Dass Rauchen der Gesundheit schadet, brauchen wir dir ja nicht mehr erklären. Verständlicherweise wollen viele mit dem Laster aufhören, doch neben der lästigen Gewohnheit gibt es noch einen wichtigen Faktor, der oftmals gerade Frauen davon abhält, aufzuhören: die Gewichtszunahme. Nicht wenige legen nach der erfolgreichen Entwöhnung ordentlich zu. Der Grund dafür scheint einleuchtend: Anstelle der Zigaretten wird eben mehr zu Snacks und Süßigkeiten gegriffen. Doch Forscher haben herausgefunden, dass dies nicht der einzige Grund ist. Wir nennen dir drei weitere Erklärungen, warum man nach dem Rauchstopp oftmals zunimmt.
#1: Eine veränderte Darmflora ist Schuld!
Nach der Rauchentwöhnung werden kleine Snacks gerade in der Anfangszeit zu einer Art Ersatzdroge, denn die Finger und der Mund wollen beschäftigt werden. Viele Studien belegen, dass die meisten Ex-Raucher in den ersten Jahren einige Kilos zunehmen. Schweizer Forscher sind der Frage nachgegangen, ob dies wirklich nur an der erhöhten Kalorienaufnahme liegt, und haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Eine veränderte Darmflora kann ebenfalls verantwortlich sein. In der Studie wurden Stuhlproben von Rauchern, Nichtrauchern und Ex-Rauchern miteinander verglichen, um die Darmflora näher zu analysieren.
Bei denjenigen, die gerade erst aufgehört hatten zu rauchen, fand man eine dramatische Veränderung: Bestimmte Bakterienstämme vermehrten sich schlagartig, während andere verdrängt wurden. Die Darmflora der frischgebackenen Nichtraucher hatte somit große Ähnlichkeiten zu krankhaft Fettleibigen, deren Körper aufgenommene Nahrung schneller in Fettdepots umsetzt. So war auch zu erklären, warum eben diese Personen ohne gesteigerte Kalorienzufuhr im Schnitt 2,2 Kilogramm zunahmen.
#2: Nikotin wirkt appetitzügelnd
Dass ehemalige Raucher ohne Zigaretten vermehrt das Bedürfnis haben, ständig etwas zu knabbern, ist allgemein bekannt. Man war es schließlich gewohnt, den ganzen Tag über etwas zu konsumieren. Das erhöhte Verlangen nach Snacks hat aber nicht nur etwas damit zu tun, dass man eine Ersatzbeschäftigung braucht. Griechische Ernährungsmediziner haben herausgefunden, dass Nikotin appetitzügelnd wirkt, indem es das appetitanregende Hormon Ghrelin zügelt. Außerdem dämpft das Rauchen den Geruchs- und Geschmackssinn, was sich tendenziell negativ auf den Appetit auswirkt.
Zigaretten sind kein gesundes Mittel gegen Heißhunger-Attacken. Im Video zeigen wir dir bessere Tricks:
#3: Nichtraucher nehmen bei der gleichen Kalorienmenge eher zu
Auch in anderen Studien wurde die Beobachtung gemacht, dass manche Raucher bei der gleichen Kalorienaufnahme im Vergleich zu Nichtrauchern weniger zunahmen. Dies ließe sich eigentlich nur durch eine erhöhte sportliche Aktivität der Raucher erklären. Dem war allerdings nicht so. Eine Studie der Fachhochschule Münster hat herausgefunden, dass Raucher pro Tag 200 bis 250 Kalorien mehr verbrennen – und das selbst bei völliger Körperruhe. Der Stoffwechsel der Raucher arbeitet anscheinend aktiver, da das sympathische Nervensystem intensiver arbeiten muss.
Du musst deinen Heißhunger nicht unterdrücken. Diese Snacks machen dich nachhaltig satt:
Hat dich die Angst vor einer Gewichtszunahme bisher davon abgehalten, mit dem Rauchen aufzuhören? Das Wissen um diese weiteren Faktoren machen einem die Sache natürlich nicht leichter. Dennoch solltest du dir vor Augen halten, dass du deinem Körper langfristig etwas Gutes tust, sich deine Kondition verbessert und du ein aktiveres und gesünderes Leben führen kannst, wenn du die Glimmstängel aufgibst.
Bildquelle: Unsplash/Radu Florin