In Hinblick auf die wieder steigenden Corona-Zahlen und Krankenhauseinweisungen in Deutschland, sprach die EU kürzlich eine neue Empfehlung für den 2. Booster aus: Personen, die über 60 Jahre alt sind, sollen schnellstmöglich eine weitere Impfung bekommen. Für Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist das allerdings nicht genug – er empfiehlt die zweite Booster-Impfung nun auch für jüngere Bürger*innen.
Lauterbach fordert Anpassung der Impf-Empfehlung
Kurz nachdem die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die EU-Arzneimittelbehörde EMA ihre neue Empfehlung mit der Öffentlichkeit teilten und die Mitgliedstaaten aufforderten, die 2. Booster-Impfung ab 60 Jahren bereitzustellen, geht Karl Lauterbach noch einen Schritt weiter. Er fordert die 4. Impfung auch für unter 60-Jährige: „Wenn jemand den Sommer genießen und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen (…) Dann hat man einfach eine ganz andere Sicherheit“, äußerte der Gesundheitsminister im Gespräch mit dem Spiegel. Hiermit meint der Experte sowohl das Risiko einer Infektion als auch das Risiko einer Long-Covid-Erkrankung.
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4. Corona-Impfung auch für Personen unter 60?
Aktuell empfiehlt die Ständige Impfkommission die 4. Corona-Impfung für Personen über 70 Jahren, Risikopatient*innen, Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen und Beschäftigte im medizinischen Bereich sowie Pflegeeinrichtungen. Nach der neuen Empfehlung der EU ist es allerdings sehr wahrscheinlich, dass auch die Stiko ihre Empfehlung zeitnah anpasst. Ob in diesem Zuge der Rat von Karl Lauterbach berücksichtigt wird, auch Personen unter 60 Jahren eine weitere Impfung nahezulegen, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht voraussagen. Der Gesundheitsminister ist sich diesbezüglich sehr sicher, wie er im Spiegel-Gespräch deutlich macht: „Die Europäische Kommission ist der Empfehlung, die ich schon seit zwei Monaten ausspreche, gefolgt. Ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Stiko machen wird.“
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