Schlechte Nachrichten für Raucher! Nach einer weiteren Preiserhöhung hat die EU nun auch beschlossen, dass ab Mittwoch, den 20. Mai 2020, ein Verkaufsverbot für ausnahmslos alle Zigaretten und Drehtabak mit charakteristischen Aromen in Kraft tritt. Was das genau bedeutet und welche Zigaretten von nun an verboten sind, verraten wir dir hier:
Vor bereits vier Jahren legten das Europäische Parlament und die EU-Staaten eine neue Tabak-Richtlinie fest, die besagt, dass Zigaretten und Drehtabakerzeugnisse keine sogenannten charakteristischen Aromen, wie etwa Menthol oder Vanille, mehr enthalten dürfen. Damals wurde eine vierjährige Übergangsfrist vereinbart, die nun endet. Das heißt: Ab dem 20. Mai dürfen unter anderem Menthol-Zigaretten nicht mehr innerhalb der Europäischen Union verkauft werden.
Hintergrund der Entscheidung ist, dass Produkte wie Menthol- oder Vanillezigaretten mit einem „angenehmen Aroma“ das Rauchen besonders für Einsteiger attraktiver machen. Bereits 2016 erklärte der damalige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis, wie wichtig es ist, „vor allem junge Menschen vom Tabakkonsum abzuhalten und letztlich allen EU-Bürgern die schädlichen Folgen des Tabakkonsums vor Augen zu führen.“ Die beschlossenen Gesetze sollen vor allen Dingen die Raucherquote von Jugendlichen senken und „Fälle der vorzeitigen Sterblichkeit“ reduzieren.
Diese Zigaretten sind vom EU-Beschluss betroffen
Von dem Verbot sind allerdings nicht nur mit Menthol versetzte Erzeugnisse betroffen, sondern laut des Deutschen Zigarettenverbands (DZV) allgemein alle „Zigaretten und Feinschnitttabak mit einem charakteristischen, vom Tabak unterscheidbaren Aroma“. Also auch fruchtige Aromen wie Kirsche, Mango oder die beliebten Vanillezigaretten.
Doch was ist eigentlich so schlimm an Menthol-Zigaretten?
„Das größte Problem an dem Menthol ist, dass es eine kühlende und schmerzlindernde, leicht betäubende Wirkung hat“, sagt Katrin Schaller von der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Dies führe vor allen Dingen dazu, dass der normalerweise kratzige Rauch leichter zu inhalieren sei und die Zigaretten die erste Wahl von Raucher-Neulingen sei.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich acht Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen von Zigarettenkonsum. Aus gesundheitspolitischer Sicht sei das EU-Verbot also zu begrüßen, sagt Schaller.
Gesetzesänderungen gibt es allerdings nicht nur für Raucher:
Bildquelle: Unsplash / Irina Iriser / gettyimages / Kuzma