Während die Nachrichtenlage zu AstraZeneca zum Anfang der Woche eher düster aussah, kommt nun eine gute Nachricht nach der anderen. Am Donnerstag empfahl die EMA, den Impfstoff mit neuen Warnhinweisen weiter zu verwenden. Nun ist scheinbar auch eine Behandlung für die Hirnthrombosen, die nach der Impfung in sehr seltenen Fällen auftreten können, gefunden.
Forschende der Unimedizin Greifswald wandten sich direkt nach dem Impfstopp an das für die Zulassung von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut, um die Ursache für die Hirnthrombosen zu ermitteln. Dieses ermöglichte ihnen daraufhin, das Blut von sechs betroffenen Thrombosepatient*innen zu untersuchen.
Das ist der Grund für die Hirnthrombosen
Laut einer Mitteilung der Universitätsmedizin Greifswald ist die Ursache für die seltenen Thrombosen eine Abwehrreaktion des Körpers auf den Impfstoff. Bei der Untersuchung der Blutproben stellten sie fest, dass der Impfstoff die Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, aktiviert und es so zu einer Gerinnungsreaktion kommt, die eigentlich typisch für den Prozess der Wundheilung ist. Hier nutzt der Körper den Mechanismus, um die Wunde zu verschließen und vorm Eindringen von Fremdkörpern zu schützen.
Da der Prozess so genau identifiziert werden konnte, war es den Forschenden rund um Professor Andreas Greinacher möglich, gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut und weiteren europäischen Wissenschaftler*innen eine Therapie zu entwickeln.
Wie wirkt die Therapie?
Eine Behandlung ist laut Informationen von Zeit Online nur möglich, wenn sich bereits ein Gerinnsel gebildet hat. Eine Vorsorge gegen die Hirnthrombose ist dementsprechend nicht möglich. Für Patient*innen, die nach einer Impfung mit AstraZeneca Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit oder Krampfanfälle, verspüren, ist es deshalb ratsam, sich an eine Ärztin oder einen Arzt zu wenden, um ein mögliches Gerinnsel schnell zu erkennen.
Die Erkenntnisse zur Behandlung der Hirnvenenthrombosen wurden laut der Unimedizin Greifswald bereits breit gestreut an Kliniken übermittelt, sodass betroffene Patient*innen schnell behandelt werden können. Weiteren Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca steht somit nichts mehr im Weg.
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