Ob bei Bauch- oder Rückenschmerzen: Ein Kirschkernkissen ist häufig der Retter in der Not. Kirschkerne sind wohl die beliebteste Füllung für Körnerkissen. Und das nicht ohne Grund, denn Kirschkernkissen lassen sich vielseitig einsetzen. Wir zeigen dir, wie du sie richtig anwendest, wogegen genau sie helfen und worauf du beim Kauf achten solltest.
Wobei hilft ein Kirschkernkissen?
Durch ihre wärmende Funktion können Kirschkernkissen sehr gut gegen allerlei Verspannungen und Krämpfe helfen. Die Kerne speichern die Wärme gut und können so lange Zeit wärmen. Viele empfinden ein warmes Kirschkernkissen bei Bauchschmerzen oder Übelkeit als wohltuend. Vor allem auch während der Menstruation kann es als angenehm empfunden werden. Aber auch bei Muskelverspannungen etwa im Nacken oder Rücken kann die Wärme einen großen Effekt haben. Denn Wärme kann nachweislich dabei helfen, Verspannungen zu lösen. Zu guter Letzt kannst du ein Kirschkernkissen auch dann verwenden, wenn du einfach nur frierst und dich daran wärmen willst. Wenn du etwa kalte Füße hast, kann das Kissen helfen, diese schnell wieder aufzuwärmen.
Wie verwende ich ein Kirschkernkissen richtig?
Ein Kirschkernkissen sollte am besten in der Mikrowelle erwärmt werden. Hier reichen meist zwei bis drei Minuten aus, um das Kissen gleichmäßig zu erhitzen. Hast du keine Mikrowelle, kannst du den Backofen nutzen. Hier ist es jedoch wichtig, sehr vorsichtig vorzugehen. Die Temperatur sollte auf keinen Fall über 150 Grad liegen und das Kissen sollte nur maximal 15 Minuten im Backofen bleiben. Andernfalls kann der Stoff anfangen zu brennen. Wenn du dein Kirschkernkissen im Ofen aufwärmst, solltest du dir also am besten einen Timer stellen, damit du nicht vergisst, es rechtzeitig rauszuholen.
Das Kissen kannst du dann direkt auf die schmerzende Stelle geben. Oftmals ist es zu Beginn noch ein wenig zu heiß. Dann empfiehlt es sich, noch ein Tuch oder Kleidung zwischen Haut und Kissen zu legen. Je nach Kissen lässt die Wärme nach einer halben Stunde bis Stunde nach. Dann kannst du das Kissen einfach erneut erwärmen.
Kirschkernkissen können darüber hinaus auch zum Kühlen verwendet werden, denn die Kerne speichern nicht nur Wärme, sondern auch Kälte. Dafür musst du das Kissen einfach für ein paar Stunden in die Gefriertruhe oder den Kühlschrank geben, dann kannst du es wie einen Kühl-Akku verwenden.
Welche Arten von Kirschkernkissen gibt es und wo kann ich sie kaufen?
Kirschkernkissen gibt es tatsächlich in mehreren Formen. Der Klassiker ist ein kleines rechteckiges Kissen. Du kannst es fast überall kaufen, sei es in der Apotheke, bei Amazon oder als Aktionsangebot im Supermarkt.
Doch gerade, wenn du dein Körnerkissen nicht nur im Liegen nutzen willst, ist die klassische Form oft eher unpraktisch. Deshalb gibt es auch spezielle Kissen für den Nacken oder zum Umbinden um den Bauch.
Ein Kirschkernkissen für den Nacken ist meist so geformt, dass du es über deine Schultern legen kannst, sodass du dich damit noch gut bewegen kannst. Es wärmt die Schultern, den oberen Rücken und den Nacken. Ein passendes Kissen haben wir hier für 25,99 Euro bei Amazon gefunden:
Ein Kirschkernkissen zum Umbinden ist superpraktisch, wenn du Schmerzen im unteren Rücken oder Bauchschmerzen hast. Es besteht meist aus mehreren mit Kernen gefüllten Kammern und hat zwei Bänder, mit denen es sich ganz einfach um die Taille binden lässt. Damit kannst du perfekt durch die Wohnung laufen und gleichzeitig die Wärme des Kissens genießen. Ein entsprechendes Kissen haben wir hier für 19,90 Euro bei Amazon gefunden:
Wie kann ich ein Kirschkernkissen selber machen?
Alternativ kannst du ein Kirschkernkissen auch ganz einfach selber machen. Dafür musst du kein großes Handarbeitstalent haben. Alles was du brauchst sind:
- 300 bis 500 Gramm Kirschkerne (selbst gesammelt oder gekauft)
- Reinen Baumwollstoff
- Garn
- Nadel oder Nähmaschine
- Schere
Solltest du die Kirschkerne selbst gesammelt haben, musst du sie vorher gut waschen und trocknen lassen. Für den Bezug kannst du sehr gut alte Stoffreste verwenden, achte allerdings darauf, dass diese wirklich aus reiner Baumwolle bestehen. Synthetische Stoffe können sich sonst leicht entzünden. Ein alter Stoffbeutel eignet sich zum Beispiel besonders gut. Alternativ kannst du die Baumwolle aber auch z.B. bei Amazon bestellen.
Schneide zwei gleichgroße Rechtecke aus dem Stoff. Die Größe sollte so gewählt sein, dass die Kirschkerne sie gut ausfüllen. Nun nähst du den Stoff an drei Seiten zusammen. Drehe ihn dann um und fülle das Kissen mit den Kernen. Versuche nun die letzte Seite möglichst ordentlich zuzunähen, um eine schöne Naht zu erzeugen.
Wie lange hält ein Kirschkernkissen und wie muss ich es reinigen?
Ein Kirschkernkissen sollte regelmäßig gereinigt werden, dann hält es über mehrere Jahre. Du solltest dein Kissen nicht nur waschen, wenn es verschmutzt ist, sondern auch zwischen den Anwendungen. Schließlich schwitzt man durch die Wärme oft, sodass Bakterien in das Kissen gelangen. Das Kirschkernkissen lässt sich ganz einfach mit lauwarmem Wasser im Waschbecken reinigen. Einfach das Kissen ins Wasser geben und mit den Händen ausdrücken. Danach ist es wichtig, das Kirschkernkissen gut trocknen zu lassen. Das funktioniert am besten auf der Heizung. Auch wenn das Körnerkissen regelmäßig gereinigt wird, kann es sein, dass die Kerne die Wärme nach einiger Zeit nicht mehr so gut halten.
Bildquelle: istock/Iryna Mylinska