Ein Knoten in der Brust – dieses Anzeichen für Brustkrebs (Mammakarzinom) ist jeder Frau geläufig. Doch was viele nicht wissen: Es gibt noch einige andere Anzeichen dafür, an Brustkrebs zu leiden. Wir erklären dir, welche Symptome es gibt, wie hoch die Überlebenschancen sind und wie Brustkrebs therapiert wird.
- 1.Was ist Brustkrebs überhaupt?
- 2.Brustkrebs-Symptome: Darauf solltest du achten
- 2.1.Brustkrebs-Symptome bei fortgeschrittener Krankheit
- 2.2.Delle an der Brust als Krebs-Symptom
- 3.Was tun, wenn Brustkrebs-Symptome ersichtlich sind?
- 4.Wie wird Brustkrebs behandelt?
- 4.1.Operationen
- 4.2.Hormontherapie
- 4.3.Strahlentherapie
- 4.4.Chemotherapie
- 5.Wie hoch sind die Überlebenschancen bei Brustkrebs?
- 6.Wie lange dauert es, bis Brustkrebs streut?
- 7.Hier findest du weitere Informationen zum Thema Brustkrebs
Was ist Brustkrebs überhaupt?
Was wir Brustkrebs nennen, ist in der medizinischen Sprache als Mammakarzinom bekannt. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der sich in der Brustdrüse bildet, das daran angrenzende Gewebe angreift und zerstört und sich dabei weiter ausbreitet. Greift der Tumor auch den Rest des Körpers an, spricht man von der Ausbildung sogenannter Metastasen.
In Deutschland zählt der Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen von Pro Jahr erkranken knapp 70.000 Frauen daran. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt im Verlauf des Lebens – genauer gesagt ab dem 40. Lebensjahr – weiter an.
Übrigens: Brustkrebs gibt es auch bei Männern, jedoch in seltenen Fällen. Eine von 100 neuen Krebserkrankungen betrifft einen Mann. Jedes Jahr bekommen ungefähr 700 Männer die Diagnose Brustkrebs gestellt.
Brustkrebs-Symptome: Darauf solltest du achten
Viele Frauen wissen gar nicht, woran sie erkennen können, ob sie eventuell an Brustkrebs erkrankt sind. Unsere Grafik zeigt dir die wichtigsten optischen Auffälligkeiten, die auf Brustkrebs hindeuten können – darunter Eindellungen und Veränderungen an den Brustwarzen.
Neben der Brustform gibt es noch weitere Hinweise auf eine Brustkrebs-Erkrankung, die du zumindest schon mal gehört haben solltest:
- Schmerzen an einer spezifischen Stelle der Brust
- Auffällige Verformung einer Brust beim Anheben der Arme
- Schwellungen an der Brust
- Hautrötungen im Dekolleté-Bereich, die nicht mehr weggehen
Brustkrebs-Symptome bei fortgeschrittener Krankheit
Weitere Brustkrebs-Symptome, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, können sein:
- Schmerzende, geschwollene Lymphknoten
- Allgemein Schmerzen im Körper (Kopf, Rücken ...)
- Erschöpfung, Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- Übelkeit
- Durchfall
Delle an der Brust als Krebs-Symptom
Der Engländerin Sherrie Rhodes fiel eines Tages an ihrer Brust eine seltsame Delle auf. Diese Delle erinnerte auf den ersten Blick an eine Art Cellulite-Delle, weshalb sich Sherrie auch nicht allzu viele Gedanken machte, als sie auf Anraten ihres Arztes für eine genauere Untersuchung in eine Klinik geschickt wurde. Dann der Schock: Die Ärzte fanden eine Gewebeveränderung vor, die sich nach einer Mammografie und einer Biopsie schließlich als Brustkrebs erwies. Dieser hatte die Brust regelrecht eingebeult, aber so unauffällig, dass es kaum zu sehen war.
Sherrie Rhodes teilte ein Bild der Delle an ihrer Brust um andere Frauen darauf aufmerksam zu machen, ihre eigenen Brüste nicht nur abzutasten, sondern auch optisch genau zu überprüfen, ob sie irgendwelche Auffälligkeiten haben. Denn nicht nur Knoten können auf Krebs hinweisen. Auch andere Symptome sollten Frauen zur Sicherheit von einem Arzt checken lassen.
Weitere Symptome und Ursachen von Brustkrebs erklären wir dir im Video.
Was tun, wenn Brustkrebs-Symptome ersichtlich sind?
Natürlich solltest du jetzt nicht in Panik verfallen, wenn einige der Symptome gerade auf dich zutreffen, vor allem aus der Liste der Anzeichen für eine fortgeschrittene Erkrankung. Diese sind schließlich auch klassische Symptome für weitaus harmlosere Krankheiten. Dennoch solltest du bei einem Verdacht, auch wenn es nur ein Gefühl ist, unbedingt eine Krebsvorsorgeuntersuchung bei deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt machen lassen.
Denn Fakt ist leider: Jede achte Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs, je früher man sich also darum kümmert, Auffälligkeiten untersuchen zu lassen, desto besser. Eine akribische Untersuchung durch richtiges Abtasten und genaues Hinsehen kann ein böses Ende verhindern.
