Der Schädel brummt, die Kehle ist trocken, das Gehirn läuft nur noch auf Sparflamme. Unterhaltungen – ob im Internet oder im Real Life – fallen dir schwer oder werden beinahe unmöglich. Du kannst nicht wirklich aufstehen, weil einfach alles weh tut. Alles was du tun kannst, ist im Bett liegen und maximal dem Pizzaboten die Tür aufmachen: Ein ganz normaler Durchschnittskater eben. Die meisten von uns haben schon die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass die Drinks aus der letzten Partynacht nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wenn du dich allerdings kraftlos, matt und einfach nur schlecht fühlst oder einen tagelangen Kater hast, ohne wirklich zu viel getrunken zu haben, liegt die Vermutung nahe, dass du vielleicht eine Alkoholallergie hast. An welchen Symptomen du das erkennst und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.
Der Moscow Mule an der Lieblingsbar, das Spätibier zum Vorglühen, der Vino beim Dinner mit Freunden – Alkohol gehört für viele zum Feiern und Spaß haben einfach dazu. Wer nicht mittrinkt, wird oft für seltsam oder spießig gehalten. So dürfte eine Alkoholallergie für einige vielleicht im ersten Moment wie die Ausrede eines langweiligen Abstinenzlers klingen. Allerdings ist eine Alkoholintoleranz eine ernstzunehmende körperliche Reaktion, die unter Umständen zu schweren Folgen führen kann.
Was versteht man eigentlich unter einer Alkoholallergie?
Unter einer Alkoholallergie oder Alkoholintoleranz versteht man eine unmittelbare, heftige körperliche Reaktion auf bereits geringe Mengen von Alkohol. Sie ist zwar keine Allergie im klassischen Sinne, fällt aber durchaus in den Bereich der Unverträglichkeiten. Meist basiert diese Intoleranz auf einem Gendefekt der Alkohol- und der Aldehyddehydrogenase, Enzyme die für den Alkoholabbau verantwortlich sind. Ist deren Leistung reduziert, kann Alkohol und sein giftiges Abbauprodukt Acetaldehyd vom Körper nicht abgebaut werden – und es kann zu Vergiftungserscheinungen kommen. Es gibt zwar bisher keine eindeutige Diagnostik zur Bestimmung einer Alkoholintoleranz, allerdings gibt es eindeutige Indikatoren, die darauf hinweisen.
An diesen fünf Symptomen erkennst du, dass du eine Alkoholunverträglichkeit hast:
#1 Unwohlsein
Wenn Symptome eines Katers relativ schnell und nicht erst am nächsten Morgen eintreten, kann es sein, dass dein Körper nicht dazu fähig ist, den Alkohol in seine Einzelteile zu zersetzen. Falls du merkst, dass dein Herz nach einigen Gläsern Wein oder Aperol Spritz beginnt, schneller zu schlagen oder der Kater bereits einsetzt, während du noch in der Bar sitzt, dürfte das ein weiteres Symptom dafür sein, dass du unter einer Alkoholallergie leidest – und es Zeit ist, mit dem Trinken aufzuhören. Ob du zuviel trinkst, kannst du übrigens in diesem Test herausfinden.
#2 Übelkeit
Wenn dein Magen bereits rebelliert, bevor du deine Piña Colada auch nur Ansatzweise ausgetrunken hast, ist der Fall klar wie Kloßbrühe: Du leidest unter einer Alkoholunverträglichkeit. Alkohol stimuliert nämlich die Magensäurereaktion und diese kann Bauchschmerzen verursachen. Personen mit Alkoholintoleranz spüren diese Symptome bereits nach wenigen Schlucken ziemlich intensiv. Falls dir nach nur einem Glas Rotwein plötzlich übel werden sollte, du einen schwachen Puls hast und dich sogar übergeben solltest, solltest du unbedingt einen Notarzt rufen oder ein Krankenhaus aufsuchen, rät Dr. William Blahd auf WebMD.
#3 Durchfall
Aus einer Studie geht hervor, dass 28 Prozent aller Alkoholintoleranz-Betroffenen von Verdauungsproblemen und Durchfall berichten. Solltest du also nach ein bis zwei Bier oder Sekt unter Bauchschmerzen leiden und einen vermehrten oder flüssigen Stuhlgang bemerken, könnte das ein weiteres Zeichen dafür sein, dass sich dein Körper gegen das Hochprozentige wehrt.
#4 Kopfschmerzen
Den berühmten Brummschädel, der als Katerkopfschmerz bekannt ist, kennen wohl die meisten. Solltest du aber während du noch an deiner Weinschorle nippst, einen starken Schmerz im Hinterkopfbereich verspüren, könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass dein Körper akut auf etwas reagiert, das ihm nicht guttut.
#5 Starke Gesichtsrötungen
Macht sich ein starkes Erröten deiner Haut bemerkbar, wenn du nur wenige Schlucke Bier oder Wein trinkst, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass du Alkohol nicht verträgst. Die Erklärung dafür: Beim Alkoholkonsum weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck fällt, was übrigens auch oft Kopfschmerzen zur Folge hat. Wenn du eine Alkoholintoleranz hast, ist dein Körper nicht dazu in der Lage, die Blutdruckfrequenz auszugleichen – als Konsequenz davon rötet sich die Haut. Solltest du nach dem Konsum von Alkohol nicht nur gerötete Hautstellen, sondern sogar einen Ausschlag bemerken, ist das ein deutliches Alarmzeichen. In diesem Fall solltest du dich sofort zu einem Arzt begeben.
Das kannst du tun, wenn du eine Alkoholintoleranz hast
Es müssen nicht unbedingt alle Anzeichen gleichzeitig auftreten, sprechen aber einige Indizien dafür und du stellst fest, dass du eine Alkoholintoleranz hast, gibt es eigentlich nicht wirklich viel, was du dagegen tun kannst. Denn eine Therapie dagegen gibt es nicht. Wenn du Alkohol nicht verträgst, kannst du eigentlich nur aufhören, ihn weiterhin zu konsumieren. Falls du allerdings auf bestimmte Inhaltsstoffe eines alkoholischen Getränks allergisch reagierst, kann in den meisten Fällen mit einer Anti-Histamin-Tablette geholfen werden. Besonders viel des biogenen Naturstoffs steckt übrigens in Chianti, Champagner und Bordeaux. Wenn du dir unsicher bist ob du nun wirklich an einer Alkoholunverträglichkeit leidest, kannst du übrigens auch einen Allergietest machen, um Gewissheit zu erlangen. Eine Alkoholallergie ist zwar äußerst selten, wenn du aber betroffen bist, solltest du auf den Genuss von Alkohol in Zukunft besser verzichten. Falls du schon immer einmal wissen wolltest, wieso Alkohol dick macht, erfährst du das übrigens hier.
Bildquellen: iStock/jacoblund /shironosov / Getty Images/David Becker
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