Eine Corona-Impfung schützt bei allen Impfstoffen mit über 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit vor einem schweren Krankheitsverlauf. Auch davor, sich überhaupt zu infizieren, schützen die Impfstoffe zuverlässig. Trotzdem gibt es immer wieder auch Fälle von sogenannten „Durchbruchsinfektionen“ bei denen eine Infektion trotz Impfung nicht verhindert werden konnte. Doch wie erkennt man eine solche Erkrankung? Eine Studie vom Londoner King’s College zeigt jetzt, dass teils mit ganz anderen Symptomen zu rechnen ist, als bei nicht Geimpften.
Für die Studie untersuchten die Forschenden des King’s College die Daten von 1,1 Millionen Menschen, die zwischen Dezember 2020 und Mitte Mai 2021 gegen Sars-Cov2 geimpft wurden. Von diesen Personen wurden 2.300 nach der ersten Impfung positiv auf Sars-Cov2 getestet, das entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent. Nach vollständiger Impfung erkrankten sogar nur noch 187 Personen an dem Virus, das entspricht einem Anteil von 0,03 Prozent. Die Forschenden schauten sich nun an, welche Symptome bei diesen Infizierten besonders häufig auftraten.
Eine Infektion nach der Impfung ist nicht mit harmlosen Impfnebenwirkungen, die meist direkt nach der Impfung auftreten, zu verwechseln. Hinter Horrorstorys zu Impfnebenwirkungen stecken jedoch meist nur Mythen. Im Video klären wir sie auf:
Das sind die häufigsten Corona-Symptome bei Infizierten mit Impfung
Sie identifizierten vier besonders häufig auftretende Symptome:
- Niesen
- Kurzatmigkeit
- Ohrenschmerzen
- Angeschwollene Lymphknoten
Bisher typische Corona-Symptome wie Husten, Fieber und eine Störung des Geschmacks- und Geruchssinns traten hingegen kaum auf. Allerdings muss die Studie bereits mit Einschränkungen betrachtet worden, denn es wurden Daten ausgewertet, die aus der Zeit stammen, bevor Delta zur dominanten Corona-Variante wurde. Wie eine andere britische Untersuchung mit Symptomtrack-App Zoe zeigt, verändert die Delta-Variante die Symptome auch bei Ungeimpften stark. Auch über die Delta-Symptome bei Geimpften gibt die App Aufschluss.
So verändert Delta die Symptome bei Geimpften
In der App nannten Geimpfte unter anderem die folgenden Symptome besonders häufig:
- Kopfschmerzen
- Laufende Nase
- Niesen
- Halsschmerzen
- Verlust des Geruchssinns
Interessant ist, dass hier der Verlust des Geruchssinns wieder auftaucht. Denn bei Nicht-Geimpften kommt er durch die Delta-Variante seltener vor. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Infektion bei Geimpften scheinbar vor allem die Nase betrifft, was auch die laufende Nase und Niesen als Symptom erklärt.
Eindeutig können die veränderten Symptome jedoch nicht auf die Delta-Variante zurückgeführt werden. Virologe Christian Drosten etwa merkt im Podcast „Coronavirus-Update“ an, dass auch das Alter der Infizierten bedacht werden müsse. Aktuell sind es vor allem junge Menschen, die an dem Virus erkranken. Bei ihnen treten ohnehin häufiger nur leichte Symptome auf.
Fest steht jedoch, dass auch Geimpfte nach wie vor Vorsicht walten lassen und auf Symptome achten sollten. Denn gerade das Niesen ist ein gefährliches Symptom, sorgt es doch dafür, dass die Erreger stärker verteilt werden. Wer also plötzlich besonders häufig niesen muss, sollte sich trotz Impfung unbedingt testen lassen, um andere zu schützen.
Auch auf diese Corona-Symptome solltest du weiterhin achten:
Bildquelle: istock/Cineberg