Eine proteinreiche Ernährung ist beim Muskelaufbau, aber auch beim Abnehmen das A und O. Doch gerade bei einer veganen Ernährung kann es schwerfallen, den Proteinbedarf mit der Nahrung zu decken. Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche vegane Proteinpulver. Waren diese vor einigen Jahren noch mehlig und hatten einen starken Eigengeschmack, können sie heute durchaus mit Whey Protein mithalten. Wir haben verschiedene vegane Proteinpulver getestet und zeigen dir, welche davon unsere Testsieger sind.
Die Auswahl an veganen Proteinpulvern ist riesig. Wir konnten somit nicht alle Pulver, die es auf dem Markt gibt, testen. Dennoch haben wir bereits einige probiert und stellen dir unsere drei Favoriten genauer vor. Neben dem Geschmack spielen bei unserer Wertung vor allem auch die Konsistenz, der Proteingehalt und das Aminosäureprofil eine Rolle. Im Anschluss erklären wir dir außerdem, für wen veganes Proteinpulver sinnvoll ist und woran du ein hochwertiges Pulver erkennst.
Das sind die besten veganen Proteinpulver 2022
Preis | 800 Gramm: 31,90 Euro → entspricht 39,88 Euro/kg | 29,90 Euro/kg | 600 Gramm: 24,90 Euro → entspricht 41,50 Euro/kg |
Proteingehalt | 82 Prozent | 78 Prozent | 73 Prozent |
Proteinquellen | 3 Hauptproteinquellen (Ackerbohne, Erbse, Reis) + zugefügte Aminosäuren | Zweikomponentenprotein (Reisprotein und Erbsenprotein) | Mehrkomponentenprotein aus 7 Proteinquellen (Hauptquelle Soja) |
Süßungsmittel | Sucralose | Sucralose & Acesulfam K | Xylit, Erythrit & Stevia |
Geschmack | Getestet: Vanille-Butterkeks, nicht zu süß, Pflanzenprotein schmeckt kaum durch | Getestet: Vanilla Ice Cream, nicht zu süß, Pflanzenprotein schmeckt kaum durch | Getestet: Vanillekipferl, natürliche Süße, leichte Würze, Protein schmeckt nicht durch |
Konsistenz | sehr gut löslich, überhaupt nicht mehlig | gut löslich, leicht mehlig | gut löslich, leicht mehlig |
Evo Vegan Protein: Beste Konsistenz und Nährwerte
Die Marke Evo Sports Fuel ist noch relativ neu auf dem Markt und bietet aktuell veganes Proteinpulver in zwei Geschmacksrichtungen: Vanille-Butterkeks und Schoko. Was den Proteingehalt angeht, handelt es sich hier unseren Recherchen nach um das vegane Proteinpulver mit dem höchsten Anteil. Außergewöhnlich ist auch, dass dem Protein noch einzelne Aminosäuren, die für den Muskelaufbau besonders wichtig sind, zugefügt wurden. Damit kommt das Aminosäureprofil dem eines Whey-Proteins sehr nah. Der hohe Proteinanteil wirkt sich keinesfalls negativ auf die Konsistenz aus. Im Gegenteil: Im Test war dieses Proteinpulver mit Abstand das am wenigsten mehlige. Es lässt sich somit auch super als Shake trinken. Auch geschmacklich konnte das Pulver uns voll überzeugen. Es eignet sich sowohl für Shakes, Smoothies, Bowls als auch fürs Porridge oder zum Backen. Der einzige negative Punkt könnte hier der Preis sein. Dieser rechtfertigt sich jedoch durch die hochwertigen Zutaten und ist im Vergleich mit anderen Marken auch im Normalbereich.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- hoher Proteingehalt
- sehr gutes Aminosäureprofil
- Geschmack
- cremige Konsistenz
- Preis
ESN Vegan Pro Complex: Der Preis-Leistungs-Sieger
