung 677 Euro.
Klingt noch nicht viel? Na ja, dann denk mal daran, wie viele Tampons verloren gehen, du an Freundinnen weitergibst und so weiter. Und: Zusätzlich kommt laut des Spiegel-Berichts nochmal etwa derselbe Betrag für Binden oben drauf, womit wir schon bei rund 1.350 Euro wären. Dazu kommen bei vielen Frauen Schmerztabletten, ohne die sie die fiesen Bauchkrämpfe während der Periode kaum aushalten. Hier schwanken die Kosten natürlich, je nachdem, wie viele du benötigst. In diesem Falle wurde ein Gesamtbetrag für Hygieneartikel und Schmerztabletten von fünf Euro pro Periode veranschlagt. Tja und bei den errechneten 456 Perioden wären wir bei 2.280 Euro. Autsch!
Traurig: Im Vergleich zu Frauen in den USA kommen wir damit noch günstig weg. Die müssen nämlich ernsthaft eine Luxussteuer auf Tampons und Co. zahlen. Die amerikanische Huffington Post kommt auf einen Gesamtpreis von 18.171 Dollar, also rund 15.500 Euro, allerdings auch inklusive Dingen wie neuer Unterwäsche (und ja, die ist wirklich manchmal nötig, nicht wahr?!) und der Antibabypille. Die britische Huffington Post kommt sogar für britische Frauen auf 18.000 Pfund, also rund 20.000 Euro als Gesamtkosten für die Periode.
Kein Wunder also, dass Frauen weltweit eine finanzielle Entlastung für Tampons und Co. fordern, heißt: Entweder eine niedrigere bzw. gar keine Besteuerung solcher Produkte oder vielleicht sogar die Gratis-Herausgabe, schließlich handelt es sich hier nicht um Produkte, die wir uns einfach zum Spaß kaufen – sondern weil wir es müssen. Nicht nur, damit wir uns selbst wohler fühlen, sondern doch im Endeffekt auch die Gesellschaft.
Menstruationstassen als günstigere Alternativen?
Doch bis sich in der Politik hier etwas tut, kann es dauern. Bis dahin sind Menstruationstassen wenigstens eine kostenreduzierende Alternative. Diese sollen MenstrualCup Reviews zwischen sechs Monaten und mehreren Jahren nutzbar sein. Voraussetzung ist natürlich ein pfleglicher Umgang und die richtige Reinigung. Eine Binde ersetzt sie an besonders starken Menstruationstagen aber auch nicht.
Das erzählen ein paar Frauen übrigens ganz ehrlich über die Verwendung von Menstruationstassen:
Ganz schön hart, was wir blechen müssen, nur weil wir Frauen sind, oder? Hättest du gedacht, dass er Betrag so hoch ist oder ihn sogar noch höher geschätzt? Und bist du schon aus Spargründen und/oder Überzeugung auf die Menstruationstasse umgestiegen? Wir sind auf deine Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren gespannt.
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