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Migräne-Patientin verrät, was ihr im Alltag wirklich hilft

Migräne-Patientin

Etwa 15 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer leiden laut Robert Koch-Institut unter Migräne. Trotzdem wird die Krankheit oft nicht ernst genommen. Dabei bedeutet Migräne für viele Betroffene mehr als „nur“ Kopfschmerzen. Attacken können bis zu 72 Stunden andauern und neben starken Kopfschmerzen Symptome wie Übelkeit, Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit verursachen. Kommen die Attacken häufiger im Monat vor, bedeutet das für Betroffene wie Beatrice eine starke Beeinträchtigung im Alltag. Sie verrät uns, wie die Migräne sich auf ihren Alltag auswirkt und wie ihr Routinen und die richtige Ernährung helfen, Attacken vorzubeugen.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Interview kannst du dir in unserer Podcast-Folge anhören.

Beatrice leidet bereits seit ihrer Schulzeit unter Migräne.

desired: Du hast schon als Kind unter Migräne gelitten und hattest später teilweise bis zu 12 Attacken im Monat. Kannst du uns ein wenig über deine Migräne-Geschichte erzählen?

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Beatrice: Als Kind wusste ich natürlich noch gar nicht, dass das bei mir Migräne ist. Ich dachte immer, das sind normale Kopfschmerzen, obwohl Lichtempfindlichkeit und Übelkeit auch immer dazugehörten. Eine Zeit lang war es nur, wenn ich krank war, aber in der Pubertät mit 15, 16 Jahren wurde es immer häufiger. Ich hatte die Attacken zwei bis dreimal in der Woche. Ich habe mich darüber informiert, was es ist und was ich dagegen tun kann. Seitdem versuche ich, Wege zu finden, um die Anfälle zu reduzieren.

Damals gingst du noch zur Schule. Hattest du deshalb auch öfter Fehlzeiten oder bist du trotz Schmerzen in den Unterricht gegangen?

Ich habe immer versucht, es irgendwie durchzustehen, Tabletten zu nehmen und es auszuhalten, wenn die Übelkeit und die Schmerzen nicht zu stark waren. Ich konnte mich nicht jedes Mal krankmelden. Wenn man sagt, dass man Kopfschmerzen oder Migräne hat, dachten die Lehrer oft, das sei eher eine Ausrede, weil man keine Lust auf den Unterricht hat. Auch heute noch versuche ich mich bei der Arbeit nicht zu oft krankzumelden.

Du hast deine Diagnose mit 20 Jahren bekommen. Welche Kriterien braucht es dafür und wie lief das ab?

Ich bin damals zum Arzt gegangen und habe gesagt, dass ich oft Kopfschmerzen, Übelkeit und viele weitere typische Symptome habe und das ich denke, dass es wahrscheinlich Migräne ist. Der Arzt hat mich dann gefragt, wie oft ich diese Symptome habe und ist bei dieser Häufigkeit ebenfalls von Migräne ausgegangen. Ich hatte dann noch einen Termin beim Neurologen, um es genauer abzuklären. In dem Alter bin ich auch auf Triptane zur Behandlung gestoßen, die man speziell gegen Migräne nehmen kann. Normale Schmerzmittel haben bei mir oft nicht richtig gewirkt.

Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen und Migräne sind die häufigsten. Außerdem können Kopfschmerzen als Begleitsymptom von anderen Krankheiten auftreten. Typisch für Migräne ist, dass die Kopfschmerzen nur auf einer Seite auftreten, war das bei dir auch der Fall?

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Ja, genau, die Kopfschmerzen sind bei mir immer einseitig, es ist aber nicht immer dieselbe Seite. Das ist auch typisch für Migräne.

Auch eine verstopfte Nase kann Kopfschmerzen auslösen. Hier haben wir fünf Erkältungstipps:

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Bei Migräne hat man neben den Kopfschmerzen meist noch andere Symptome, typische sind etwa die Aura mit Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit. Welche Symptome sind bei dir besonders häufig?

Die Attacken beginnen bei mir normalerweise mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Ich habe dann zum Beispiel Blitze vor den Augen. Damit kündigt sich eine Attacke bei mir meistens an. Dann kommen auch schnell die Kopfschmerzen und Übelkeit dazu. Wenn die Attacke sehr stark ist, kann es auch sein, dass ich mich übergeben muss.

Wie lange dauert eine Migräne-Attacke bei dir normalerweise?

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Bei mir ist die Attacke normalerweise so nach 24 Stunden vorbei. Migräne-Attacken können zwischen 24 und 72 Stunden andauern, deshalb bin ich froh, dass ich eher die kürzere Spanne habe. Wenn ich die Triptane rechtzeitig nehme, dann ist die Attacke sogar meist schon nach wenigen Stunden weg. Die Tabletten helfen gut, um eine Attacke zu reduzieren, allerdings sind meine Attacken dadurch nicht weniger oft geworden.

Weißt du, was bei dir die Migräne auslöst und was du tun kannst, um Attacken im Alltag vorzubeugen?

Bei mir ist auf jeden Fall das Wetter ein Auslöser, vor allem wenn es sehr unbeständig ist. Daran kann ich natürlich nichts ändern. Aber ich habe auch gemerkt, dass mein Schlaf-Wach-Rhythmus einen Einfluss hat. Ich versuche deshalb, möglichst immer zu denselben Zeiten schlafen zu gehen und aufzustehen. Wenn ich das nicht schaffe, bedeutet das für meinen Körper oft Stress und der löst dann schnell eine Attacke aus. Außerdem habe ich an einer Studie von sinCephalea teilgenommen. Dabei misst man über einen bestimmten Zeitraum den Blutzuckerspiegel und bekommt dann eine Analyse, auf welche Lebensmittel der Blutzucker besonders stark reagiert. Denn auch starke Änderungen hierbei können Migräne auslösen. Ich habe so zum Beispiel festgestellt, dass mein Körper auf Kartoffeln besser reagiert als auf Pasta. Durch den geregelten Tagesablauf und dadurch, das ich auf meine Ernährung achte, habe ich es geschafft, meine Attacken deutlich zu reduzieren.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Interview kannst du dir in unserer Podcast-Folge anhören.

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Bildquelle: iStock/Boris Jovanovic, privat

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