ESN ist in Deutschland einer der größten Supplement-Hersteller und hat zahlreiche Proteinpulver im Sortiment. Neben dem Vegan Pro Complex gibt es noch ein zweites veganes Proteinpulver, das Vegan Designer Protein, das einen geringeren Proteingehalt hat und etwas teurer ist, dafür jedoch etwas cremiger sein soll. Uns konnte jedoch auch das Vegan Pro Complex von der Konsistenz her überzeugen. Zwar ist es nicht so cremig wie das Produkt von EVO, für ein veganes Proteinpulver ist es jedoch trotzdem sehr gut löslich und nur ganz leicht mehlig. Geschmacklich kommt die Vanille-Eis-Note gut zur Geltung, es schmeckt weder zu süß noch künstlich und auch der typische Erbsen-Proteingeschmack kommt so gut wie gar nicht durch. Der Proteingehalt ist nicht ganz so hoch wie bei EVO, aber für ein veganes Proteinpulver trotzdem sehr hoch. Das Aminosäureprofil ist allerdings nicht ganz so optimal, da unter anderem der Gehalt der essentiellen Aminosäure Leucin deutlich geringer ist. Für eine optimale Proteinsynthese sollte man deshalb darauf achten, über den Tag verteilt, noch genügend weitere Proteinquellen zu konsumieren. Wer jedoch nicht gerade Bodybuilding auf hohem Niveau betreibt, dürfte mit dem Produkt – gerade für den Preis – zufrieden sein. Das Proteinpulver eignet sich sehr gut fürs Porridge, zum Backen, für Smoothies und Bowls und kann auch als Shake getrunken werden.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- günstiger Preis
- Geschmack
- hoher Proteingehalt
- nicht zu mehlig
- Aminosäureprofil nicht optimal
Alpha Foods Vegan Protein: Der Geschmackssieger
Alpha Foods ist eine Marke, die sich auf vegane Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. Proteinpulver gibt es hier in zahlreichen Geschmacksrichtungen. Eine sticht jedoch besonders heraus: Die Sorte Vanillekipferl. Sie hat eine sehr natürliche Süße und erinnert tatsächlich an das Weihnachtsgebäck, schmeckt aber auch das ganze Jahr über sehr gut. In unserem Test war sie definitiv der Geschmackssieger. Während die anderen beiden Hersteller mit Sucralose bzw. Sucralose und Acesulfam K. süßen, wird hier auf natürlichere Süßstoffe (Xylit, Erythrit und Stevia) gesetzt. Das Pulver dürfte so auch Menschen überzeugen, die künstliche Süßstoffe vermeiden wollen. Das pflanzliche Protein schmeckt zudem überhaupt nicht durch, was auch daran liegen könnte, das die Hauptkomponente hier Soja ist. Für Allergiker ist es somit nicht geeignet. Was den Proteingehalt angeht, kann das Proteinpulver leider nicht mit den Konkurrenten mithalten. Vor allem das Aminosäureprofil kann nicht überzeugen. Wir würden es in erster Linie Menschen empfehlen, die Gebäck, Porridge, Smoothies oder Bowls damit eine besondere Geschmacksnote verleihen und gleichzeitig den Proteingehalt des Gerichts erhöhen wollen. Von der Konsistenz her lässt es sich mit dem veganen Proteinpulver von ESN vergleichen. Auch der Preis ist relativ hoch, für den besonderen Geschmack lohnt er sich jedoch.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- bester Geschmack
- natürliche Süße
- nicht zu mehlig
- im Vergleich geringer Proteingehalt
- schlechtes Aminosäureprofil
- Preis
Deshalb liebe ich das Vanillekipferl-Protein von Alpha Foods
Das Vanillekipferl-Protein von Alpha Foods war das erste Proteinpulver, das mich geschmacklich und von der Konsistenz her überzeugen konnte und es ist nach wie vor mein Favorit für mein morgendliches Porridge, auch wenn es von den Nährwerten nicht ganz mit den anderen Pulvern mithalten kann. Neben dem Vanillekipferl-Protein kann ich von Alpha Foods auch die Sorte Kokos sehr empfehlen. Die kannst du sogar direkt bei Amazon shoppen:
Wann ist ein veganes Proteinpulver sinnvoll?
