Während mittlerweile schon mehrere Impfstoffe gegen SarsCov2 auf dem Markt sind, geht die Suche nach einem wirksamen Medikament weiter. Einstige Hoffnungsbringer wie das Ebola-Medikament Remdesivir sind zwar zur Behandlung zugelassen, erwiesen sich jedoch als weniger wirkungsvoll als gedacht. Doch nun konnten Forschende der Uni Würzburg erste Erfolge mit einem einst zur Grippebekämpfung entwickelten Wirkstoff erzielen. Molnupiravir könnte in Zukunft zur Bekämpfung von Covid-19 eingesetzt werden.
Ein Medikament gegen Corona, das einfach nur geschluckt werden muss und einen starken Verlauf der Krankheit direkt nach dem ersten positiven Test verhindert: Es klingt fast zu schön um wahr zu sein. Noch ist Molnupiravir auch nicht zugelassen. Doch in ersten Studien verspricht das Medikament genau das. Anders als Remdesivir kann es nicht erst bei schweren Verläufen, die auch die Lunge angreifen, sondern sofort verabreicht werden – und das ganz einfach in Form einer Tablette.
Bis es ein Medikament gibt, ist die Impfung der wichtigste Schutz gegen Covid-19. Im Video zeigen wir dir, wie du den digitalen Impfpass bekommst:
Wie wirkt Molnupiravir?
Über die Funktionsweise des antiviralen Wirkstoffs, der ursprünglich zur Behandlung der Grippe entwickelt wurde, war lange nicht viel bekannt. Mittlerweile haben Forschende der Justus-Liebig-Universität Würzburg und des Max-Planck-Instituts in Göttingen jedoch erkannt, wie genau Molnupiravir Viren unschädlich macht. Offenbar werden RNA-Bausteine in das Erbgut des Virus eingeschleust, die dafür sorgen, dass das Virus sich nicht weiter vermehren kann, weil die neuen Kopien fehlerhaft sind. Aktiviert wird das Medikament, das geschluckt wird, erst mit der Verdauung.
Wann könnte Molnupiravir zugelassen werden?
Das Medikament befindet sich aktuell noch in der dritten Entwicklungsphase, es wird also an einer Vielzahl an Proband*innen getestet. Studienergebnisse werden voraussichtlich im Herbst erwartet. Dann wird sich entscheiden, ob diese für eine Zulassung bei der EMA reichen. Die USA sind optimistisch und haben sich bereits 1,7 Millionen Dosen des Medikaments gesichert. Der Wirkstoff könnte nicht nur gegen Corona, sondern gegen andere Viruserkrankungen helfen. In der Corona-Pandemie könnte er einen entscheidenden Durchbruch bedeuten, müsste man dann nicht mehr nur auf die Wirksamkeit von Impfungen vertrauen, sondern hätte auch im Fall einer Infektion eine zuverlässige Behandlungsmöglichkeit.
Bildquelle: istock/peterschreiber.media