Durch die Corona-Krise standen Trinkwasseranlagen von Hotels, Ferienwohnungen, Schwimmbädern und Sportanlagen monatelang still. Nun warnt das Robert-Koch-Institut (RKI) bei Wiedereröffnung vor einem möglichen Legionellen-Risiko.
Hotels und Ferienwohnungen können wieder gebucht werden, Schwimmbäder heißen wieder Badegäste willkommen und auch Sportbegeisterte können wieder aktiv Sportanlagen nutzen. Allerdings droht nun auch Gefahr! Das RKI warnt nun, dass unsachgemäße und fehlende Wartungen der Trinkwasseranlagen während des Corona-Shutdowns zu einem erhöhten Wachstum von Legionellen führen könne. Betreibern wird nun geraten noch vor ihrer Wiedereröffnung die Trinkwasseranlagen einwandfrei zu warten und zu reinigen.
Was sind Legionellen und wie werden sie übertragen?
Legionellen sind eine Art von Bakterien, die bei Menschen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen können. Angefangen bei leichten grippalen Beschwerden, können sie ebenfalls eine schwere Lungenentzündung verursachen. Übertragen werden Legionellen über Wassertröpfchen, die Erreger enthalten. Dies lässt vermuten, dass sie über das Trinken von unreinem Wasser übertragen werden, doch die Tröpfchen verbreiten sich auch in der Luft und können über eben diese eingeamtet werden. Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, stellen nur wenige der möglichen Ansteckungsrisiken dar. Wichtig: Legionellen werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen.
Ein Risiko für Menschen mit Immunschwäche
Wer ist besonders anfällig? Wie bei den meisten Krankheiten, sind es auch im Falle der Legionellen Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, oder jene, die bereits Grunderkrankungen (wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes) haben. Aber auch starke Raucher und besonders ältere Menschen gelten als gefährdet. Männer sollen zwei- bis dreimal öfter erkranken als Frauen und bei etwa fünf bis zehn Prozent der durch Legionellen erkrankten Patienten verläuft die Krankheit tödlich.
Hohe Temperaturen töten Bakterien ab
Legionellen vermehren sich besonders bei Temperaturen zwischen 25 Grad und 45 Grad. Gehemmt werde das Wachstum der Bakterien laut RKI bei Temperaturen über 55 Grad. Ab 60 Grad werden die Keime sogar in den meisten Fällen abgetötet.
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