Erkältungen sind ein altbekannter, ungebetener Gast, der uns immer mal wieder besuchen kommt, wenn’s gerade so gar nicht passt. Eine verstopfte Nase, Husten oder Halsschmerzen können uns dann im Alltag ausbremsen. Glücklicherweise gibt es eine bewährte Methode, die seit Jahrhunderten zur Linderung von Erkältungsbeschwerden eingesetzt wird: das Inhalieren. Wie das Inhalieren zu Hause funktioniert, welche Hausmittel zum Einsatz kommen und welche Vorteile die natürliche Methode hat, liest du hier.
Dich hat's erwischt? Bevor du zu Medikamenten greifst oder dich mit fiesen Halsschmerzen zur Apotheke schleppen musst, probier’s doch mal mit Inhalieren. Alles, was du für die Methode brauchst, hast du garantiert zu Hause: Eine Schüssel, heißes Wasser, ein Handtuch und zum Beispiel Kamillentee. Zwar konnte eine eindeutige medizinische Wirkung dem Inhalieren noch nicht nachgewiesen werden. Dennoch empfinden viele den Wasserdampf als sehr wohltuend.
Doch wie wirkt ein Dampfbad? Die warme, feuchte Luft hilft dabei, die Atemwege zu öffnen und den Schleim zu lösen, was die Atmung erleichtert und die unangenehmen Symptome einer Erkältung lindert. Das Inhalieren von Dampf befeuchtet zudem die Schleimhäute in den Atemwegen oder der Nase, was dazu beiträgt, Reizungen zu reduzieren. Außerdem hat ein 10 oder 20-minütiges Dampfbad eine entspannte Wirkung auf den Geist – fast wie ein Mini-Spa-Besuch, vor allem wenn ätherische Öle wie Lavendel ins Spiel kommen.
So funktioniert das Inhalieren bei Erkältungen
Die Prozedur ist äußerst simpel und du brauchst nicht viel Vorbereitungszeit. So funktioniert die Inhalation bei Erkältung mit Wasserdampf:
- 500 Milliliter Wasser zum Kochen bringen und in eine hitzebeständige Schüssel füllen
- Das Wasser ein wenig abkühlen lassen und nach ein paar Minuten den Kopf über das Wasser beugen und den Dampf ruhig und tief einatmen – durch den Mund und die Nase wieder aus.
- Um das Inhalieren zu intensivieren, kannst du ein Handtuch über Kopf und Schüssel hängen.
Du kannst bei einer Erkältung mehrmals inhalieren: bis zu dreimal täglich für bis zu 20 Minuten. Wenn du Schnupfen hast und inhalierst, solltest du darauf achten, nur durch die Nase auszuatmen. Sonst kann es passieren, dass die eh schon gereizte Nasenschleimhaut durch den heißen Wasserdampf anschwillt.
Was ist das beste Hausmittel zum Inhalieren?
Das Wasser ist gekocht und jetzt fragst du doch, was man bei einer Erkältung am besten inhalieren sollte? Nun, da haben sich Hausmittel bewährt, allen voran der Kamillentee.
Kamille ist eine Pflanze, die schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Sie enthält eine Fülle von Wirkstoffen, darunter ätherische Öle, Flavonoide und Antioxidantien, die entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften haben. Für das Dampfbad mit Kamillentee einfach 2 bis 3 Teebeutel aufkochen und inhalieren. Andere Teesorten, die sich beim Inhalieren bewährt haben, sind zum Beispiel Pfefferminz-, Salbei- oder Thymiantee.
Ein weiteres Hausmittel beliebtes Hausmittel ist Salz. Das typische Haushaltssalz wirkt schleimlösend, befeuchtet die Atemwege, antibakteriell und entzündungshemmend. 3 Teelöffel Salz pro 500 ml Wasser werden empfohlen.
Weitere Hausmittel, die dir auf natürliche Weise bei einer verstopften Nase helfen, haben wir in diesem Video für dich gesammelt:
Inhalieren mit ätherischen Ölen
Auch ätherische Öle werden gerne beim Inhalieren eingesetzt. Bei der Verwendung sollte man allerdings vorsichtig sein, denn nicht jedes Öl eignet sich, da es die Schleimhäute zu stark reizen kann oder zu allergischen Reaktionen führen kann. Am besten fragst du bei deinem Arzt oder Apotheker nach, ob und welches Öl zu empfehlen ist.
Inhalieren mit einem Vernebler
Ein eigens entwickelter Vernebler ist eine weitere effektive Methode, um zu inhalieren. Diese bieten den Vorteil, dass man während der Prozedur aufrecht sitzen kann und auch die Bedienung ist äußerst komfortabel und es muss keine Schüssel Wasser erhitzt werden. Das Besondere an einem Vernebler: Die Inhalationsflüssigkeit wird nicht erhitzt und verdampft, sondern zerstäubt. Dabei entstehen Aerosole (feiner Nebel mit kleinsten Teilchen), die gegenüber Wasserdampf den Vorteil haben, dass die Partikelgröße je nach Gerät so klein ist, dass auch tiefere Areale der Bronchien und nicht nur die Nasenschleimhaut erreicht werden. Wer bei einer Bronchitis inhalieren möchte, ist mit einem Vernebler, wie diesem für knapp 33 Euro von Amazon, also gut bedient.
Am besten wirkt eine Kochsalzlösung, wenn du auf das Inhalieren mit einem Vernebler setzt. Eine 0,9-prozentige isotonische Natriumchlorid-Lösung ist zur Prophylaxe von Erkältungskrankheiten geeignet, denn es hält die Schleimhäute feucht, wodurch die Selbstreinigungsfunktion zusätzlich unterstützt wird. Nach jeder Benutzung muss das Gerät gründlich gereinigt werden, da sich sonst die Erkältungsbakterien vermehren können.
Wann sollte ich besser nicht inhalieren?
Wer mit entzündlichen Hauterkrankungen, Augenerkrankungen, Asthma, sehr niedrigem Blutdruck oder Kreislaufstörungen zu tun, sollte besser keinen heißen Wasserdampf inhalieren. Auch Kinder sollten lieber nicht Inhalieren, da die Gefahr sich zu verbrühen zu groß ist. Sollten die Erkältungssymptome anhalten und nach drei Tagen nicht besser werden, sollte außerdem ein Arzt aufgesucht werden.
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