Der Mythos, dass Veganer*innen ihren Proteinbedarf auf natürliche Weise kaum decken könnten, ist längst widerlegt. Dennoch: Gerade wer viel Sport macht und Muskeln aufbauen möchte oder in einer Diät keine Muskeln verlieren will, hat einen erhöhten Proteinbedarf. Auch der lässt sich ohne vegane Eiweißpulver decken, allerdings muss die Ernährung dann schon recht gut geplant werden. Mit einem Supplement nachzuhelfen, kann das Ganze so also vereinfachen.
Doch auch für Nicht-Veganer*innen können vegane Proteinpulver eine gute Alternative zum Whey-Protein sein. Sie sind nämlich meist deutlich besser bekömmlich und somit gerade für Menschen mit Laktose-Intoleranz eine gute Wahl.
Im Video erklären wir dir, wie eine eiweißreiche Ernährung das Abnehmen beeinflusst:
Was macht ein gutes veganes Proteinpulver aus?
Wir haben dir hier die unserer Meinung nach besten veganen Proteinpulver vorgestellt. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und so ist es sinnvoll, selbst ein paar Bewertungskriterien zu kennen, wenn du ein neues Proteinpulver testest. Den Geschmack und die Konsistenz kann jeder für sich selbst bewerten. Interessanter sind die Nährwerte, insbesondere der Proteingehalt und das Aminosäureprofil. Wie hoch der Proteingehalt ist, lässt sich ganz einfach aus der Nährwerte-Tabelle entnehmen, hier ist das enthaltene Eiweiß pro 100 Gramm angegeben.
Bei dem Aminosäureprofil wird es schon etwas schwieriger. Nicht nur, weil die enthaltenen Aminosäuren oft pro 100 Gramm Protein und nicht pro 100 Gramm Produkt angegeben sind, sondern auch weil die meisten von uns wahrscheinlich gar nicht wissen, was ein gutes Aminosäureprofil ausmacht. Das komplett zu erklären, würde hier den Rahmen sprengen. Hier allerdings eine kurze Zusammenfassung: Proteine bestehen aus verschiedenen Aminosäuren. Einige davon kann der Körper selbst herstellen, andere kann er aus verschiedenen Aminosäuren „umbauen“. Die sogenannten essentiellen Aminosäuren müssen dem Körper jedoch zwangsläufig mit der Ernährung zugeführt werden. Für ein komplettes Aminosäureprofil wird meist das Protein in einem Ei als Referenz herangezogen. Hier sind alle Aminosäuren, die der Körper braucht in optimaler Verteilung enthalten. Bei pflanzlichen Proteinquellen fehlen hingegen oft bestimmte Proteinquellen oder machen nur einen geringen Anteil aus. Werden verschiedene pflanzliche Eiweißquellen miteinander kombiniert, kann das jedoch meist ausgeglichen werden. Ein Zwei- oder Mehrkomponentenprotein sollte somit immer einem Einkomponentenprotein vorgezogen werden.
Zudem solltest du besonders darauf achten, dass ein hoher Anteil der essentiellen Aminosäuren (Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin) enthalten ist. Idealerweise machen diese insgesamt über 40 Prozent des Proteins aus. Das ist jedoch nur ein Richtwert. Für den Muskelaufbau wird zudem insbesondere der essentiellen Aminosäure Leucin ein hoher Wert zugeschrieben. Daher kannst du zudem darauf achten, ob diese in großer Menge enthalten ist.
Bildquelle: iStock/Butsaya