Der erneute Impfstopp mit AstraZeneca, diesmal für Leute unter 60 Jahren, wirft viele Fragen auf. Schließlich wurden bereits 2,2 Millionen Menschen unter dieser Altersgrenze mit AstraZeneca geimpft. Wie geht es jetzt für diejenigen weiter, die bereits ihre erste Impfdosis erhalten haben? Und was ist mit denen, die eigentlich einen Termin für die Impfung anstehen hatten?
Nachdem die Ständige Impfkommission (STIKO) gestern ihre Empfehlung geändert hat, den AstraZeneca-Impfstoff nur noch an Menschen über 60 zu verimpfen, folgte gestern der erneute Impfstopp mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Herstellers. Wir erinnern uns: Bereits Mitte März, also vor zwei Wochen, gab es einen ersten Impfstopp, nachdem es zu ersten, vereinzelten Fällen von Hirnvenenthrombosen kam. Jedoch wurde kurz darauf von der Europäischen Arnzeitmittelagentur (EMA) erklärt, dass die Impfungen weitergehen können. Der Nutzen würde die Risiken, zu diesem Zeitpunkt in noch sehr geringer Anzahl, überwiegen.
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Nun kam jedoch der erneute Impfstopp speziell für Personen unter 60, erst in einigen Bundesländern, nun deutschlandweit. Alles zu den offiziellen Beschlüssen und Erklärungen, warum es schon wieder so kommt, liest du hier. Daraus resultierend fragen sich nun natürlich diejenigen, die bereits geimpft wurden und diejenigen, die einen Termin für eine Impfung mit AstraZeneca anstehen hatten: Was jetzt? Wie geht es weiter?
AstraZeneca: Bereits geimpft oder Termin vereinbart? Das sagt die Regierung!
Wer bereits eine Dosis erhalten hat, der hat nun ca. bis Mai Zeit, sich selbst zu überlegen, was er machen möchte, da zwischen den Impfdosen laut Robert-Koch-Institut (RKI) rund 12 Wochen liegen sollten. Für die Ü60-Jährigen geht es nach aktuellem Stand weiter wie bisher.
Jüngere Personen müssen nun selbst entscheiden, was sie machen wollen, zitiert die Bild die Gesundheitsminister der Länder: Entweder lassen sie die Zweitimpfung auf eigenes Risiko ebenfalls mit AstraZeneca vornehmen, oder sie warten auf die neue Empfehlung der STIKO, die Ende April kommen soll. Da eine zweite Impfung für die meisten wohl eh erst in der Zeit danach anfallen würde, könnten sie also noch abwarten und sich dann entscheiden. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zitiert wird, könnten diejenigen, die keine zweite Dosis von AstraZeneca geimpft bekommen wollen, mit einem „komplett anderen Impfstoff” nachgeimpft werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel betont jedoch, dass die Impfung mit AstraZeneca für Unter-60-Jährige ja nicht komplett tabu sei, sondern „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung möglich [ist]”, berichtet Spiegel Online. Dennoch liegt die Entscheidung bei den Geimpften alleine.
Falls du dazugehörst, solltest du bei deinem Impfzentrum am besten direkt nachhaken, wie dort verfahren wird. In Nordrhein-Westfalen soll zum Beispiel ersatzweise mit den Vakzinen von BionTech oder Moderna geimpft werden, ausgefallene Termine werden nachgeholt, so der WDR. Impftermine mit AstraZeneca sollen in Baden-Württemberg umgebucht werden, notfalls landet man auf einer Warteliste, so der SWR. Wenn du auf das Chaos keine Lust hast, heißt es ansonsten nur abwarten, welche neuen Informationen und Empfehlungen im zeitlichen Rahmen bis zu einer potentiellen Zweitimpfung mit AstraZeneca folgen werden.
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