Wie wird Brustkrebs behandelt?
Wird bei einer Frau Brustkrebs festgestellt, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Welche angewendet wird, richtet sich meist nach dem Stadium des Tumors. Wir haben dir die wichtigsten Behandlungsformen bei Brustkrebs einmal aufgelistet.
Operationen
In vielen Fällen einer Brustkrebserkrankung muss an der entsprechenden Brust operiert werden. Früher war es dabei beinahe unumgänglich, die Brust vollständig zu entfernen. Heutzutage ist die Medizin deutlich fortgeschrittener und es ist in manchen Fällen möglich, die Brust noch zu erhalten.
Es gibt Fälle, in denen wird zunächst versucht, den Tumor mit anderen Behandlungen zu verkleinern oder zu entfernen, doch die Operation der Brust ist oft die erste medizinische Handlung.
Man unterscheidet in zwei verschiedenen OP-Varianten:
- Brusterhaltende Operation
- Mastektomie (Brustentfernung)
Eine Mastektomie wird immer dann durchgeführt, wenn der Tumor schon einen zu großen Teil des Brustgewebes befallen hat oder mehrere Tumore in der Brust wachsen. Auch, wenn es schon eine Operation gab, bei der der Tumor nicht vollständig entfernt wurde oder eine Strahlentherapie nicht möglich ist. Es gibt auch Patientinnen, die sich freiwillig oder sogar vorsorglich für die Entfernung der Brust entscheiden.
Hormontherapie
Auch eine (Anti-)Hormontherapie ist eine sehr häufige Behandlungsmethode bei Brustkrebs. Denn ungefähr zwei Drittel aller bösartigen Tumore in der Brust wachsen vor allem aufgrund des Hormons Östrogen immer weiter an. Dieses wird in den Eierstöcken der Frau produziert. Die Hormontherapie soll diese Produktion blockieren und somit verhindern, dass sich der Tumor weiter ausbreitet. Man nennt die Hormontherapie auch endokrine Therapie oder Hormonentzugsbehandlung.
Strahlentherapie
Die Behandlung mit (Röntgen-)Strahlung ist ebenfalls eine der Behandlungsmethoden, nach dem Auftreten erster Brustkrebs-Symptome. Bei dieser Form der Therapie wird die Strahlung so hoch dosiert, dass das Erbmaterial der bestrahlten Zellen beschädigt wird. Das trifft jedoch nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesunde. Da sich Krebszellen jedoch nicht „reparieren" können – normale Zellen schon – sterben die Krebszellen nach einiger Zeit ab.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine Methode, die sowohl im frühen Stadium einer Krebserkrankung als auch im späteren Verlauf durchgeführt werden kann. Ziel ist es, Mikrometastasen, also kleine Tumoranzeichen in anderen Organen zu zerstören. Der Patientin werden dafür Wirkstoffe verabreicht, die die Ausbreitung von Tumorzellen eindämmen sollen. Diese Wirkstoffe verhindern also eine normale Zellteilung.
Wie hoch sind die Überlebenschancen bei Brustkrebs?
Zwar steigt die Anzahl an Frauen, die an Brustkrebs erkranken, immer weiter an, doch seit Jahren sinkt die Sterberate von Brustkrebspatientinnen stetig. Das liegt daran, dass dank Vorsorgeuntersuchung und Co. ein Tumor deutlich eher erkannt und behandelt werden kann. Eine genaue Prozentzahl, wie hoch die Heilungs- und Überlebenschance bei Brustkrebs ist, gibt es nicht, denn diese hängt von der Aggressivität des jeweiligen Tumors und auch dem Stadium der Erkrankung ab. Dank der mittlerweile so guten Behandlungsmöglichkeiten kann jedoch gesagt werden, dass ungefähr 87 % der diagnostizierten Patientinnen auch 5 Jahre nach der Diagnosestellung noch am Leben sind.
Wie lange dauert es, bis Brustkrebs streut?
Wer sich gegen Brustkrebs behandeln lässt, fürchtet sich oft auch noch Jahre später vor einer Rückkehr des Tumors. Damit das nicht passiert, müssen im Körper alle vorhandenen Krebszellen zerstört werden. Auch wenn das erfolgreich abläuft, bleibt stets das Restrisiko einer erneuten Erkrankung. Breitet sich Brustkrebs aus, so kommt es unter Umständen im Körper zu den sogenannten Metastasen (Tochtergeschwülste). Die entstehen vor allem an Knochen, Leber, Lunge, Lymphknoten und Gehirn. Bei ungefähr 50% aller Erkrankten bilden sich binnen der ersten 5 Jahre nach der Erstdiagnose Metastasen, bei anderen zwischen dem 6. und 15. Jahr. Ist dieser Zeitraum überschritten, kommt es nur noch selten vor, dass ein Krebs streut.
Hier findest du weitere Informationen zum Thema Brustkrebs
Du siehst, Brustkrebs ist eine schlimme Erkrankung, doch dank der immer besseren Therapien kann die Erkrankung bei früher Erkennung durch Vorsorge besiegt werden! In unserer Galerie zeigen wir dir Promis, die es geschafft haben, den Brustkrebs in die Flucht zu schlagen.